Börsen

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Börsenfusion gebilligt

Der Zusammenschluss von Deutsche Börse und Nyse Euronext ist von einer weiteren aufsichtsrechtlichen Instanz gebilligt worden. Ende August erfolgte die Zustimmung des US-amerikanischen Komitees für Auslandsinvestitionen (Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) ein ressortübergreifendes Gremium der US-Regierung zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen in den USA. Gegenstand der Prüfung waren die Auswirkungen ausländischer Investitionen in US-amerikanische Unternehmen auf die nationale Sicherheit. Das vom US-amerikanischen Finanzministerium geleitete Komitee, dem unter anderen Vertreter des Justiz-, Außen-, Handels-, Verteidigungs- sowie des Heimatschutzministeriums der USA angehören, sieht durch die Fusion keine nationalen Sicherheitsinteressen der USA verletzt.

Gleichwohl muss die Transaktion laut einer Bestandsaufnahme der Deutschen Börse noch einige weitere Hürden nehmen, etwa die Zustimmung durch zuständige Wettbe-werbs-, Finanz-, Wertpapier- und sonstige Aufsichtsbehörden in den USA und Europa. Der aktuellen Einschätzung zufolge werden die verschiedenen regulatorischen und kartellrechtlichen Prüfungen noch bis zum Jahresende andauern.

Börse Hannover: Neuer Fondsservice

Die Börse Hannover eröffnet mit dem "Fondsservice Hannover" Anlegern eine neue Möglichkeit von Fondsinvestments. Die Fondsanteile werden zum Rücknahmepreis offeriert; die Ausgabeaufschläge entfallen. Verlangt die Börse Hannover nur Pauschalgebühren pro Order, so müssen Anleger dennoch den regulären Bereitstellungsservice durch eine Bank in Anspruch nehmen, wobei Letzterer die Erhebung weiterer Gebühren freisteht. Die endgültige Kostenersparnis für Anleger bleibt damit vom entsprechenden Institut abhängig und kann spezifisch variieren. Dass sich der Fondshandel über Börsen derzeit allgemein gut entwickelt, meldet die Börse Hamburg. Seit Beginn der Kurskorrekturen vom 1. August 2011 war dort ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen. Die Tagesumsätze stiegen um bis zu 90 Prozent.

Börsenkooperation: Marktöffnung in China

Die Börsen Schanghai und Shenzhen haben ihre Absicht bekundet, ein Joint Venture mit dem führenden chinesischen Börsenbetreiber, der Hongkong Stock Exchange, Hongkong, einzugehen. Das wurde am 18. August dieses Jahres in Hongkong offiziell bestätigt. Allerdings wird in der Verlautbarung der dortigen Börse betont, dass es sich hierbei um vorläufige Erklärungen handele, genaue Angaben über das Projekt und die geplanten Zeiträume seiner Umsetzung wurden nicht gemacht. Hinsichtlich der Unternehmensausrichtung - Sitz einer neuen gemeinsamen Gesellschaft soll Hongkong sein - wurde verlautbar, dass zunächst die Entwicklung von Indizes sowie Derivateprodukten angestrebt sind.

Diese Entwicklung markiert eine Zäsur in der chinesischen Finanzwirtschaft, wurde doch jahrelang eine Separierung der chinesischen Börsen des Festlandes vom Handelsplatz der Sonderverwaltungszone aufrechterhalten. Inhaltlich wird diese Neuerung in Zusammenhang mit den jüngsten konjunkturellen Schwierigkeiten in der Wirtschaftsmetropole gebracht. Durch diese Eingliederung werden einerseits inländische Engagements erleichtert, andererseits auch der chinesische Finanzmarkt über das traditionell westlich orientierte Hongkong geöffnet.

Bisher galten Kapitalquoten neben ausländischen Investitionen auch für Beteiligungen über Hongkong. Diese Quoten sollen nun offenbar in einem ersten Schritt erweitert werden. Ebenfalls erfolgt eine Lockerung der Beschränkungen, die vormals Fondsinvestitionen reglementierten, sodass nun auch Hongkonger Finanzdienstleister Fonds - zunächst mit Volumina im Bereich von etwa zwei Milliarden Euro - auflegen dürfen, deren Investitionen auf das Festland abzielen. Vor allem jedoch bedeutet die Öffnung eine erste Verstärkung des internationalen chinesischen Währungshandels.

Diesbezüglich hatte die Begebung chinesischer Regierungsanleihen in der dritten Augustwoche mit einem Umfang in Höhe von 2,178 Milliarden Euro nicht nur starke Wirkungen auf den Yuan-Bondmarkt, sondern markierte die bislang größte Emission von Offshore-Yuan-Bonds, sogenannter Dim-Sum-Bonds, am Finanzplatz Hongkong.

EEX und Eurex: Neues Anreizsystem

Ab dem 1. September dieses Jahres soll von der European Energy Exchange und Eurex Exchange ein Anreizmodell für den Emissionsrechtemarkt aufgelegt werden. Für die drei Handelsteilnehmer, deren Volumina den höchsten Wert oberhalb von zwei beziehungsweise vier Millionen gehandelten Tonnen CO[2] darstellen, werden monatlich Prämien in Höhe von 20000 beziehungsweise 40000 Euro gezahlt. Market Maker werden gesondert berücksichtigt. Die Börsenbetreiber erhoffen sich von dieser Maßnahme neben einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit ihrer Plattformen vor allem eine größere Attraktivität der handelbaren Preise durch Einengungen der Spreads sowie eine Steigerung der Liquidität der gehandelten Produkte.

OTC: Register

Das Committee on Payments and Settlements der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und das technische Komitee der International Organisation of Securities Comissions haben in der vierten Augustwoche einen Bericht veröffentlicht, der erstmals konkrete Vorschläge hinsichtlich der Schaffung eines Transaktionsregisters für den OTC-Handel von Derivaten enthält. Bezugnehmend auf einen Report des Fincancial Stability Board aus dem Oktober des vergangenen Jahres, soll ein solches Zentralregister zu einer stärkeren Markttransparenz beitragen. Die Konsultationsphase für einen endgültigen Bericht, der für Ende 2011 erwartet wird, läuft noch bis zum 23. September.

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