Bilanzen

Union-Investment-Gruppe

Die Union Investment Management Holding AG (UMH) versteht sich als Kompetenzzentrum für Asset Management im genossenschaftlichen Bankensektor. Die Management-Gesellschaft der Union-Investment-Gruppe wurde Mitte Juni 1999 in das Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main eingetragen. Die Aktien der Union Asset Management Holding AG (UMH) mit Sitz in Frankfurt am Main und Tochtergesellschaften im Inund Aus land werden nicht an einem öffentlichen Markt gehandelt. Der Abschluss der UMH AG wird in den Konzernabschluss der DZ Bank einbezogen. Unverändert besteht der Aktionärskreis der Union Asset Management Holding seit einigen Jahren nur noch aus genossenschaftlichen Instituten und Gruppierungen.

Mehrheitsaktionär ist (Stand Anfang März 2013) mit unverändert 54,44% des Grundkapitals die DZ Bank, 17,72% entfallen auf die WGZ Bank, weitere 24,25% hält die VR GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, an der ihrerseits die DZ Bank mit 47,52%, die WGZ Bank mit 11,25% und die R+V Personen Holding GmbH mit 41,33% beteiligt sind. Die restlichen Anteile von 3,59% an der UMH liegen bei Kreditgenossenschaften inklusive Holdinggesellschaften der Primärbanken und Zweckgesellschaften der deutschen genossenschaftlichen Finanzgruppe sowie Sonstigen. Ausdrücklich genannt werden auf der Homepage der Union Investment aus dieser Gruppe die Banque Populaire, Paris, und die BBBank eG, Karlsruhe. Rechnet man die Anteile durch, entfällt auf die DZ Bank laut dem UMH-Geschäftsbericht ein Anteil von 75,96% des stimmberechtigten Grundkapitals.

In den Konzernabschluss sind neben der UMH AG als Mutterunternehmen unverändert 15 Tochterunternehmen einbezogen, an denen die UMH AG direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile oder Stimmrechte hält. Ebenfalls wie im Vorjahr haben elf davon ihren Sitz im Inland und vier im Ausland. Fünf Tochterunternehmen (Vorjahr: vier), die von untergeordneter Bedeutung für den Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind, wurden nicht konsolidiert, sondern als Anteile an Tochterunternehmen unter den Finanzanlagen ausgewiesen.

Im Konzernabschluss der UMH AG befinden sich keine Teilkonzerne, die einen eigenen Teilkonzernabschluss aufstellen. Im Geschäftsjahr wurde ein Tochterunternehmen neu gegründet, das aber wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen wird. Der Ausweis erfolgt als Anteile an Tochterunternehmen unter den Finanzanlagen. Unverändert ein ausländisches Joint Venture wird nach der Equity-Methode bewertet.

Ebenfalls unverändert drei assoziierte Unternehmen, allesamt im Inland, werden nach der Equity-Methode bewertet. Zum Berichtsstichtag werden sechs Investmentfonds (Vorjahr: drei), bei denen die UMH AG in der Lage ist, Kontrolle auszuüben "zur Veräußerung gehalten" (Held for Sale). Im Konzernabschluss wird die Änderung an IFRS 7 - Finanzinstrumente: Angaben - Übertragung finanzieller Vermögenswerte - erstmalig berücksichtigt.

Der Blick auf die Ertragsrechnung der Union Management Holding AG zeigt beim Zinsüberschuss nach Risikovorsorge im Berichtsjahr 2012 eine Steigerung um gut 4,152 Mill. Euro oder 35,75% auf 15,767 Mill. Euro. Zurückgeführt wird diese Entwicklung insbesondere auf Beteiligungserträge der Union Investment Real Estate GmbH aus ihrer französischen Tochtergesellschaft Union Investment Real Estate France S.A.S. Wie im Vorjahr spielt die Risikovorsorge mit 0,011 (0,038) Mill. Euro dabei nur eine untergeordnete Rolle. Um 4,85% oder knapp 39,94 Mill. Euro auf 863,972 Mill. Euro gestiegen ist der Provisionsüberschuss. Als wesentliche Ursache dafür hat die Gesellschaft den Anstieg der durchschnittlichen Assets under Management ausgemacht, infolgedessen die direkt volumenabhängigen Erträge deutlich höher ausfielen als im Vorjahreszeitraum.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten wird mit 16,495 (minus 9,266) Mill. Euro um gleich 25,761 Mill. Euro höher ausgewiesen. Erklärt wird dieser Swing mit der im Vorjahresvergleich deutlich positiveren Kapitalmarktentwicklung, die zu einer Erhöhung der Fair-Value-Bewertungen der Finanzanlagen führte. Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen lag mit minus 0,792 (minus 3,345) Mill. Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau. In dieser Position, so wird im Geschäftsbericht erläutert, spiegeln sich die Ergebnisanteile der Union Investment Gruppe an der R+V Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Wiesbaden, der Compertis Beratungsgesellschaft für betriebliches Vorsorgemanagement mbH, Wiesbaden, der BEA Union Investment Management Limited und der Nalinus GmbH, Frankfurt am Main, wider. Insbesondere auf die höheren Ergebnisanteile der BEA Union Investment Management Limited wird der Anstieg gegenüber dem Vorjahr zurückgeführt.

Der Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um 0,79% auf 580,459 (585,074) Mill. Euro im Berichtsjahr 2012 resultiert aus zwei gegenläufigen Entwicklungen. Während die Personalaufwendungen um 4,43% auf 284,074 (272,029) Mill. Euro anstiegen, lagen die Sachaufwendungen mit 281,789 (298,654) Mill. Euro um 16,865 Mill. Euro oder 5,65% unter dem Vorjahreswert. Der Anstieg der Personalkosten wird dabei im Wesentlichen auf das Mitarbeiterwachstum, die durchschnittlichen Gehaltsanpassungen sowie die gestiegenen Aufwendungen für Altersteilzeit und Altersversorgung zurückgeführt.

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die UMH AG 229 (273) Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Alter von 40,8 (40,1) Jahren und einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 8,9 (7,5) Jahren. Die gesamte Union-Investment-Gruppe hatte zum Stichtag 2 450 (2 443) Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Alter von 40,3 (40,2) Jahren und einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 9,0 (8,5) Jahren. Niedrigere Sachaufwendungen waren maßgeblich auf geringere Kosten für Marktbearbeitung und die IT-Infrastruktur zurückzuführen. Die Abschreibungen lagen 2012 mit 14,596 (14,391) Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum minus 8,389 (plus 27,624) Mill. Euro. Dass dieser Rückgang um rund 36 Mill. Euro zu verzeichnen war, resultierte nach Angaben der Gesellschaft insbesondere aus Rückstellungen für den erwarteten Restrukturierungsaufwand aus einem Projekt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit, geringeren Erträgen aus der Neubewertung von Rückstellungen sowie einer Rückstellungsbildung für allgemeine Betriebsprüfungsrisiken.

Die Ertragsteuern lagen im Berichtszeitraum mit 85,947 (68,355) Mill. Euro um 17,592 Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Zu diesem Anstieg des Ertragsteueraufwands führte zum einen das höhere Konzernergebnis vor Steuern. Und zusätzlich bewirkten außerbilanzielle steuerliche Korrekturen eine weitere Erhöhung. Insgesamt führten die beschriebenen Entwicklungen aller GuV-Komponenten zu einer Erhöhung des Konzernergebnisses um 23,374 Mill. Euro oder 11,85% auf 220,647 (197,273) Mill. Euro.

Der Blick auf die Konzernbilanzsumme zeigt mit 1,44 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahresstichtag einen Anstieg um 6,8%. Dabei ist die Aktivseite der Konzernbilanz maßgeblich, nämlich zu gut einem Drittel, durch die Forderungen an Kreditinstitute geprägt, die ihrerseits um 82,1% auf 0,483 (0,265) Mrd. Euro gestiegen sind. Um 39,5% auf 0,057 (0,041) Mrd. Euro erhöht haben sich die Forderungen an Kunden.

Von größtem Gewicht sind auf der Aktivseite mit einem Anteil von knapp 41 (51,86)% an der Bilanzsumme die Finanzanlagen. Sie bestehen fast ausschließlich aus Anlagen in durch Kapitalanlagegesellschaften der Union-Investment-Gruppe verwalteten Investmentfonds. Im Berichtsjahr 2012 ist diese Position um 21,0% auf 0,59 (0,747) Mrd. Euro rückläufig gewesen. Der Rückgang der Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen entfällt laut Geschäftsbericht in Höhe von 3,1 Mill. Euro auf die Nalinus GmbH, Frankfurt am Main. Gegenläufig entwickelten sich die Anteile der übrigen nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen. In der Bilanz werden diese mit 0,064 (0,067) Mrd. Euro ausgewiesen.

Den Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 2,1 Mill. Euro standen Abschreibungen in Höhe von 3,4 Mill. Euro gegenüber. Einschließlich sonstiger Veränderungen reduzierte sich damit der Restbuchwert von 0,052 Mrd. Euro im Vorjahr um knapp 1,39 Mill. Euro auf 0,051 Mrd. Euro. Für Investitionen in Immaterielle Vermögenswerte hat die UMH im Berichtsjahr 21,6 Mill. Euro aufgewendet, denen Abschreibungen in Höhe von 11,4 Mill.

Euro gegenüberstanden. Einschließlich sonstiger Veränderungen erhöhte sich der Restbuchwert von 0,047 Mrd. Euro Euro im Vorjahr um 10,435 Mill. Euro auf 0,058 Mrd. Euro In den Sonstigen Aktiva (0,084 nach 0,094 Mrd. Euro) sind nach Angaben der Gesellschaft 60,1 (56,8) Mill. Euro Forderungen an Sondervermögen enthalten.

Es handelt sich dabei vor allem um die abgegrenzten Forderungen aus der Verwaltungsvergütung für den Monat Dezember.

Auf der Passivseite der Bilanz resultiert der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 32,746 Mill. Euro um 9,8 Mill. Euro auf 22,858 Mill. Euro im Wesentlichen aus geringeren Provisionsverbindlichkeiten aus dem Anteilscheingeschäft. Die Erhöhung der Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr von 116,9 Mill. Euro um 62,7 Mill. Euro auf 179,6 Mill. Euro führt die Gesellschaft im Wesentlichen auf um 36,9 Mill. Euro erhöhte Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen und um 17,0 Mill. Euro erhöhte Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer aus der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses sowie um 4,1 Mill. Euro erhöhte Rückstellungen für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer zurück. Sonstige Rückstellungen erhöhten sich um 4,8 Mill. Euro. Als Sonstige Passiva werden mit einem Plus von 6,9% auf 0,44 (0,411) Mrd. Euro ausgewiesen, die ihrerseits die abgegrenzten Schulden als den mit Abstand größten Bestandteil aufweisen. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 50,5 (51,8)%.

Die Assets under Management der UMH haben sich im ersten Halbjahr 2013 im Vergleich zum Jahresende 2012 weiter erhöht (siehe auch Kreditwesen 8-2013). So wird für das Nettoneugeschäft im ersten Halbjahr 2013 ein Anstieg von 6,7 Mrd. Euro gemeldet (im ersten Halbjahr 2012 waren es 6,6 Mrd. Euro). Die Assets under Management stiegen damit im Vergleich zur Jahresmitte 2012 um 9,4% von 180,8 Mrd. Euro auf 197,7 Mrd. Euro. Von dem Anstieg werden 4,0 Mrd. Euro dem institutionellen Geschäft und die restlichen 2,7 Mrd. Euro dem Privatkundengeschäft zugerechnet.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender); Vorstand: Hans Joachim Reinke (Vorsitzender), Ulrich Köhne, Alexander Schindler, Jens Wilhelm

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