DZ Bank startet eigene Digitalverwahrplattform für Kryptoassets

Quelle: Pixabay.com

Nachdem die DZ Bank Erfahrungen im Umfeld DLT und Blockchain gesammelt hat, kündigte sie im August 2022 an, den nächsten Schritt gehen zu wollen und eine operative Kryptoverwahrplattform aufzubauen, die das Institut in die Lage versetzen soll, digitale Finanzinstrumente jeglicher Art für Kunden und natürlich das Institut selbst abzuwickeln und zu verwahren.

Gut ein Jahr nach dieser Ankündigung wurde die neue Plattform für die Abwicklung und Verwahrung digitaler Finanzinstrumente für institutionelle Kunden nun in Betrieb genommen. Damit gehört das genossenschaftliche Spitzeninstitut zu den ersten Kreditinstituten, die auf Basis der Blockchain-Technologie ein solches Angebot auf den Weg gebracht haben. Mit einem Volumen von über 300 Milliarden Euro ist das genossenchaftliche Spitzeninstitut nach BNP Paribas und State Street die drittgrößte Verwahrstelle in Deutschland.

„Wir gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre wesentliche Anteile des Kapitalmarktgeschäfts über Distributed Ledger Technologie (DLT) basierte Infrastrukturen abgewickelt werden. Auf mittelfristige Sicht sehen wir die DLT als komplementäre Technologie zu den etablierten Infrastrukturen in den bestehenden Kapitalmarktprozessen“, sagt Dr. Holger Meffert, Leiter Wertpapierservices & Digitalverwahrung bei DZ Bank. Zum Betrieb der neuen Verwahrlösung hat die Bank mehr als ein Dutzend Mitarbeiter in IT, Operations und Compliance neu eingestellt. 

Auf der neuen Digitalverwahrplattform für institutionelle Kunden wird die DZ Bank zunächst Kryptowertpapiere in die Verwahrung nehmen. Dazu gehört eine Krypto-Anleihe von Siemens, die Union Investment und DZ Bank bereits vor einem halben Jahr gezeichnet haben und die nun in die Eigenverwahrung übertragen werden konnte. Zuvor war das Institut bereits als Abwickler und Verwahrer an der ersten externen Transaktion von Kryptofondsanteilen des Bankhauses Metzler beteiligt. Da beide Fälle in den Anwendungsbereich des elektronischen Wertpapiergesetzes (eWpG) fallen, ist eine Verwahrung mit den vorhandenen Lizenzen bereits möglich.

Um institutionellen Kunden künftig auch die Investition in Kryptowährungen wie Bitcoin zu ermöglichen, hat die DZ Bank im Juni bereits eine Kryptoverwahrlizenz bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beantragt. Parallel zu der Lösung für institutionelle Kunden, arbeitet die Bank an einem Angebot, mit dem Privatkunden direkt in Kryptowährungen investieren können.

Mit der bestehenden Infrastruktur ist die Bank eigenen Angaben zufolge zudem in der Lage, aktiv an der Explorationsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) teilzunehmen, in der das Settlement großvolumiger Kapitalmarkttransaktionen in Zentralbankgeld verprobt wird.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X