Bankenchronik Ausgabe 4/2015

28. Januar 2015 bis 6. Februar 2015

Das Basel Committee on Banking Supervision hat Ende Januar den finalen Standard einer Revision der Veröffentlichungspflichten von Instituten nach Säule III des Baseler Eigenkapitalakkords veröffentlicht. Der Fokus bei der Überarbeitung lag dabei auf der Verbesserung der Transparenz von internen Modellen, die Banken verwenden, um ihre regulatorischen Eigenkapitalanforderungen zu kalkulieren. Der neue Standard soll Ende 2016 in Kraft treten.

In einem beschleunigten Verfahren haben die Deutsche Bank und das Bankhaus Lampe sämtliche Anteile der bisherigen Großaktionäre an der Aareal Bank veräußert. 

Folgende Aktionäre hatten bis dahin insgesamt 28,9 Prozent der Anteile an dem Kreditinstitut in der Aareal Holding Verwaltungsgesellschaft gebündelt gehalten: Bayerische Beamten-Lebensversicherung a. G. (6,9 Prozent), Swiss Life AG (6,9 Prozent), Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (5,2 Prozent), Dr. August Oetker KG (4,7 Prozent), Basler Lebensversicherungs-AG und Basler Sachversicherungs-AG (2,7 Prozent), Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G. (1,4 Prozent), Condor-Lebensversicherungs Aktiengesellschaft (1,1 Prozent). Durch die Platzierung ist der Streubesitz der Aktien auf 100 Prozent gestiegen. Der Verkauf der Anteile an der Bank wird unter anderem auf die Verschärfung von Eigenkapitalvorschriften bei Versicherungsunternehmen zurückgeführt.

Der bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen hat fünf neue Mitglieder: Dem Verband beigetreten sind die Patrizia Grundinvest GmbH (Vollmitglied ab dem 1. Januar 2015), die ZBI Zentral Boden Immobilien AG (Vollmitglied ab dem 1. Januar 2015), die eFonds Solutions AG (Fördermitglied ab dem 1. Januar 2015), die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Dr. Steinberg & Partner GmbH (Fördermitglied ab dem 1. November 2014) und die Wirtschaftskanzlei Heisse Kursawe Eversheds (Fördermitglied ab dem 1. Februar 2015).

BNY Mellon und die Deutsche Asset & Wealth Management haben einen Vertrag zur Erbringung von Administrations-Dienstleistungen für Immobilien- und Infrastrukturfonds unterzeichnet. Die Vereinbarung umfasst Assets under Administration in Höhe von rund 46,3 Milliarden US-Dollar. Im Juli 2014 hatten die Unternehmen bereits bekannt gegeben, dass sie exklusive Vertragsverhandlungen aufgenommen hatten. Im Rahmen dieses Vertrags wird die Deutsche AWM im Bereich Immobilien- und Infrastrukturfonds ihr direktes Finanzierungsgeschäft, ihre Fondsbuchhaltung, ihre Vermögensverwaltungsbuchhaltung sowie ihr Kunden- und Finanz-Reporting an BNY Mellon auslagern. Voraussichtlich bis zu 80 Mitarbeiter der Deutsche AWM werden zu BNY Mellon wechseln als Teil des Geschäftsbereichs Alternative Investment Services.

Die Isbank AG in Frankfurt am Main wird zukünftig die Avaloq Banking Suite als ihr neues Core Banking System selbst betreiben. Das Kreditinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main ist die europäische Tochtergesellschaft der Türkiye Is Bankasi A.S., einer der größten Privatbanken und Industriegruppen der Türkei. Die Bank ist im Unternehmens- und Privatkundengeschäft tätig und verfügt über eine Kundenbasis in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Bulgarien und den Niederlanden. Die Isbank ist der erste Kunde des Dienstleisters Avaloq aus dem Retailsegment in Deutschland und der insgesamt siebte Kunde in Deutschland.

Die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA Kerngeschäftsfeld Asset Servicing stellt seit dem 1. Februar 2015 die Verwahrstelle für die sechs offenen Immobilien-Spezial-AIF der Real I. S. Investment GmbH. Hauck & Aufhäuser Asset Servicing wird in dieser Funktion unter anderem die Kontrolle der Fondskonten, die Vertragsprüfungen der Anlagetransaktionen sowie das Anteilscheingeschäft verantworten. Das Verwahrstellenmandat umfasst bei den offenen Alternativen Investmentfonds (AIF) einen Bruttoinventarwert von 1,64 Milliarden Euro. Bereits zum 24. Juni 2014 hatte der Dienstleister die Verwahrstellentätigkeit für die geschlossenen Publikums-AIF der Real I. S. AG aufgenommen.

Die Initiative Geldkarte hat sich zum zehnjährigen Jubiläum des Vereins in Initiative Deutsche Zahlungssysteme e. V. umbenannt. Sie erweitert ihr Themenspektrum. Neben der Geldkarte und der Kontaktlos-Funktion Girogo werden nun auch die Girocard und weitere Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) in das inhaltliche Portfolio aufgenommen. Projektbezogen will sich der Verein so größeren Spielraum sichern und sich und seinen Mitgliedern mehr Optionen für eine Weiterentwicklung offen halten. Sein Hauptziel ist es nunmehr, die Nutzung des elektronischen Bezahlens, wie mit der Geldkarte, Girogo, der Girocard und anderen DK-Verfahren bei Händlern und Verbrauchern zu fördern.

Axa Investment Managers Paris SA baut am Standort Stockholm eine Repräsentanz auf, von der aus Kunden in Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen betreut werden sollen. Der Vermögensverwalter gehört zur Versicherungsgruppe Axa. Axa IM verwaltet ein Vermögen von rund 607 Milliarden Euro (Stand: September 2014). Mit rund 2 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen weltweit in 21 Ländern tätig.

Die Commerzbank AG hat in Abidjan (Elfenbeinküste) eine Repräsentanz eröffnet. Sie erhöht damit die Zahl ihrer Standorte auf dem afrikanischen Kontinent auf sieben. Die Bank verfügt in Afrika über weitere Repräsentanzen in Johannesburg, Kairo, Addis Abeba, Lagos, Tripolis und Luanda. Weltweit ist die Bank mit rund 70 Standorten in etwa 50 Ländern präsent. Die neue Repräsentanz soll Ansprechpartner für lokale Banken sowie internationale und deutsche Unternehmen im französischsprachigen Westafrika sein. Insgesamt unterhält die Bank Geschäftsbeziehungen zu 50 von 54 afrikanischen Ländern. Sie verfügt über Kundenbeziehungen zu 550 privaten und staatlichen Finanzinstituten, 29 Zentralbanken und Sovereign Wealth Funds sowie zu Ministerien und privaten Unternehmen auf dem Kontinent.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat einen Vergleich mit dem US-Justizministerium, 19 US-amerikanischen Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington geschlossen. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, Investoren über die Qualität von Wertpapieren getäuscht zu haben, in denen schlecht abgesicherte Hypotheken gebündelt waren. Im Rahmen des Vergleiches zahlt Standard & Poor's eine Strafe von 1,37 Milliarden US-Dollar. Rund 687 Millionen US-Dollar gehen an das US-Justizministerium, die Bundesstaaten und Washington erhalten ebenfalls etwa 687 Millionen US-Dollar.

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