Bankenchronik Ausgabe 6/2018

22. Februar bis 6. März 2018

Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) hat Ende Februar einen Kaufvertrag zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien der LB (Swiss) Investment AG mit Sitz in Zürich unterzeichnet. Verkäufer ist die Helaba-Tochter Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz AG). Mit dieser Transaktion will die LLB-Gruppe ihr Fondsgeschäft ausbauen und in Zukunft von den drei Standorten Liechtenstein, Österreich und Schweiz aus betreiben. Die im Fondsgeschäft verwalteten und administrierten Vermögen würden auf rund 32 Milliarden Schweizer Franken steigen. Per 31. Dezember 2017 beschäftigte die LB (Swiss) Investment AG elf Mitarbeiter und betreute 51 Fonds mit Assets under Administration von 4,9 Milliarden Schweizer Franken. Der Kaufpreis soll rund 30 Millionen Schweizer Franken betragen und nach Ablauf der Earn-out-Periode definitiv festgelegt werden. Vorbehaltlich der aufsichtsbehördlichen Genehmigungen übernimmt die LLB die LB (Swiss) Investment AG im zweiten Quartal 2018 und will diese zu LLB Swiss Investment AG umfirmieren.

Der zentrale IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe, Finanz Informatik, bringt eine deutsche Voice-Banking-Anwendung für den Sprachassistenten Google Assistant auf den Markt, der in den Google-Home-Lautsprechern eingesetzt wird. Gemeinsam mit der Sparkasse Stade-Altes Land wird die Anwendung derzeit pilotiert - eine breitere Verfügbarkeit für Kunden anderer Sparkassen ist geplant. Mit der neuen Anwendung "Sparkasse Banking Action" können die Kunden ihre aktuellen Kontostände per Sprachbefehl abfragen.

Die Allianz SE hat Ende Februar 2018 mitgeteilt, dass der Streubesitz der Euler- Hermes-Aktien weniger als 5 Prozent beträgt und sie deshalb beabsichtigt, ein weiteres Erwerbsangebot für die ausstehenden Aktien von Euler Hermes zu unterbreiten, die noch nicht im Besitz der Allianz sind. Unmittelbar danach soll ein Squeeze-out und Delisting der Euler-Hermes-Aktien erfolgen.

Die norwegische Investmentbank Pareto Securities AS, Oslo, hat Ende Februar 2018 Aktienkaufverträge und Übertragungsverträge mit Aktionären der equinet Bank AG, Frankfurt am Main, unterzeichnet, die zusammen mehr als 50 Prozent des Grundkapitals des Unternehmens halten. Der Vollzug dieser Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Europäischen Zentralbank und ist darüber hinaus an die Voraussetzung geknüpft, dass es Pareto gelingt, 95 Prozent oder mehr des Grundkapitals der equinet Bank AG zu erwerben. Pareto Securities wertet die geplante Übernahme als Schritt für eine weitere Internationalisierung der mittelständisch geprägten Investmentbank. Das Institut beschäftigt weltweit mehr als 400 Mitarbeiter und ist Teil der Pareto-Gruppe, die über ein Eigenkapital von rund 700 Millionen Euro verfügt. Die nach Übernahme unter dem Namen Pareto Securities AG firmierende deutsche Einheit soll sich weiterhin auf den deutschen Small- und Mid-Cap-Markt konzentrieren.

Die Regierungen Schleswig-Holsteins und Hamburgs haben Ende Februar 2018 einen Anteilskaufvertrag zwischen der gemeinsamen Holding der Länder, der HSH Beteiligungs Management GmbH, und mehreren unabhängigen Investoren geschlossen. Bei den Käufern handelt es sich um Cerberus European Investments LLC, J.C. Flowers & Co. LLC, Golden Tree Asset Management UK LLP, Centaurus Capital LP sowie BAWAG P.S.K. Der Vertrag sieht einen Kaufpreis von rund einer Milliarde Euro für 94,9 Prozent der an der HSH Nordbank gehaltenen Aktien vor. Voraussetzung für den Verkauf ist die Beendigung der 2009 übernommenen sogenannten Sunrise-Garantie, mit der die Länder im Umfang von zehn Milliarden Euro für Verluste aus den Altgeschäften der früheren HSH Nordbank haften. Der Kaufpreis kann sich verringern, wenn die Länder nach abschließender Überprüfung weniger als die volle Garantiesumme auszahlen. Für die vorzeitige Beendigung und Auszahlung der Garantie erhalten die Länder einen Ausgleichsbetrag in Höhe von 100 Millionen Euro. Durch den Fortbestand der Bank werden die Risiken aus der Gewährträgerhaftung für die Länder reduziert. Der Vollzug des Kaufvertrags (Closing) erfordert die Zustimmung des Schleswig-Holsteinischen Landtags und der Hamburgischen Bürgerschaft. Weitere Voraussetzungen sind zudem die Zustimmung der Europäischen Kommission und der Europäischen Bankenaufsicht, die in den Privatisierungsprozess eingebunden sind.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die WI-Bank, das Landesförderinstitut in Hessen, haben eine Kooperation beschlossen, die gewerblichen Förderprodukte der WI-Bank in die onlinebasierte KfW-Fördermittelplattform zu integrieren. Damit sollen kleine und mittlere Unternehmen, Selbstständige und Gewerbetreibende in Hessen künftig die Möglichkeit haben, Fördermittel der WI-Bank und der KfW online bei ihrem Finanzierungspartner zu beantragen. Der Antrag kann dann in wenigen Minuten automatisiert geprüft und entschieden werden, so der Plan der Banken. Die Pilotpartnerschaft beider Förderinstitute ist darauf ausgerichtet, die Plattform zu einer Vertriebs- und Serviceplattform weiterzuentwickeln, die von jedem Landesförderinstitut in Deutschland mit seinen eigenen Produkten selbstständig, unabhängig und kundenorientiert genutzt werden kann. Neben der WI-Bank ist hierbei bereits auch die Landesbank Baden-Württemberg (L-Bank) Pilotpartnerin der KfW.

Der französische Versicherer Axa kauft für 15,3 Milliarden Dollar den Konkurrenten XL Group. Mit XL könne Axa sein bisher vor allem auf Lebensversicherungen und Vermögensverwaltung konzentriertes Geschäftsmodell verstärkt auf Schaden- und Unfallversicherungen ausrichten, heißt es vonseiten des Versicherers. Die Übernahme der XL Group solle im zweiten Halbjahr 2018 abgeschlossen sein. Finanziert werden soll die Übernahme mit Krediten, Barmitteln und den Einnahmen aus dem geplanten Börsengang der US-Tochter.

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