BILANZBERICHTE

Bilanzvergleich der Großsparkassen 2019/2020

Quelle: Frankfurter Sparkasse

Laut der Ertragsrechnung der Deutschen Bundesbank für das Jahr 2019 hat sich die Eigenkapitalrendite aller Bankengruppen auf 1,07% nach 3,73% im Vorjahr verschlechtert. Die Sparkassen erzielten dabei mit 6,86% den zweitbesten Wert unter den Bankengruppen. Nur die Kreditgenossenschaften konnten diesen Wert mit 9,23% überbieten. Allerdings hat sich die Eigenkapitalrendite der Sparkassen damit gegenüber dem Vorjahr (7,19%) leicht verschlechtert. Diese Tendenz spiegelt sich auch in den Bilanzen des Jahres 2019 der betrachteten 24 Großsparkassen wider. Dazu kommt im aktuellen Jahr die Corona-Krise. Diese setzt die Banken und Sparkassen von mehreren Seiten unter Druck: Steigende Risikovorsorge wird die Ergebnisse belasten. Das hat sich schon bei den Kreditinstituten angedeutet, die auch eine Halbjahresberichterstattung anbieten. Zudem dürften die Folgen für die Realwirtschaft die Zinspolitik auf viele Jahre zementieren und schlimmstenfalls zu weiteren Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank führen.

Die Zusammensetzung der 24 größten Sparkassen hat sich im Berichtsjahr leicht verändert. Nicht mehr vertreten ist die Sparkasse Krefeld, obwohl dieses Institut seine Bilanzsumme um 366,29 Mill. Euro (4,3%) auf 8,974 Mrd. Euro ausgeweitet hat. Doch die Sparkasse Karlsruhe konnte die Bilanzsumme um fast 590 Mill. Euro ausweiten und zog damit an den Krefeldern vorbei auf den 23. Rang. Einen Rang nach oben arbeitete sich die Sparkasse Düsseldorf auf den zehnten Rang. Die Nordrhein-Westfalen weiteten die Bilanzsumme kräftig um 8,5% beziehungsweise 986,89 Mill. Euro auf 12,64 Mrd. Euro aus. Gleich um zwei Plätze verbesserte sich die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg auf den 11. Rang. Die Sparkasse erhöhte die Bilanzsumme um 1,03 Mrd. Euro oder 8,96% auf 12,488 (11,461) Mrd. Euro. Um zwei Ränge abwärts auf den 12. Rang ging es für die Nassauische Sparkasse (Naspa), obwohl auch dieses Institut seine Bilanzsumme um 3,8% oder 447,18 Mill. Euro auf 12,219 Mill. Euro ausweiten konnte. Um einen Rang nach unten ging es für die Sparkasse Bremen, die nun Rang 13 unter den größten Sparkassen innehat. Die Sparkasse Heilbronn hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Ränge auf Platz 17 verbessert. Im unteren Drittel der Rangliste gab es noch weitere leichte Verschiebungen.

Über alle 24 Großsparkassen ist die durchschnittliche Bilanzsumme um 5,0% auf 14,935 Mrd. Euro gestiegen. Ausnahmslos alle 24 Institute weiteten dabei ihre Bilanzsumme aus. In den Top 5 lag das Wachstum bei allen Instituten unter dem Durchschnitt aller 24 Institute, was aber vor allem am Größeneffekt liegen dürfte. Das verdeutlicht die Hamburger Sparkasse als nach wie vor größtes Institut: Zwar war das Wachstum der Bilanzsumme mit 3,3% deutlich unter dem Durchschnitt, dennoch war die Bilanzausweitung mit 1,487 Mrd. Euro in absoluten Zahlen die größte Veränderung. Mit der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg und der Sparkasse Hannover konnten noch zwei weitere Institute die Bilanzsumme um mehr als 1 Milliarde Euro ausbauen. Prozentual zeigte die Sparkasse Heilbronn mit 10,6% das stärkste Wachstum der Bilanzsumme. Das prozentual schwächste Wachstum wies die Sparkasse Köln-Bonn mit 2,12% auf. Das in absoluten Zahlen niedrigste Bilanzsummenwachstum zeigte die Sparkasse Münsterland Ost mit 317,46 Mill. Euro (plus 3,36%) auf 9,771 Mrd. Euro.

Wie alle Kreditinstitute stehen auch die 24 größten Sparkassen unter anhaltendem Ertrags- und Kostendruck. Das führt natürlich auch zu weiteren Filialschließungen. So hat die Sparkasse Pforzheim Calw im Mai 2020 angekündigt, insgesamt 14 der 108 Geschäftsstellen zu schließen. Als Begründung lieferte das Institut unter anderem eine überdurchschnittliche Filialabdeckung. So kämen bei dieser Sparkasse auf 4 537 Einwohner eine Geschäftsstelle. Bei den Sparkassen insgesamt in Baden-Württemberg wären es 7 940, bei den Großsparkassen in Deutschland gar 11 425. Die Sparkasse Dortmund hat in der Corona-Krise bemerkt, dass es auch mit weniger geht, nicht zuletzt aufgrund der besseren pandemiebedingten stärkeren Nutzung der digitalen Kanäle. Daher teilte das Institut Anfang Oktober 2020 mit, dass 14 Filialen, die zu dieser Zeit wegen Corona geschlossen waren, mit den benachbarten Beratungs-Centern zusammengelegt werden sollen, damit das Filialnetz künftig nur noch 19 Beratungs-Center und vier größere Filialen umfasse.

Aber nicht nur Filialschließungen sind die Reaktionen auf die allgemeine Entwicklung im Bankensektor. Die Sparkassen fokussieren sich auch stärker auf ihr Kerngeschäft. So hat die Sparkasse Bremen im August 2020 bekannt gegeben, dass sie sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren will und daher die Freie Internationale Sparkasse (FIS) in Luxemburg an den Gründer des Asset Manager C-Quadrat, Alexander Schütz, verkauft. Der Unternehmer erwirbt über sein Family Office 100% der Anteile an der FIS. Ursprünglich wurde die FIS von der Sparkasse Bremen als luxemburgische Niederlassung gegründet und ist als eigenständiges Kreditinstitut tätig und betreut vorwiegend Kunden im institutionellen Bereich. Zudem bietet die FIS Publikumsfonds sowie Vermögensverwaltungsprodukte an. Die Sparkasse Bremen hat jedoch mit dem Käufer eine weiterhin intensive Kooperation vereinbart. Beide Seiten haben jedoch über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart.

Der Zinsüberschuss - berechnet aus Zinsertrag plus laufende Erträge und Organschaftserträge minus Zinsaufwand - hat sich bei den 24 betrachteten Sparkassen höchst unterschiedlich entwickelt. In der Aggregation der 24 Institute sank er leicht um 2,8% auf 5,443 (5,598) Mrd. Euro. Der vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) für die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe berechnete aggregierte Zinsüberschuss sank um 3,1% und damit in ähnlichen prozentualen Dimensionen auf 27,779 (28,661) Mrd. Euro. Kumuliert sanken sowohl die Zinserträge der 24 größten Sparkasse um 2,02% auf 6,706 (6,845) Mrd. Euro, bei gleichzeitig um 2,2% auf 1,947 (1,905) Mrd. Euro steigenden Zinsaufwendungen. Mit 5,5% stiegen die kumulierten laufenden Erträge zwar recht deutlich, spielten aber mit insgesamt 617,72 (585,57) Mill. Euro gleichzeitig nur eine untergeordnete Rolle beim Zinsüberschuss. Bei den einzelnen Instituten gibt es aber deutliche Abweichungen vom Trend.

Die Stadtsparkasse München verzeichnet hier mit 13,7% den stärksten prozentualen Zuwachs des Zinsüberschusses, gefolgt von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen mit 6,1%. Mit der Hamburger Sparkasse (Haspa), der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, der Nassauischen Sparkasse und der Sparkasse Dortmund mussten gleich fünf der 24 betrachteten Institute prozentual zweistellige Rückgänge im Zinsüberschuss hinnehmen. Die Stadtsparkasse München verzeichnete zwar einen Rückgang der Zinserträge um 2,4% beziehungsweise 8,05 Mill. Euro auf 332,37 (340,42) Mill. Euro, doch die Zinsaufwendungen sanken gleichzeitig um fast 33 Mill. Euro. Sehr deutlich konnte das Institut auch die laufenden Erträge um 33,3% beziehungsweise 6,4 Mill. Euro auf 25,45 (19,09) Mill. Euro steigern. Ursache für die positive Entwicklung sind laut Geschäftsbericht insbesondere positive Effekte aus der vollen Ausschüttung ordentlicher Spezialfondserträge. In der Summe kletterte der Zinsüberschuss dadurch auf 264,85 (232,93) Mill. Euro.

Den stärksten prozentualen Rückgang im Zinsüberschuss hingegen verzeichnete, wie bereits erwähnt, die Nassauische Sparkasse. Hier sank diese Kennziffer um 12,1% auf 206,67 Mill. Euro. Bei diesem Institut explodierte der Zinsaufwand förmlich um 29,3% auf 53,11 (41,07) Mill. Euro, gleichzeitig sank der Zinsertrag ebenfalls deutlich um 17,54 Mill. Euro beziehungsweise 6,7% auf 244,36 (261,90) Mill. Euro. Auch die laufenden Erträge gingen um 5,6% zurück.

Ebenfalls deutlich zurück ging der Zinsüberschuss bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Er sank um 10,3% oder 22,4 Mill. Euro auf 188,92 (210,52) Mill. Euro. Laut Gewinn- und Verlustrechnung sank der Zinsertrag um 3,24% beziehungsweise 7,2 Mill. Euro auf 213,68 (220,84) Mill. Euro. Der Rückgang resultiert laut der Sparkasse in erster Linie zinsbedingt aus Wertpapiereigenanlagen. Zudem stieg der Zinsaufwand massiv um 41,5% auf 37,42 (26,45) Mill. Euro an. Abgemildert haben diese Entwicklung die laufenden Erträge, die um 16,4% auf 5,11 (4,39) Mill. Euro anwuchsen.

Sehr erfreulich hat sich bei den 24 größten Sparkassen der Provisionsüberschuss entwickelt. Der aggregierte Wert über alle 24 Institute erhöhte sich um 7,13% auf 2,195 (2,049) Mrd. Euro. Allerdings ist das Wachstumstempo bei diesen Instituten damit etwas schwächer als in der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe, wo der kumulierte Provisionsüberschuss um 8,9% auf 9,59 Mrd. Euro anwuchs. Einen Rückgang des Provisionsergebnisses musste mit der Stadtsparkasse Düsseldorf (minus 0,4%) nur ein einziges Institut hinnehmen. Dafür konnten gleich fünf Institute ihren Provisionsüberschuss prozentual zweistellig steigern. Den stärksten Zuwachs zeigt die Landesparkasse zu Oldenburg mi 18,99% auf 71,48 (60,07) Mill. Euro. Es ist dabei auch allen Instituten außer eben der Stadtsparkasse Düsseldorf gelungen, den Zinsertrag zu steigern. Allerdings ist der Zuwachs bei den meisten Instituten teuer erkauft. Der Provisionsaufwand stieg im Aggregat mit 15,7% prozentual deutlicher an als der Ertrag. Die Hälfte der betrachteten Sparkassen musste dafür sogar einen prozentual zweistelligen Zuwachs des Aufwands hinnehmen. Neben der Sparkasse Düsseldorf konnten einzig die Sparkasse Aachen und die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig den Provisionsaufwand senken.

Rangliste der Großsparkassen nach Bilanzsumme 2019 Quelle: Geschäftsberichte, eigene Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Ertragsrechnung der Großsparkassen Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Bilanz der Großsparkassen Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Als einzige der betrachteten Sparkassen erlitt, wie bereits erwähnt, die Stadtsparkasse Düsseldorf einen Rückgang im Provisionsergebnis, wenngleich dieser mit 0,43% beziehungsweise 0,37 Mill. Euro nur marginale Ausmaße annahm. Zwar konnten die Nordrhein-Westfalen den Provisionsaufwand mit 3,21% recht spürbar senken, doch der Rückgang des Provisionsertrags überkompensierte die Einsparungen. Laut Geschäftsbericht der Düsseldorfer war das Provisionsergebnis zwar geprägt von einem Anstieg der Provisionserträge im Immobiliengeschäft sowie einem Rückgang der Aufwendungen im Wertpapiergeschäft. Im Gegenzug verringerten sich jedoch die Provisionserträge im Kredit- und Auslandsgeschäft, während die Aufwendungen für die Vermittlungstätigkeit Dritter sowohl im Aktiv- als auch im Passivgeschäft anstiegen. Den prozentual kräftigsten Zuwachs im Provisionsergebnis erzielte die Landesparkasse zu Oldenburg. Zwar stiegen die Provisionsaufwendungen mit 24,6% auf 5,54 (4,45) Mill. Euro stärker als das Aggregat der 24 größten Sparkassen an, jedoch konnte das Institut mit 19,4% auf 77,03 (64,52) Mill. Euro den prozentual stärksten Anstieg der Provisionserträge erzielen. Diese positive Entwicklung entsprach den eigenen Prognosen und ist im Wesentlichen auf die Integration der Versicherungsgeschäfts aus dem ehemaligen Tochterunternehmen LzO Finanzservice zum 1. Januar 2019 zurückzuführen. Zusätzlich konnte die Landesparkasse zu Oldenburg im Zahlungsverkehr Zuwächse bei den Provisionserträgen generieren.

In absoluten Zahlen konnte die Hamburger Sparkasse (Haspa) das stärkste Wachstum beim Provisionsüberschuss erzielen. Das liegt freilich an der schieren Größe. So erzielte das Institut mit einem Provisionsüberschuss von 335,33 (308,06) Mill. Euro, was einem Wachstum von 8,85% entsprach, gut 15,3% des über die 24 größten Sparkassen aggregierten Provisionsergebnisses. Die Hanseaten verzeichneten zwar eine um 18,76% auf 27,32 (23,00) Mill. Euro anwachsenden Provisionsaufwand, doch der Provisionsertrag konnte das mit seinem Anstieg um 9,54% beziehungsweise 31,6 Mill. Euro auf 362,65 (331,06) Mill. Euro deutlich überkompensieren. Allerdings lag die deutliche Verbesserung des Provisionsergebnisses damit noch etwas unter den eigenen Prognosen des Instituts. Die Haspa führt die Entwicklung auf verschiedene Gründe zurück. Neben Preisanpassungen im Giroverkehr und bei Schließfächern profitierte das Provisionsergebnis vor allem von höheren Beiträgen aus dem Wertpapiergeschäft sowie aus dem Versicherungs- und dem Darlehensgeschäft. Letztere stehen im Zusammenhang mit der Vermittlung von Konsumentenkrediten an die S-Kreditpartner GmbH.

Nachdem die 24 größten Sparkassen in Deutschland im Jahr 2018 noch die aggregierten Personalaufwendungen senken konnten, stiegen sie diesmal um 0,62% auf 3,114 (3,094) Mrd. Euro an. Die Kostendisziplin hat damit etwas nachgelassen, zumal auch die über alle 24 Institute kumulierten anderen Verwaltungsaufwendungen um 1,41% auf 2,063 (2,035) Mrd. Euro gestiegen sind. Die gesamten Verwaltungsaufwendungen sind daher auch um 0,94% auf 5,177 (5,129) Mrd. Euro angewachsen. Doch das gilt nicht für alle Einzelinstitute. Die Personal kosten konnten immerhin 8 der 24 Sparkassen senken, während sogar 10 Sparkassen die anderen Verwaltungsaufwendungen reduzierten. Die gesamten Verwaltungsaufwendungen reduzierten dadurch 9 der 24 Institute. Damit standen die Großsparkassen jedoch etwas besser da als die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe (bestehend aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen). Hier stiegen die aggregierten Personalkosten um 0,7%, der Sachaufwand sogar um 3,5% und der Gesamtaufwand um 1,86%. Den stärksten prozentualen Anstieg der Gesamtkosten unter den Instituten verzeichnete die Sparkasse Bremen AG mit 11,31%. Es ist die einzige Sparkasse unter den hier verglichenen Instituten mit einem zweistelligen Zuwachs. Den stärksten Rückgang der gesamten Aufwendungen erreichte die Sparkasse Münsterland Ost mit 4,98%.

Der Löwenanteil der um gut 19 Mill. Euro beziehungsweise 11,31% gestiegen gesamten Verwaltungsaufwendungen gingen bei der Sparkasse Bremen AG auf die Personalaufwendungen zurück. Diese erhöhten sich um 16,14 Mill. Euro auf 108,71 (92,57) Mill. Euro. Laut Geschäftsbericht haben vor allem erhebliche Mehrbelastungen aus der betrieblichen Altersversorgung den Aufwand im Vergleich zum Vorjahr deutlich und entgegen der Planung erhöht. Der sonstige Verwaltungsaufwand erhöhte sich nur leicht um 3,8% beziehungsweise 2,87 Mill. Euro auf 78,38 (75,52) Mill. Euro. Das Institut führt das auf umfangreiche Investitionen in die digitale Transformation der Sparkasse Bremen zurück. Demgegenüber standen Einsparungen durch Prozessoptimierungen und striktem Sachkostenmanagement, sodass der Anstieg gebremst werden konnte.

Großsparkassen - Vergleich der Kennzahlen Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Großsparkassen - Vergleich der Wertpapieranlagen Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Ertragsrechnung der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Bilanz der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

In prozentualen Zahlen war die Kosteneinsparung bei der Haspa zwar nicht die stärkste, aber in absoluten Zahlen sehr wohl. Die Hanseaten reduzierten die Gesamtkosten um 3,43% beziehungsweise 24,98 Mill. Euro auf 703,01 (727,98) Mill. Euro. Die Personalaufwendungen sanken für das Institut unerwartet um 12,03 Mill. Euro oder 3,34% auf 347,68 Mill. Euro. Laut Geschäftsbericht ist dies auf geringere variable Gehaltszahlungen sowie auf entlastende versicherungsmathematische Effekte im Zusammenhang mit Pensionsrückstellungen zurückzuführen. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen konnte die größte der hier betrachteten Sparkassen um knapp 13 Mill. Euro beziehungsweise 3,52% auf 355,332 Mill. Euro senken. Das Institut führt das auf den Ausbau der Kooperation mit der Sparkassen-Finanzgruppe zurück, aus der sich projekthaft im Vorjahr noch höhere Belastungen ergaben. Die Haspa ist das einzige Institut unter den hier verglichenen Sparkassen, bei dem die sonstigen Verwaltungsaufwendungen höher sind als die Personalkosten.

Auch die Stadtsparkasse Düsseldorf hat ihre Personalaufwendungen weiter reduziert. Schon ein Jahr zuvor konnte das Institut durch ein 2017 aufgelegtes intensives Personalabbauprogramm die Personalaufwendungen deutlich senken. Auch 2019 gelang eine weitere Reduktion dieses Kostenfaktors um 4,54% auf 130,11 (136,29) Mill. Euro. Im Jahr 2017 betrugen die Personalaufwendungen noch gut 188 Mill. Euro. Zum Ende des Berichtsjahrs beschäftigte das Institut insgesamt 1 662 Mitarbeiter. Im Vorjahr lag diese Zahl noch um 162 Mitarbeiter höher bei 1 824. Gestiegen sind hingegen die sonstigen Verwaltungskosten, die sich um 2,43% auf 75,59 (73,79) Mill. Euro erhöhten. In der Summe sanken die gesamten Verwaltungsaufwendungen dennoch um 2,09% auf 205,69 Mill. Euro.

Das sonstige betriebliche Ergebnis ist in der Aggregatsbetrachtung von einigen wenigen der 24 Großsparkassen geprägt. Die kumulierten sonstigen Erträge sanken im Berichtsjahr um 17,79% auf 725,72 (882,773) Mill. Euro. Davon geht allerdings mit 341,8 Mill. Euro fast die Hälfte allein auf die Hamburger Sparkasse und die Sparkasse Köln-Bonn zurück. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gleichzeitig sehr deutlich um fast ein Viertel oder 142,66 Mill. Euro auf 719,257 (576,594) Mill. Euro angestiegen. Es fällt dabei vor allem auf, dass dieser Aufwandsposten eine hohe Volatilität aufwies. Nur bei drei der 24 Institute war die prozentuale Veränderung einstellig. Bei der Sparkasse Heilbronn, der Sparkasse Bremen und der Sparkasse Hannover hat sich dieser Aufwand sogar deutlich mehr als verdoppelt. Andere Institute hingegen wie die Hamburger Sparkasse, die Nassauische Sparkasse, die Sparkasse Ludwigsburg und vor allem die Sparkasse Waiblingen (minus 92,7%) konnten den Aufwand um mehr als die Hälfte reduzieren. Unter dem Strich bleib damit ein aggregiertes sonstiges betriebliches Ergebnis von nur 6,47 (306,18) Mill. Euro. Auch in der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe ist das sonstige betriebliche Ergebnis eingebrochen, wenngleich mit 44,5% auf 397 (715) Mill. Euro nicht ganz so deutlich.

Bereits im Jahr 2018 erzielte die Sparkasse Hamburg ein negatives sonstiges betriebliches Ergebnis in Höhe von 45,80 Mill. Euro. Im Berichtsjahr schoss der sonstige betriebliche Verlust nochmals deutlich in die Höhe auf 168,81 Mill. Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge schmolzen um 58,0% auf 31,71 (75,50) Mill. Euro zusammen, gleichzeitig schoss der sonstige betriebliche Aufwand um 65,3% auf 200,52 (121,29) Mill. Euro in die Höhe. Diese Entwicklung lag laut Geschäftsbericht an der Bewertung der Altersvorsorge für die Mitarbeiter. Gut 60 Millionen Euro des Anstiegs sind dagegen auf Aufwendungen zurückzuführen, die im Zusammenhang mit dem Zukunftsprojekt "Haspa Spring" entstanden als Rückstellungen für Personalabbau.

Großsparkassen - Vergleich der Kennzahlen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Großsparkassen - Vergleich der Wertpapieranlagen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Ertragsrechnung der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Bilanz der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Das aggregierte sonstige betriebliche Ergebnis der größten Sparkassen wäre ohne die Stadtsparkasse München sogar deutlich negativ ausgefallen. Das Institut erhöhte dieses Ergebnis um 62,14 Mill. Euro beziehungsweise 55,33% auf 174,46 (112,31) Mill. Euro. Dabei konnte die Sparkasse sowohl den sonstigen betrieblichen Ertrag um 35,47% auf 217,84 (160,81) Mill. Euro steigern, als auch den Aufwand um 10,54% auf 43,38 (48,49) Mill. Euro reduzieren. Wesentlicher Anteil am Ertrag hatte die Übertragung von Immobilien zu Verkehrswerten an die S-Immobilien Management der Stadtsparkasse München in Höhe von 161,68 Mill. Euro.

Die Sparkasse Köln-Bonn verzeichnet zwar einen deutlichen Rückgang des sonstigen betrieblichen Ergebnisses um 46,67% auf 36,58 (83,25) Mill. Euro, erzielte aber damit dennoch das in absoluten Zahlen zweithöchste Ergebnis. Stark eingebrochen sind dabei die sonstigen betrieblichen Erträge, die um 30,95% auf 123,98 (179,53) Mill. Euro zurückgingen. Gleichzeitig sank der sonstige betriebliche Aufwand um 9,23% auf 87,39 (96,28) Mill. Euro. Dieser enthält unter anderem Aufwendungen aus der Anmietung von nicht sparkassenbetrieblich genutzten Immobilien in Höhe von 44,58 (45,94) Mill. Euro.

Bei den Ergebniskennzahlen ist ein Vergleich der Institute schwierig. Während einige Institute teilweise im dreistelligen Millionenbereich Risikovorsorge auflösen, um sie dann dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zuzuführen, nutzten andere Institute den Fonds, um den Jahresüberschuss in die gewünschte Richtung zu steuern. Zudem ist das sonstige betriebliche Ergebnis teilweise erheblich von Einmaleffekten beeinflusst. Daher sind sowohl das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit als auch der Jahresüberschuss nur bedingt aussagekräftig für einen Vergleich. Eine vereinfachte operative Ergebnisbetrachtung nach eige ner Berechnung - bestehend aus Zinsüberschuss (Zinsertrag plus laufende Erträge plus Organschaftserträge) plus Provisionsüberschuss minus Verwaltungskosten (Personalkosten plus andere Verwaltungskosten) - zeigt wie schon im Vorjahr eine Verschlechterung im Aggregat, das um 56,69 Mill. Euro beziehungsweise 2,25% auf 2,461 (2,517) Mrd. Euro zurückging. Bei den Einzelinstituten hingegen verlief diese Ergebniskennzahl höchst unterschiedlich. Neun der Großsparkassen konnten sie verbessern, der Rest wies einen Rückgang auf

In dieser Betrachtung erzielte die Sparkasse Esslingen-Nürtingen mit einem Zuwachs um 22,7% die drittbeste prozentuale Entwicklung auf 99,93 (81,44) Mill. Euro. Dabei hat das Institut die vereinfachte Berechnung in allen Faktoren verbessert. Der Zinsüberschuss stieg um 6,1% auf 175,70 (165,60) Mill. Euro, der Provisionsüberschuss sogar um 7,44% auf 63,06 (58,69) Mill. Euro. Die gesamten Verwaltungsaufwendungen sanken gleichzeitig um 2,81% auf 138,83 (142,85) Mill. Euro, wobei sowohl die Personalaufwendungen als auch die sonstigen Verwaltungsaufwendungen gesenkt wurden.

Die Corona-Pandemie dürfte die Niedrigzinsphase und damit auch den negativen Einlagezins auf absehbare Zeit zementiert haben. Umso wichtiger bleibt und wird das Bemühen der Institute, ihre Abhängigkeit vom Zinsergebnis zu reduzieren. Ein Lösungsweg besteht im Ausbau des Anteils des Provisionsgeschäfts am Rohertrag. Dabei kommen die Institute in der Breite voran. So haben 20 der 24 Sparkassen den Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag im Vergleich zum Vorjahr steigern können, wenngleich es nach wie vor mit Abstand nur die zweitwichtigste Ertragsquelle ist. Den höchsten Anteil hat das Provisionsergebnis bei der Sparkasse Leipzig mit 36,04%, was einer Steigerung um 104 Basispunkte gegenüber 2018 entspricht. Mehr als ein Drittel beträgt der Anteil dann nur noch bei der Hamburger Sparkasse, die den Anteil um 478 Basispunkte auf 34,97 (30,19)% steigerte. Die größte Abhängigkeit vom Zinsergebnis zeigte die neu in die Rangliste der 24 größten Sparkassen vorgedrungene Sparkasse Karlsruhe, bei der die Provisionserträge mit 19,83% nicht einmal ein Fünftel des Rohertrags erreichen.

Großsparkassen - Vergleich der Kennzahlen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Großsparkassen - Vergleich der Wertpapieranlagen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Ertragsrechnung der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Aus der Bilanz der Großsparkassen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Mit Blick auf die Bilanzstruktur zeigt sich ein im Vergleich zum Vorjahr noch verstärkter Überhang der Kundeneinlagen über die Kundenforderungen. Gleich 20 (18) der 24 betrachteten Großsparkassen weisen einen Quotienten von Kundeneinlagen in Prozent der Kundenforderungen von über 100% und damit mehr Einlagen als Ausreichungen auf. Das kann aufgrund der negativen Einlagefazilität problematisch sein. Bei 18 der 24 Institute hat sich der Überhang zudem im Vergleich zum Vorjahr weiter erhöht. Die mit Abstand schlechtesten Werte haben hier wie schon im Vorjahr die Frankfurter Sparkasse und die Sparkasse Leipzig. Doch bei anhaltender Entwicklung könnten die Sachsen die Hessen bald überholen. Während die Frankfurter Sparkasse den Anteil der Einlagen an den Forderungen an Kunden deutlich um mehr als zehn Prozentpunkte auf 192,60% senken konnte, erhöhte er sich bei den Leipzigern um 2,49 Prozentpunkte auf 192,37%. Zwar konnte das Institut die Forderungen an Kunden um 219,51 Mill. Euro beziehungsweise 5,2% ausbauen, doch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wuchsen um 528,26 Mill. Euro und überkompensierten damit die gestiegenen Ausreichungen. Wie schon ein Jahr zuvor schaffte die Sparkasse Bremen trotz leichtem Anstieg dieser Quote auf nunmehr 90,86 (89,37)% die beste Platzierung. Die um 398,32 Mill. Euro erhöhten Forderungen an Kunden wurden durch um 499,47 Mill. Euro erhöhte Verbindlichkeiten ausgeglichen.

Einige Institute, auch unter den Großsparkassen, reagieren auf den zunehmenden Einlagenüberhang, indem sie Verwahr entgelte für höhere Einlagen der Privatkunden erheben. So erhebt die Frankfurter Sparkasse für Einlagen ab 500 000 (nach individueller Vereinbarung) Euro 0,5% Verwahrentgelt. Die Hamburger Sparkasse erhebt die gleiche Gebühr, ebenfalls ab 500 000 Euro. Mit 0,4% fällt das Verwahrentgelt bei der Nassauischen Sparkasse etwas geringer aus, wird aber bei den gleichen Beträgen fällig. Bereits ab 100 000 Euro verlangt die Sparkasse Hannover 0,5% "Strafgebühr". Die Kreissparkasse Heilbronn erhebt ab 500 000 Euro ebenfalls 0,5% pro anno. Weiterhin verlangen die Sparkassen Köln-Bonn, Pforzheim Calw und die Stadtsparkasse Düsseldorf Verwahrentgelte. Diese Übersicht erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, zeigt aber, dass immer mehr Institute zu diesem bei den Kunden unbeliebten Mittel greifen. Je länger die Einlagefazilität im negativen Bereich bleibt, desto mehr Institute dürften folgen. Dass EZB-Direktorin Isabel Schnabel weiteren Zinssenkungsspielraum sieht, könnte diese Problematik verschärfen, sofern eine Mehrheit im EZB-Rat ihr zustimmt.

Die in der Rangliste der 24 Großsparkassen nachrichtlich erwähnte Berliner Sparkasse (BSK) ist eine teilrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und wird als Zweigniederlassung der Landesbank Berlin geführt. Allein aufgrund der schieren Größe lohnt sich dennoch ein verkürzter Blick auf den Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2019. Bereits 2018 ist das Institut wieder zurückgekehrt zur Berichterstattung nach HGB. Die Bilanzsumme ist 2019 nochmals deutlich um 2,1 Mrd. Euro auf 40,93 (43,07) Mrd. Euro zurückgegangen. Damit ist der Abstand zur Haspa noch größer geworden. 2017 lagen die Berliner noch vor der Hamburger Sparkasse. Die BSK hat vor allem den Abbau nicht mehr strategiekonformer Bestände, vor allem im Treasury, weiter fortgesetzt.

Großsparkassen - Vergleich der Kennzahlen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Großsparkassen - Vergleich der Wertpapieranlagen (Fortsetzung) Quelle: Geschäftsberichte Großsparkassen, Berechnungen der ZfgK

 

Die Ertragslage der Berliner Sparkasse hat sich im Berichtsjahr insgesamt verschlechtert. So sank der Zinsüberschuss von 800 Mill. Euro im Vorjahr auf nur noch 775 Mill. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 3,1%. Gleichzeitig ist auch der Provisionsüberschuss auf 252 (271) Mill. Euro zusammengeschmolzen. Das Institut führt den Rückgang hier in erster Linie auf neue vertragliche Vereinbarungen im Geschäft mit Co-Branding-Kreditkarten zurück. Wesentliche Ertragsbringer waren hingegen der Zahlungsverkehr, Kontoführungsgebühren und das Wertpapiergeschäft. Trotz sinkender Erträge stiegen im Gegenzug die Kosten. So sind 2019 die Verwaltungsaufwendungen von 891 Mill. Euro im Vorjahr auf 901 Mill. Euro gestiegen. Das wiederum lag laut der BSK insbesondere aus zinsbedingt höheren Pensionsaufwendungen. Deutlich verbessert hat sich hingegen das Risikoergebnis. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erzielte nach Angaben der BSK trotz weiterhin vorsichtiger Bewertung einen Nettoertrag von 37 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr ein Nettoaufwand von 83 Mill. Euro zu Buche stand. Das Ergebnis aus Finanzanlagen konnten die Berliner auf 31 (24) Mill. Euro erhöhen. Unter dem Strich blieb am Ende ein unveränderter, und damit höherer als erwarteter Gewinn von 103 Mill. Euro, den die BSK an die Muttergesellschaft Landesbank Berlin Holding AG abführte.

Wie die Hamburger Sparkasse untersteht die BSK der direkten Aufsicht durch die Europäische Zentralbank. Die harte Kernkapitalquote konnte das Institut zum 31. Dezember 2019 von 16,8% auf 17,5% verbessern. Die Gesamtkapitalquote stieg ebenfalls von 18,8% im Vorjahr auf 20,7%.

Wie einige wenige hier betrachtete Sparkassen hat auch die Berliner Sparkasse in verkürzter Form über ihre Halbjahreszahlen für das laufende Jahr berichtet. Das Institut spricht von erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Geschäft. Das Neugeschäft konnte dennoch ausgebaut werden. Das Volumen des Kreditneugeschäfts mit Firmenkunden stieg von 796 Mill. Euro im Vorjahr auf 939 Mill. Euro. Das valutierte Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung stieg von 421 Mill. Euro auf 521 Mill. Euro. Einzig das gewerbliche Immobiliengeschäft war mit 1,63 (1,99) Mrd. Euro rückläufig. Der Zinsüberschuss sank dennoch leicht auf 404 (409) Mill. Euro. Verbessert haben die Berliner hingegen den Provisionsüberschuss, der um 8 Mill. Euro auf 125 (117) Mill. Euro kletterte. Die Verwaltungsaufwendungen konnte die BSK auf 442 (456) Mill. Euro herunterschrauben. Dazu haben unter anderem zinsbedingt geringere Zuführungen zur Altersvorsorge geführt. Für Ausfallrisiken infolge der Pandemie hat das Institut 25 Mill. Euro veranschlagt. Dennoch stiegen diese nur verhalten um 2 Mill. Euro auf 39 Mill. Euro. In der Summe führte das zu einem Ergebnis nach Steuern von 30 Mill. Euro.

Bei einigen der Institute gab es personelle Veränderungen. So hat die Frankfurter Sparkasse bereits im März 2020 angekündigt, dass sowohl der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Stephan Bruhn als auch der Vorstandsvorsitzende Robert Restani das Institut verlassen werden. Restani tritt dabei aus familiären Gründen frühzeitig in den Ruhestrand. Restani war zuvor auch Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hanau. Dort wurden die Frankfurter für den Nachfolger erneut fündig. Zum 1. September 2020 folgt ihm der bis dato amtierende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hanau Dr. Ingo Wiedemeier als neuer Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse. Auf Stephan Bruhn folgte ebenfalls zum 1. September 2020 als neues Vorstandsmitglied Dr. Sven Matthiesen, der zuvor Leiter des Bereichs Vorstandsstab und Konzernstrategie in der Helaba war. Bereits zum 1. Dezember 2019 wurde auch der Firmenkundenvorstand ausgetauscht. Auf Altfried M. Lütkenhaus folgte Harald Roos. Damit sind drei der vier Vorstände innerhalb der vergangenen zwölf Monate ausgetauscht worden.

Zum 1. April 2020 hat die Sparkasse Köln-Bonn mit Uwe Borges einen neuen Firmenkundenvorstand bekommen. Borges war zuvor Mitglied des Vorstandes der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam - die ebenfalls zu den 24 größten Sparkassen gehört - und dort gleichfalls für das Firmenkundengeschäft zuständig. Zuvor wurde das Ressort kommissarisch vom Generalbevollmächtigten Guido Dörrenberg verwaltet. Zum 1. Juli 2020 verpflichtete auch die Mittelbrandenburgische Sparkasse mit Andreas Koch einen Nachfolger als Firmenkundenvorstand, der auch die Bereiche Immobilien- und Baufinanzierungsgeschäft in seiner neuen Position verantwortet. Zuvor war Koch Firmenkundenvorstand der Sparkasse Leipzig. Bei dieser wiederum soll zum 1. Januar 2021 Olaf Klose als neues Vorstandsmitglied die Verantwortung für das Firmenkundengeschäft übernehmen. Das Ressort wird jedoch neu zugeschnitten und er verantwortet künftig den Bereich "Privat- und S-Firmenkunden und Treasury". Klose war zuvor im Vorstand der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.

Gleich zwei Personalien meldet die Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg. Zum 1. September 2020 übernahm Andreas Frühschütz die Position des Vorstandsvorsitzenden, nachdem der ehemalige Vorstandsvorsitzende Josef Bittscheidt Ende August 2020 in den Ruhestand wechselte. Bereits Ende Februar ging der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Walter Fichtel ebenfalls in den Ruhestand. Komplettieren wird den Vorstand zudem am 1. Januar 2021 Armin Zimmermann, der derzeit noch Markt- und Handelsvorstand der Sparkasse Vest Recklinghausen ist.

Weitere Personalien meldeten unter anderem die Sparkasse Bremen, die zum 1. April 2020 Klaus Windheuser in den Vorstand berufen hat. Dieser war zuvor Vorstandsvorsitzender der Ungarischen Commerzbank-Niederlassung. Er verantwortet dort in Nachfolge von Dr. Heiko Staroßom das Firmenkundengeschäft. Die Sparkasse Heilbronn hat am 7. Juli 2020 schon mal mit großem Vorlauf Tobias Leu zum 1. August 2021 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Er ist derzeit Bereichsleiter Marktfolge und stellvertretendes Vorstandsmitglied. Zum gleichen Zeitpunkt wird Matthias Peschke aus Altersgründen aus dem Vorstand ausscheiden.

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