Geschäftsentwicklung Landesbanken 2015/2016

Landesbank Baden-Württemberg: Konzern Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 Quelle: LBBW-Geschäftsbericht, eigene Berechnungen (grau unterlegt)

Dass die Landesbanken weiter an ihren Geschäftsmodellen und an einer Konsolidierung arbeiten, zeigt auch im Berichtsjahr 2015 einmal mehr die Bilanzsummenentwicklung. Dies ist im vergangenen Jahr bei den verbliebenen sechs Instituten noch einmal um gut 88 Mrd. Euro geschrumpft. Die Halbjahresberichte 2016 zeigen allerdings bei vier Häusern wieder einen Aufbau von neuem Geschäftsvolumen, in Summe wieder rund 37 Mrd. Euro. Anders ist das bei den beiden norddeutschen Landesbanken deren Volumina - stark von der Entwicklung der Schiffsportfolios geprägt - in den ersten sechs Monaten stagnierten (Nord-LB) oder weiter geschrumpft sind (HSH Nordbank).

Landesbank Baden-Württemberg

Wechsel im Vorstandsvorsitz - Multikanalbankkonzept - IFRS-Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr bei 258 Mill. Euro - Kernkapitalquote fully Loaded bei 14,7% - Rückgang beim Zinsergebnis um 6% im ersten Halbjahr - Verwaltungsaufwendungen um 3,3% gestiegen - Konzernergebnis nach Steuern bei 188 Mill. Euro

In der Landesbank Baden-Württemberg fällt das Erscheinungsdatum dieser ZfgK-Ausgabe mit dem Mitte Februar dieses Jahres bekannt gegebenen Wechsel im Vorstandsvorsitz zusammen. Der ausgeschiedene Hans-Jörg Vetter darf im Rückblick auf seine Zeit an der LBBW Spitze den Restrukturierungskurs nach der Finanzkrise als abgeschlossen betrachten und hat auch noch wichtige Weichen für den Umbau der Bank in Zeiten von Niedrigzinsen, zunehmender Regulierung und den Wandel durch Digitalisierung gestellt. Im ersten Halbjahr 2016 ist die Bilanzsumme seines Hauses um 11,0% auf 260 Mill. Euro um 11% gewachsen. Nach außen hin dokumentiert werden die LBBW und ihre regionalen Kundenbanken BW-Bank, LBBW Rheinland-Pfalz Bank und LBBW Sachsen Bank seit April dieses Jahrs mit einem einheitlichen neuen Markenauftritt. Intention der Kampagne: Naturmotive wie Schneeflocke, Kieselalge, Amethyst oder Kolibri sollen das Bild einer kundennahen Bank mit solidem Geschäftsmodell, hochwertigen Produkten und Leistungen sowie einer nachhaltigen Ausrichtung vermitteln.

Künftig liegt es an Rainer Neske unter diesen Attributen den weiteren Kurs der Bank unter den aktuellen Rahmenbedingungen vorzugeben. In seinem früheren Metier des Privatkundengeschäftes lautet beispielsweise der Anspruch der Tochtergesellschaft Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) die Weiterentwicklung zu einer leistungsfähigen Multikanalbank mit einer attraktiven Kombination von persönlicher Beratung vor Ort sowie ein rund um die Uhr verfügbares digitales Leistungsangebot voranzutreiben. Ein besonderes Augenmerk soll dabei nicht zuletzt auf den Erhalt der Beratungskompetenz vor Ort liegen. Allenfalls ein Dutzend der momentan knapp 170 Standorte sollen wegfallen. Weitere rund 25 Filialen sollen als moderne Selbstbedienungsstandorte weitergeführt werden. Aber an insgesamt rund 130 Standorten will das Institut auch in einigen Jahren noch qualifizierte, persönliche Beratung anbieten, unter anderem in rund 80 Beratungscentern. Einen eventuell nötigen Stellenabbau von rund 380 Mitarbeitern will die Bank auf sozialverträgliche Art und Weise abwickeln.

Vom Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2016 her sieht die LBBW ihre zu Jahresbeginn formulierten Erwartungen erfüllt. Das IFRS-Vorsteuerergebnis liegt nach sechs Monaten mit 258 (271) Mill. Euro unter dem Vorjahreswert, nach Steuern stieg das Konzernergebnis auf 188 (182) Mill. Euro. Die Bank will in diesem Zusammenhang die stabile Ertragslage und die soliden zentralen Kennziffern als Beleg für ein ausgewogenes, auf langfristigen Erfolg ausgerichtetes Geschäftsmodell und eine risikobewusste Strategie verstanden wissen. Seit nunmehr 18 Quartalen, so wird besonders betont, schreibt sie kontinuierlich schwarze Zahlen, verzeichnet niedrige Risikokosten und liegt mit ihrer Eigenmittelausstattung weiterhin oberhalb der Anforderungen der Aufsicht. Die harte Kernkapitalquote zum 30. Juni 2016 betrug 15,4% nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) und 14,7% unter der ab 2019 geltenden Vollanwendung der CRR/CRD IV (fully loaded). Als Gesamtkapitalquote nach Übergangsregeln werden 20,7% und bei Vollanwendung der CRR/CRD IV 20,2% erreicht.

Verglichen mit dem 31. Dezember 2015 gingen die Kapitalquoten geringfügig zurück. Als Hintergrund werden unter anderem die Anpassung der regulatorischen Übergangsvorschriften, eine Zunahme der Risikoaktiva auf 77 (74) Mrd. Euro durch moderat ausgeweitete Geschäftsaktivitäten und ein Rückgang des Eigenkapitals durch versicherungsmathematische Effekte bei den Pensionsrückstellungen aufgrund der Reduzierung des Diskontzinses genannt. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) überschritt mit 4,3% die von der Aufsicht derzeit vorgegebene 3-Prozent-Mindestmarke. Die angemessene Kapitalbasis sieht die Bank nicht zuletzt durch die im Juli veröffentlichten Ergebnissen des EU-weiten Stresstests bestätigt. Als Investitionen in die Zukunft will sie die Vorbereitungen für die Einführung eines neuen Kernbankensystems im Jahr 2017 und den Start des Umbaus des Filialnetzes gewertet wissen.

Mit Blick auf das Zinsergebnis nach sechs Monaten zeigt sich ein Rückgang um 6% auf 769 (819) Mill. Euro, der insbesondere auf das nicht zuletzt durch die Zinspolitik der EZB weiter gesunkenen Zinsniveau, dem intensiven Wettbewerb und einen bewussten Verzicht auf höher verzinstes, aber riskantes Neugeschäft zurückgeführt wird. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft unterschritt mit 1 Mill. Euro das bereits niedrige Vorjahresniveau von 12 Mill. Euro. Als positiv stuft die Bank überdies die weiterhin stabile wirtschaftliche Situation in den Kernmärkten ein.

Das Provisionsergebnis blieb zum Halbjahr mit 252 (255) Mill. Euro nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Während die Erträge aus der Begleitung strukturierter Kapitalmarktemissionen stiegen, war das Provisionsergebnis im Kreditgeschäft leicht rückläufig. Das Ergebnis aus zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten sank deutlich auf 11 (97) Mill. Euro. Als ursächlich dafür werden unter anderem Bewertungsabschläge für Kontrahentenrisiken im Handelsbuch und Belastungen aus der Bewertung von Derivaten des Bankbuchs genannt, die in ökonomischen Sicherungsbeziehungen stehen, aber nicht in das Hedge Accounting nach IFRS einbezogen werden können.

Dagegen hat sich das Finanzanlage- und at-Equity-Ergebnis auf 191 (78) Mill. Euro mehr als verdoppelt. Getragen wurde dieser Anstieg vor allem durch ein höheres Beteiligungsergebnis aus dem Verkauf der Tochtergesellschaft Cellent AG und der Anteile an der Visa Europe Limited sowie durch Veräußerungsgewinne aus Wertpapiergeschäften. Im sonstigen betrieblichen Ergebnis in Höhe von 51 (58) Mill. Euro wirkte eine Vielzahl von Einzeleffekten. Als ausschlaggebend für den Rückgang nennt die Bank die Bildung von Rückstellungen, während hier im Vorjahr noch Auflösungen erfolgten.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 3,3% auf 882 Mill. Euro. Dies wird vor allem auf Investitionen in die geschilderten Zukunftsprojekte sowie auf Tarifanpassungen zurückgeführt. Die Garantieprovision, welche für die Landesbürgschaft für Kredite an die Zweckgesellschaft Sealink anfällt, betrug 51 (64) Mill. Euro. Für die Bankenabgabe und Einlagensicherung wendete die Bank 77 (106) Mill. Euro auf. Dabei handelt es sich um die Beiträge der Bank für das Gesamtjahr 2016 zum Restrukturierungsfonds nach europäischen Vorgaben und zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Restrukturierungsergebnis von minus 5 (0) Mill. Euro enthält Rückstellungen für den Umbau des Segments Financial Markets.

Dies führt in Summe nach sechs Monaten zu einem Konzernergebnis vor Steuern von 258 (271) Mill. Euro. Aufgrund geringerer Ertragssteuern belief sich das Konzernergebnis nach Steuern zum Halbjahr 2016 auf 188 (182) Mill. Euro. Für das Gesamtjahr 2016 wird mit einem deutlich positiven Konzernergebnis vor Steuern gerechnet, das aber leicht unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte.

Im Berichtsjahr 2015 ging das Zinsergebnis der LBBW um 12,0% auf 1,654 (1,878) Mrd. Euro zurück. Als ursächlich werden vor allem das niedrige Zinsniveau und durch Fälligkeiten verminderte Forderungsbestände genannt. Der Aufwand für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sank auf 55 (104) Mill. Euro. Dass das Provisionsergebnis um 3,9% auf 498 (518) Mill. Euro zurückging, wird auf sinkende Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft sowie aus Kreditprovisionen und Bürgschaften zurückgeführt, während sich das Wertpapier- und Kommissionsgeschäft sowie das Konsortialgeschäft gut entwickelten. Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten legte um 347 Mill. Euro auf 226 Millionen Euro zu. Getragen wurde dieser Swing unter anderem von einem lebhaften Neugeschäft mit Absicherungsprodukten gegen Fremdwährungs- und Zinsrisiken. Das Finanzanlage- und at Equity-Ergebnis betrug 94 Mill. Euro. Im Vorjahr hatten ein hoher Einmalertrag aus dem Beteiligungsgeschäft und positive Bewertungs- und Realisierungseffekte aus Wertpapieren zu einem Ergebnissprung auf 263 Mill. Euro geführt.

Das sonstige betriebliche Ergebnis verbesserte sich auf 134 (101) Mill. Euro. Positiv entwickelte sich beispielsweise die Tochtergesellschaft LBBW Immobilien, die ihre Erträge aus Immobilieninvestments steigerte und verschiedene Projektentwicklungen erfolgreich abschloss.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten mit 1,782 (1,77) Mrd. Euro annähernd auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Die Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung, die wegen ihrer hohen Bedeutung erstmals gesondert ausgewiesen werden, betrugen 73 (82) Mill. Euro. Der Posten enthält die Beiträge der Bank zum Restrukturierungsfonds nach europäischen Vorgaben und zum Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Für die an das Land Baden-Württemberg zu entrichtende Garantieprovision wendete die LBBW 121 (191) Mill. Euro auf. Das Restrukturierungsergebnis von minus 44 (plus 1) Mill. Euro enthält im Wesentlichen Rückstellungen für den Umbau des Standortnetzes und Personalmaßnahmen im Zuge der bereits beschriebenen Neuausrichtung des Privatkundengeschäfts.

Das Konzernergebnis vor Steuern verbesserte sich im Jahr 2015 auf 531 (477) Mill. Euro im Jahr zuvor. Das Konzernergebnis nach Steuern ging aufgrund eines höheren Steueraufwands - im Vorjahr war aufgrund von Sondereffekten eine außergewöhnlich niedrige Steuerquote zu verzeichnen - um 15 Mill. Euro auf 422 Mill. Euro zurück.

Personalien - Aufsichtsrat: Christian Brand (Vorsitzender ab 9. Juni 2015), Hans Wagener (Vorsitzender bis 11. Mai 2015), Edith Sitzmann (stellv. Vorsitzende seit 30. Mai 2016), Dr. Nils Schmid MdL (stellv. Vorsitzender bis 30. Mai 2016); Vorstand: Rainer Neske (Vorsitzender ab 1. November 2016, Mitglied seit 1. April 2016), Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender bis 31. Oktober 2016), Michael Horn (stell v. Vorsitzender), Karl Manfred Lochner, Ingo Mandt, Dr. Martin Setzer (bis 31. Dezember 2015), Alexander Freiherr von Uslar-Gleichen, Volker Wirth

Bayern-LB

EBA-Stresstest: Kapitalquote "fully loaded" im Adverse Szenario bei 8,3% - Erst-Konsolidierung der Bayern Card-Services GmbH zum Jahresende 2015 - Zinsüberschuss im ersten Halbjahr 2016 von 728 Mill. Euro - 142 Mill. Euro Sondererträge aus Anteilsverkauf an der Visa Europe Ltd. - Verwaltungsaufwand von 578 Mill. Euro - Ergebnis vor Steuern bei 409 Mill. Euro - 224,296 Mrd. Euro Bilanzsumme zur Jahresmitte 2016

Beim diesjährigen Stresstest der europäischen Bankenaufsicht European Banking Authority (EBA) wurden für die Teilnehmer zwei Varianten der Kapitalausstattung per Ende 2018 berechnet: Zum einen die sogenannte "phase-in" Sicht, in der noch alle aktuell anrechenbaren Kapitalinstrumente wie stille Einlagen im Kernkapital (CET 1) berücksichtigt werden. Zum anderen die "fully loaded" Betrachtung, bei der bereits die in 2018 gültigen, strengeren aufsichtsrechtlichen Vorgaben für Kernkapital (CET 1) Anwendung finden.

Die Kapitalquote "fully loaded" der Bayern-LB lag demnach im Basisszenario bei 12,4 Prozent. Im "Stressfall", dem sogenannten Adverse-Szenario, das einen konjunkturell- und vermögenspreisbasierten Schock mit seinen Auswirkungen auf europäische Banken simuliert, bewegte sie sich bei 8,3%. In diesem Stressszenario ging die Kapitalquote um 3,7 Prozentpunkte zurück gegenüber der Ausgangsbasis von 12,0% zum Jahresabschluss 2015. Auch in der "phase-in" Sicht betrug der stressbedingte Abschlag 3,7 Prozentpunkte. Hinzu kamen hier Übergangseffekte von 3,2 Prozentpunkten. Diese resultierten maßgeblich aus stillen Einlagen in Höhe von 2,3 Mrd. Euro per 31. Dezember 2015, die ab 2018 nicht mehr im Kernkapital (CET 1) anrechenbar sind und von denen zwischenzeitlich 1,3 Mrd. Euro zurückgezahlt wurden. Aus diesem Grund betrachtet die Bayerische Landesbank diese Quote inzwischen als "wenig aussagekräftig".

Mit Blick auf ihre Ertragslage im ersten Halbjahr 2016 berichtet die Landesbank von einem gesunkenen Zinsüberschuss. Dieser belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 728 (824) Mill. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 11,6%. Während die Bank im ersten Halbjahr 2015 Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von 13 Mill. Euro auflöste, nahm sie diesmal Rückstellungen in Höhe von 4 Mill. Euro vor. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge belief sich demnach auf 724 (837) Mill. Euro.

Der Anstieg des Provisionsüberschusses um rund 8,7% auf 119 (110) Mill. Euro wird von der Landesbank auf die zum Jahresende 2015 vorgenommene Erst-Konsolidierung der Bayern Card-Services GmbH - S-Finanzgruppe, München (BCS) zurückgeführt.

Das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung vollzog jedoch einen Swing ins Positive und betrug 13 (minus 52) Mill. Euro. Positiv trugen hierzu aus Sicht der Bank Kundenmargen in Höhe von 51 (61) Mill. Euro und die währungsbezogenen Geschäfte mit 14 (minus 109) Mill. Euro zum Ergebnis bei. Auf minus 28 (minus 5) Mill. Euro beziffert das Kreditinstitut das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) für das erste Halbjahr 2016. Das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 216 (207) Mill. Euro entfiel mit 142 Mill. Euro auf Sondererträge aus dem Anteilsverkauf an der Visa Europe Ltd. London. Den Ertrag hieraus vereinnahmte überwiegend die Direktbank DKB als Tochter der Bayern-LB.

Der Anstieg des Verwaltungsaufwands um 3,3% auf 578 (560) Mill. Euro wird unter anderem auf die Erst-Konsolidierung der BCS mit rund 260 Mitarbeitern zurückgeführt. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung belastete mit insgesamt 93 (147) Mill. Euro. Hierin enthalten sind mit 51 (99) Mill. Euro die Bankenabgabe sowie mit 42 (47) Mill. Euro der Beitrag zum Einlagensicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe.

Mit 44 (44) Mill. Euro bewegte sich das Sonstige Ergebnis auf dem Vorjahresniveau. Es beinhaltete wie 2015 neben den Erträgen und Aufwendungen aus nicht banktypischem Geschäft der Konzerntöchter auch Steuererstattungen von gewinnunabhängigen Steuern sowie Zinsen auf Steuererstattungsansprüche früherer Jahre. Sein Restrukturierungsergebnis beziffert der Konzern auf minus 9 (minus 2) Mill. Euro.

Entsprechend der Steuerungssystematik des Bayern-LB-Konzerns wird die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity - RoE) ab dem Jahr 2016 nicht mehr aus dem bilanziellen, sondern aus dem regulatorischen Eigenkapital abgeleitet. Der RoE erreichte dementsprechend im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 9,3 (9,0)%. Die Cost Income Ratio lag bei 52,9 (49,6)%.

Das im Bayern-LB-Konzern erzielte Ergebnis vor Steuern wird im ersten Halbjahr mit 409 (433) Mill. Euro ausgewiesen. Dieses wurde mit 392 (553) Mill. Euro nahezu ausschließlich im Kerngeschäft erwirtschaftet. Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die insbesondere durch das schwierige Zinsumfeld gekennzeichnet sind, sowie den Belastungen aus der Bankenabgabe und für die Einlagensicherung in Höhe von insgesamt minus 93 (minus 147) Mill. Euro bezeichnet die Landesbank ihr Ergebnis im Kerngeschäft als "gut". Ertragsteuern fielen in Höhe von 89 (123) Mill. Euro an. Das Ergebnis nach Steuern belief sich demnach mit 319 (310) Mill. Euro - 3,0% über dem Vorjahreswert.

Seit dem Jahr 2009 verfolgt die Bayern-LB die Fokussierung auf das zukunftsgerichtete Kerngeschäft und den Abbau sämtlicher Nicht-Kernaktivitäten, die vor diesem Hintergrund in der "Non-Core-Unit" gebündelt wurden. Dieser Abbau des Nicht-Kerngeschäfts wurde auch im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2016 fortgesetzt. So wurden die risikogewichteten Aktiva in der "Non-Core-Unit" gegenüber dem Jahresende 2015 um 32% reduziert.

Das harte Kernkapital (CET1) betrug zum 30. Juni des laufenden Jahres 8,7 Mrd. Euro. Zum 31. Dezember 2015 waren es 10,5 Mrd. Euro. Der Rückgang wird primär mit der Rückführung von 1,3 Mrd. Euro der stillen Einlage an den Freistaat Bayern im April 2016 begründet. Die risikogewichteten Aktiva (RWA) wurden um 1,7% auf 68,4 Mrd. Euro reduziert. Die gesamten Eigenmittel betrugen zum 30. Juni 2016 rund 10,6 Mrd. Euro (31. Dezember 2015: 12,2 Mrd. Euro), die Gesamtkapitalquote erreichte 15,5% (31. Dezember 2015: 17,6 Prozent).

Ihre Bilanzsumme beziffert die Bayern-LB im Konzern zur Jahresmitte 2016 auf 224,296 (215,713) Mrd. Euro. Dabei belief sich das Kreditvolumen auf 180,745 (175,428) Mrd. Euro. Die Gesamteinlagen betrugen 149,665 (146,390) Mrd. Euro.

Im Geschäftsjahr 2015 haben sich im Konsolidierungskreis der Bayerischen Landesbank verschiedene Veränderungen ergeben. Insbesondere wurde die Bayern Card-Services GmbH - S-Finanzgruppe, München (BCS) aufgrund der Überschreitung eines Wesentlichkeitskriteriums mit Wirkung zum 1. Januar 2015 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen. Sie erbringt Dienstleistungen im Kreditkartenbereich, insbesondere für die Bayerischen Sparkassen und die Bayern-LB. Die erstmals konsolidierungspflichtige BCS wurde per 1. Januar 2015 in das Segment "DKB" integriert. Zuvor erfolgte der Ausweis der Ergebniseffekte im Zusammenhang mit der Beteiligung an der BCS im Segment "Zentralbereiche und Sonstiges".

Im konsolidierten Teilkonzern der Banque LBLux S.A. in Liquidation ergaben sich ebenfalls Veränderungen. Mit Rückgabe der Banklizenz am 31. März 2015 und Eröffnung des Liquidationsverfahrens zum 1. April 2015 sowie nach der Veräußerung ihrer einzigen voll konsolidierten Tochtergesellschaft stellt die LBLux i.L. keinen Teilkonzern der Bayern-LB mehr dar.

Für das Geschäftsjahr 2015 berichtet die Bayern-LB von einem Zinsüberschuss in Höhe von 1,612 (1,672) Mrd. Euro. Nach einer Zuführung zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit einem Volumen von 264 (1 498) Mill. Euro verblieb dem Konzern als hauptsächliche Ertragsquelle ein Zinsüberschuss nach Risikovorsorge von 1 348 (173) Mill. Euro. Auf 258 (249) Mill. Euro belief sich der Provisionsüberschuss im Konzern der Landesbank. Das Ergebnis aus Finanzanlagen bewegte sich derweil mit 286 (419) Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert.

Ihren Verwaltungsaufwand beziffert die Bank für das Berichtsjahr 2015 auf 1,168 (1,171) Mrd. Euro. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung belief sich auf 90 (4) Mill. Euro. Insgesamt ergab sich ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 640 (minus 348) Mill. Euro. Nach Ertragssteuern im Volumen von 150 Mill. Euro betrug das Ergebnis nach Steuern 490 (minus 249) Mill. Euro. Im Vorjahr waren Ertragssteuern in Höhe von 99 Mill. Euro erstattet worden, jedoch ein Verlust aus aufgegebenen Geschäftsbereichen von 1,070 Mrd. Euro aufgelaufen.

Mit Blick auf die Eigenkapitalausstattung meldet die Münchener Landesbank zum Jahresultimo des Berichtsjahres 2015 eine Verbesserung der harten Eigenkapitalquote (CET 1) auf 15,1 (12,8)%. Fully loaded erhöhte sich die Quote auf 12,0 (10,2)%. Die Cost Income Ratio ist auf 53,8 (49,7)% angestiegen, wird damit aber weiterhin im Zielkorridor gesehen. Ihre Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity - RoE) beziffert die Landesbank nach dem Swing beim Ergebnis auf 5,8%

Zum 31. Dezember 2015 waren 7082 Mitarbeiter im Konzern tätig. Im Vergleich zum Vorjahr stieg damit der Personalstand im Bayern-LB-Konzern um 240 Mitarbeiter, was auf die Konsolidierung der Bayern Card-Services zum 1. Januar 2015 zurückgeführt wird. Ohne die Bayern Card-Services wäre ein weiterer Abbau im Konzern zu verzeichnen gewesen; in der Bayern-LB sank die Mitarbeiterzahl um 97 auf 3186 Mitarbeiter.

Personalien - Aufsichtsrat: Gerd Häusler (Vorsitzender), Walter Strohmaier (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Dr. Johannes-Jörg Riegler (Vorsitzender), Dr. Edgar Zoller (stellv. Vorsitzender), Michael Bücker, Marcus Kramer, Dr. Markus Wiegelmann, Ralf Woitschig

Norddeutsche Landesbank

Übernahme der Bremer Landesbank - Reduzierung des eigenen Schiffsportfolios - nahezu Verfünffachung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft im ersten Halbjahr 2016 - Provisionsergebnis leicht gestiegen - Cost Income Ratio im ersten Halbjahr auf 49,8% verbessert - harte Kernkapitalquote per Juni 2016 bei 12,0%

Die anhaltende Krise der Schiffsmärkte und die erhöhten regulatorischen Anforderungen an die Schiffsbewertungen seitens der Aufseher waren und sind für die Nord-LB das dominierende Thema im Verlauf dieses Jahres. Dass diese Lage zu einem Verlustausweis der Tochter Bremer Landesbank (BLB) führen und eine Kapitalerhöhung notwendig machen würde, war schon bekannt als die Träger Nord-LB, Sparkassenverband Niedersachsen und Freie Hansestadt Bremen (FHB) in der zweiten Juniwoche bekräftigten, dafür Sorge tragen zu wollen, dass das Kapital der Landesbank Bremen in einem angemessenen Umfang intakt gehalten wird.

Als Ergebnis der seinerzeit angekündigten intensiven Gespräche wurde Ende August 2016 verkündet, dass die BLB eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Nord-LB wird. Dafür verkaufen die FHB und der SVN ihre Anteile an der BLB an die Nord-LB. Die Bremer Landesbank soll als Bank mit eigener Identität, eigenem Namen und eigenem Auftritt erhalten bleiben - mit Bremen als Sitz. Die Stadt wird mit einer Person im Aufsichtsrat vertreten sein. Der Standort Oldenburg soll bestehen bleiben. Bremen wird im Innenverhältnis von der Gewährträgerhaftung freigestellt. Bremen erhält als Kaufpreis 180 Mill. Euro und die wirtschaftliche Beteiligungen an den Gesellschaften BLG (Logistik), Brebau und Gewoba (jeweils Wohnungsbau) im Wert von 82 Mill. Euro.

Mit der Komplettübernahme der Bremer Landesbank ist das Engagement der Nord-LB in der Schifffahrtsbranche noch größer geworden und damit die Herausforderungen für die angekündigte Verkleinerung des eigenen Schiffsportfolios. Die Landesbank in Hannover sieht die Schiffsfinanzierung zwar weiterhin als wesentlichen Bestandteil ihres Geschäftsmodells, doch hatte sie erst im Frühjahr dieses Jahres angekündigt, das eigene Portfolio von rund 19 Mrd. Euro in weniger als fünf Jahren kräftig auf dann noch 12 bis 14 Mrd. Euro reduzieren zu wollen. Geschehen soll das durch eine Ausplatzierung von Risiken sowie einen gezielten Abbau an Volumen in einem möglichst gut zu optimierenden Mix aus Schiffen mit gestörten und ungestörten Leistungsbeziehungen.

In diesem Sinne wurde im August dieses Jahres beispielsweise eine Vereinbarung mit dem Investor KKR Credit getroffen. Dieser erwirbt demnach gemeinsam mit einem Staatsfonds ein Portfolio sowohl leistungsgestörter als auch nicht leistungsgestörter Schiffsfinanzierungen aus den Büchern der Nord-LB. Das Ausgangsportfolio mit einem Gesamtvolumen von rund 1,5 Mrd. US-Dollar (zirka 1,3 Mrd. Euro) soll bis zu 100 Schiffe umfassen. Es soll zudem der Gründung einer Schiffsportfolio-Managementgesellschaft dienen, die die Investoren gleichzeitig mit dem Abschluss der Transaktion aufbauen wollen und die auch anderen Banken für das Management ihrer Portfolios offenstehen soll. Die Transaktion soll im vierten Quartal 2016 abgeschlossen werden.

Auch ihren Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2016 sieht die Nord-LB von einer "sich stark verschlechterten Situation an den Schiffsmärkten" geprägt, die eine deutliche Vorsorge für Risiken notwendig machte. Das Konzernergebnis vor Steuern wurde mit minus 364 (plus 314) Mill. Euro abgeschlossen. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf minus 406 (plus 290) Mill. Euro. Der Anstieg der Risikovorsorge aus dem Kreditgeschäft auf 1,003 Mrd. Euro (nach 210 Mill. Euro im Vorjahr) wird maßgeblich auf die Vorsorge für Risiken aus der Schiffsfinanzierung zurückgeführt, wobei sich teils schon die im Frühjahr angekündigte Reduzierung des Schiffsportfolios auswirkt. So wurde seit Jahresende 2015 die Höhe des Schiffsportfolios von 19,0 Mrd. Euro auf 17,9 Mrd. Euro zurückgeführt.

In der Ertragsrechnung des ersten Halbjahres wird der Zinsüberschuss konzernweit mit 929 Mill. Euro (erstes Halbjahr 2015: 1 000 Mill. Euro) ausgewiesen. Neben dem niedrigen Zinsniveau sieht die Landesbank diese Position durch eine Überzeichnung des Ergebnisses im ersten Halbjahr des Vorjahres durch Sondererträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen im Immobiliengeschäft bedingt. Die nahezu Verfünffachung der Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft entfallen weiter überwiegend auf Einzelwertberichtigungen im Schiffsportfolio.

Der Provisionsüberschuss stieg auf 117 (111) Mill. Euro. Das Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) erhöhte sich auf 277 (95) Mill. Euro, das Ergebnis aus Finanzanlagen deutlich auf 71 (26) Mill. Euro. Ebenfalls verbessert hat sich das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen, und zwar von minus 59 Mill. Euro auf minus 7 Mill. Euro. Der Verwaltungsaufwand lag im ersten Halbjahr bei 572 (562) Mill. Euro. Dabei konnten die Personalkosten um 10 Mill. Euro gesenkt werden. Gleichzeitig erhöhten sich die Aufwendungen für die IT-Infrastruktur um 23 Mill. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis betrug minus 168 Mill. Euro (minus 80 Mill. Euro). Darin enthalten sind 55 Mill. Euro für die EU-Bankenabgabe. Die Ertragsteuern gemäß IFRS lagen im ersten Halbjahr bei 42 (24) Mill. Euro.

Die Cost Income Ratio ist im ersten Halbjahr 2016 von 52,7% auf 49,8% gesunken. Mit Ausnahme der Schiffsfinanzierung, so wird betont, waren alle Geschäftsfelder der Nord-LB im ersten Halbjahr 2016 profitabel. Auch bei der strategischen Weiterentwicklung zu einem Kredit-Asset-Manager wird von Fortschritten gesprochen, beispielsweise mit den Hinweisen auf ein erfolgreiches Anlaufen der Strukturierung sowie des Vertrieb von Finanzierungen für institutionelle Investoren in der Flugzeugfinanzierung.

Die Bilanzsumme belief sich zum Ende des ersten Halbjahres auf 179,2 Mrd. Euro (Jahresultimo 2015: 181,0 Mrd. Euro). Der Gesamtrisikobetrag (früher: risikogewichtete Aktiva) lag bei 64,2 (63,7) Mrd. Euro. Die harte Kernkapitalquote (Common equity tier 1 capital ratio) betrug per 30. Juni 12,0 (13,1)%, die Gesamtkapitalquote (Total capital ratio) lag bei 16,1 (16,7)%. Die Leverage Ratio ging auf 4,1 (4,3)% zurück. Im Gesamtjahr 2016 erwartet die Nord-LB einen deutlichen Verlust, betont aber ausdrücklich, diesen vollständig aus eigener Kraft verarbeiten zu können.

Im Berichtsjahr 2015, dem 250. Jahr ihres Bestehens, hat die Nord-LB das Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 653 (263) Mill. Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt. Gleiches gilt für das Nachsteuerergebnis, das sich auf 518 (205) Mill. Euro belief. Die Landesbank verweist dabei aber auf Einmaleffekte und positive Marktentwicklungen in einer Größenordnung von insgesamt rund 200 Mill. Euro, die das Ergebnis erhöht haben - beispielsweise Beteiligungsverkäufe, Vorfälligkeitsentschädigungen im Immobiliengeschäft und Zinskurveneffekte im Hedge Accounting. Die Bank verweist dabei auf eine Ergebnisverbesserung in allen Geschäftsfeldern außerhalb der Schiffsfinanzierung, also in den Segmenten Energie und Infrastrukturkunden, Immobilienkunden, Kapitalmarktgeschäft sowie Privatund Geschäftskunden, aber auch in der Flugzeugfinanzierung.

Der Blick auf die Ertragsrechnung 2015 zeigt für den Zinsüberschuss einen Rückgang auf 1,974 (1,985) Mrd. Euro. Die Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurden auf 698 (735) Mill. Euro zurückgeführt, waren aber seinerzeit schon stark durch die verschärfte Schiffskrise geprägt. Der Provisionsüberschuss legte deutlich auf 234 (185) Mill. Euro zu. Neben Erträgen aus dem Wertpapierkonsortialgeschäft, aus der Kreditanbahnung und dem Vermittlungsgeschäft wirken sich hier Sondereffekte wie die Überleitung des Depotbankgeschäfts an die LBBW (16 Mill. Euro) aus. Das Fair-Value-Ergebnis (einschließlich Hedge Accounting) stieg auf 280 (130) Mill. Euro. Für das Ergebnis aus Finanzanlagen wird ein Swing von 75 Mill. Euro ausgewiesen, der unter anderem auf Sondereffekte aus dem Verkauf zweier nichtstrategischer Beteiligungen zurückgeführt wird. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen lag bei 8 Mill. Euro (nach minus 37 Mill. Euro).

Der Verwaltungsaufwand sank um 11 Mill. Euro auf 1,114 (1,125) Mrd. Euro. Im sonstigen betrieblichen Ergebnis in Höhe von minus 97 (minus 75) Mill. Euro sind Aufwendungen für die EU-Bankenabgabe in Höhe von rund 52 Mill. Euro enthalten. Das Umstrukturierungsergebnis belief sich auf minus 6 Mill. Euro (minus 48 Mill. Euro). Gemäß IFRS werden in der Gewinn- und Verlustrechnung zudem Ertragsteuern in Höhe von 135 (71) Mill. Euro abgebildet. Die Cost Income Ratio hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 46,4 (51,4)% verbessert, der Return on Equity legte auf 8,7 (3,8)% zu. Die Bilanzsumme wurde auf 181,0 (197,6) Mrd. Euro deutlich um 8% zurückgeführt, ohne das Kreditgeschäft mit Kunden (107,9 nach 108,2 Mrd. Euro) abzubauen. Der Gesamtrisikobetrag (früher: risikogewichtete Aktiva) nahm weiter ab und lag bei 63,7 (69,2) Mrd. Euro.

Personalien - Aufsichtsrat: Peter-Jürgen Schneider (Vorsitzender), Thomas Mang (erster stellv. Vorsitzender), Jens Bullerjahn (zweiter stellv. Vorsitzender bis 25. April 2016), André Schröder (ab 25. April 2016); Vorstand: Dr. Gunter Dunkel, (Vorsitzender bis 31. Dezember 2016), Thomas S. Bürkle (Vorsitzender ab 1. Januar 2017), Dr. Hinrich Holm (stellv. Vorsitzender ab 1. Januar 2017). Ulrike Brouzi, Christoph Dieng (ab 1. Januar 2017), Eckhard Forst (bis 31. Oktober 2016), Christoph Schulz, Günter Tallner (designiertes Vorstandsmitglied, siehe Personalien in diesem Heft)

Helaba Landesbank Hessen-Thüringen

Stresstest 2016 von EBA und EZB - Hannover Leasing zum Verkauf gestellt - Zinsüberschuss zur Jahresmitte 2016 auf 611 Mill. Euro gesunken - Provisionsüberschuss auf 172 Mill. Euro gestiegen - erhöhter Verwaltungsaufwand von 631 Mill. Euro - Konzernergebnis auf 184 Mill. Euro reduziert - Konzernbilanzsumme zur Jahresmitte 2016 von 175,6 Mrd. Euro

Die Helaba Landesbank Hessen Thüringen mit Sitz in Frankfurt am Main und in Erfurt ist Verbundbank für 162 Sparkassen in vier Bundesländern und damit für rund 40% der bundesdeutschen Sparkassen. Im EU-weiten Stresstest 2016 der European Banking Authority (EBA) und der Europäischen Zentralbank (EZB) schnitt sie mit einer konzernweit harten Kernkapitalquote (CET1, phased in) zum Jahresende 2015 von 13,8% ab. Ausgangspunkt des Testes bei 51 Banken, dem ersten seit der Übernahme der Aufsicht durch die EZB im Jahr 2014 waren die Zahlen vom 31. Dezember 2015. Laut den Ende Juli veröffentlichten Zahlen, reduzierte sich die Quote der Helaba im Ergebnis des Stresstests im dritten Stressjahr um 3,7 Prozentpunkte auf 10,1%.

Im September 2016 stellten die Helaba und die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft (HTSB) ihre Anteile an der Hannover Leasing GmbH & Co. KG zum Verkauf - mit der Begründung, das Umfeld für geschlossene Fonds habe sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Branchenweit sei die Nachfrage von Retailkunden spürbar zurückgegangen. Darüber hinaus hätten sich die regulatorischen Rahmenbedingungen verschärft. Derzeit hält die Helaba 49,34% und die HTSB 48,0% an der Leasinggesellschaft. Der Verkauf soll bis Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen werden.

Ihre Ertragslage im ersten Halbjahr 2016 sieht die Landesbank durch eine Konsolidierung der operativen Geschäftstätigkeit auf dem Niveau der Vorjahre gekennzeichnet, die durch volatile und von der Marktbewertung bestimmte Ergebniskomponenten deutlich beeinträchtigt wird. Die einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung entwickelten sich folgendermaßen: Der Zinsüberschuss betrug zur Jahresmitte 611 (668) Mill. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 57 Mill. Euro gesunken. Bei insgesamt konstanten Beständen sanken die Margen bei den Neugeschäftsabschlüssen aufgrund der hohen Liquidität in den Märkten. Dem niedrige Zinsniveau werden Ergebnisbelastungen bei der Liquiditätsbevorratung sowie Negativmargen im Passivgeschäft zugeschrieben. Auch die Ergebnisbeiträge aus Vorfälligkeitsentschädigungen entwickelten sich rückläufig.

Der Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurden 75 (66) Mill. Euro zugeführt. Auf Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen entfiel eine Nettozuführung von 127 (68) Mill. Euro. Die Portfoliowertberichtigung für nicht akut ausfallgefährdete Kreditengagements wurde um 49 Mill. Euro aufgelöst. Im Vorjahreszeitraum waren 3 Mill. Euro zugeführt worden. Nach Risikovorsorge ist der Zinsüberschuss von 602 Mill. Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres auf 536 Mill. Euro in der aktuellen Berichtsperiode gesunken.

Um 9 Mill. Euro auf 172 (163) Mill. Euro stieg hingegen der Provisionsüberschuss. Dabei entwickelten sich laut Konzernlagebericht insbesondere die Provisionen aus dem Kredit- und Avalgeschäft sowie dem Zahlungsverkehr und Außenhandelsgeschäft der Helaba positiv. Auch die Provisionen aus der Vermögensverwaltung der Helaba Invest erhöhten sich.

Das Handelsergebnis in Höhe von minus 13 (128) Mill. Euro wurde wesentlich durch die erhöhten Bewertungsabschläge bei den Derivaten (Credit Valuation Adjustments) infolge der gesunkenen Zinsen und einer Ausweitung von Credit Spreads geprägt. Als ursächlich hierfür nennt die Bank die verstärkte Unsicherheit im Markt aufgrund des EU-Referendums in Großbritannien sowie Zweifel an der Bonität einzelner Banken des Euroraums.

Ebenso wie das Handelsergebnis ist das Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value-Option stark von der Marktbewertung geprägt. Nachdem im ersten Halbjahr des Vorjahres ein Ergebnis von minus 18 Mill. Euro erzielt wurde, beträgt dieses in der Berichtsperiode 107 Mill. Euro. Das Ergebnis aus Finanzanlagen ist von minus 4 Mill. Euro auf 9 Mill. Euro gestiegen. Im Vorjahreszeitraum war das Ergebnis wesentlich durch die Abschreibung auf eine Anleihe der Heta Asset Resolution AG in Höhe von minus 37 Mill. Euro bestimmt. Die realisierten Veräußerungsgewinne und -verluste aus Availablefor-Sale-Wertpapieren sind von 33 Mill. Euro auf 11 Mill. Euro gesunken.

99 (102) Mill. Euro betrug das sonstige betriebliche Ergebnis. Es wird laut dem Bericht der Landesbank wesentlich durch das hierin enthaltene Ergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in Höhe von 74 (71) Mill. Euro geprägt, das sich als Saldo aus Mieterträgen, Abgangsergebnissen, Betriebskosten und Abschreibungen ergibt.

Der Verwaltungsaufwand des Helaba-Konzerns belief sich auf 631 (610) Mill. Euro. Er setzte sich zusammen aus dem Personalaufwand in Höhe von 302 (308) Mill. Euro, anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 310 (282) Mill. Euro und Abschreibungen in Höhe von 19 (20) Mill. Euro. In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind die volle Berücksichtigung der Bankenabgabe in Höhe von 37 (53) Mill. Euro sowie die Aufwendungen für Verbandsumlagen und Zuführungen zu den Sicherungsreserven des Bundesverbandes (DSGV) beziehungsweise des Regionalverbandes (SGVHT) in Höhe von 52 (28) Mill. Euro enthalten.

279 (362) Mill. Euro betrug das Ergebnis vor Steuern. Nach Abzug des Ertragsteueraufwands in Höhe von 95 (125) Mill. Euro belief sich das Konzernergebnis auf 184 (237) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio des Heleba-Konzerns lag zum Stichtag am 30. Juni 2016 bei 64,0%. Zum Jahresende 2015 waren es noch 58,8%. Die Eigenkapitalrentabilität des Konzerns sank auf 7,4% (31. Dezember 2015: 8,1%); sie liegt damit innerhalb des Zielkorridors von 6 bis 8%.

Die Konzernbilanzsumme der Helaba ist im ersten Halbjahr 2016 von 172,3 Mrd. Euro auf 175,6 Mrd. Euro gestiegen. Zur Jahresmitte 2015 hatte sie 180,524 Mrd. Euro betragen. Die Bilanzstruktur auf der Aktivseite ist unverändert geprägt von einem Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme von 53,6%. Gegenüber dem Vorjahreswert zum 30. Juni 2015 in Höhe von 95,7 Mrd. Euro nahmen sie zum 30. Juni 2016 mit 94,1 Mrd. Euro leicht ab.

Auf der Passivseite beliefen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zur Jahresmitte 2016 auf 49,5 (50,3) Mrd. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen 32,2 (35,1) Mrd. Euro. Als ursächlich für das Minus werden sowohl ein Rückgang der Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften als auch gesunkene Tages- und Termingelder sowie Sichteinlagen gegenüber Sparkassen in Hessen und Thüringen sowie Nordrhein-Westfalen und Brandenburg genannt.

Zum 30. Juni 2016 betrug das Eigenkapital des Konzerns 7,6 Mrd. Euro. Zum 31. Dezember 2015 waren es 7,7 Mrd. Euro. Die Verminderung wird im Wesentlichen als Folge der Neubewertung der Pensionsverpflichtungen erklärt, durch die die Gewinnrücklagen belastet wurden. Dabei wurde der Diskontierungszinssatz von 2,50% auf 1,65% reduziert.

Für das Gesamtjahr 2015 berichtet der Landesbank-Konzern von einem Zinsüberschuss in Höhe von 1,312 (1,293) Mrd. Euro. Nach Zuführung zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft belief sich der Zinsüberschuss auf 1,075 (1,213) Mrd. Euro. Mit 333 (317) Mill. Euro schlug der Provisionsüberschuss zu Buche. Als Ertragstreiber für den Anstieg des Handelsergebnisses auf 190 (126) Mill. Euro werden die kundengetriebenen Kapitalmarktaktivitäten genannt. Dass sich das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten des Nichthandels auf 25 Mill. Euro halbierte sieht die Bank durch Wertaufholungseffekte geprägt. Das Ergebnis aus Finanzanlagen verschlechterte sich von 45 Mill. Euro auf minus 10 Mill. Euro unter anderem durch die Abschreibung auf eine Anleihe der HETA Asset Resolution AG in Höhe von 37 Mill. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich für 2015 auf 173 (70) Mill. Euro. Der Verwaltungsaufwand machte 1,190 (1,215) Mrd. Euro aus. Dementsprechend betrug das Konzernjahresergebnis der Landesbank 419 (397) Mill. Euro.

Personalien - Verwaltungsrat: Gerhard Grandke (Vorsitzender), Dr. Werner Henning (erster stellv. Vorsitzender), Dr. Thomas Schäfer, Staatsminister (zweiter stellv. Vorsitzender), Alexander Wüerst (dritter stellv. Vorsitzender), Thorsten Derlitzki (vierter stellv. Vorsitzender), Vorstand: Hans-Dieter Brenner (Vorsitzender bis 30. September 2015), Herbert Hans Grüntker (Vorsitzender seit 1. Oktober 2015, stellv. Vorsitzender seit 1. August 2015), Thomas Groß (stellv. Vorsitzender seit 1. Oktober 2015), Jürgen Fenk, Dr. Detlef Hosemann, Rainer Krick (bis 31. Juli 2016), Klaus-Jörg Mulfinger (seit 1. Januar 2015), Dr. Norbert Schraad

HSH Nordbank

Beihilfeverfahren der EU-Kommission formell abgeschlossen - Privatisierung bis 2018 - Übertragung von Altlasten an die Mehrheitseigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein - Verkauf eines Portfolios an notleidenden Krediten bis Ende 2017 - Vorsteuergewinn der Kernbank im ersten Halbjahr 2016 bei 261 Mill. Euro - Bilanzierung des Berichtsjahres 2015 stark von Sondereffekten der Beihilferegelung geprägt

Dass die Verfahren wegen des Vorwurfs der Untreue und Bilanzfälschung gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und weitere fünf Vorstandsmitglieder der HSH Nordbank laut einem BGH Urteil von Anfang Oktober 2016 noch einmal aufgerollt werden müssen, gehört eher zu den Randnotizen der aktuellen Unternehmensentwicklung der HSH Nordbank. Viel wichtiger ist die Arbeit an der Umsetzung des jüngsten Beihilfeverfahrens der EU-Kommission. Zum Frühlingsanfang hat Letztere mit der Bundesrepublik Deutschland eine Einigung erzielt, die auf der informellen Verständigung der Verhandlungspartner vom 19. Oktober 2015 beruht (siehe ZfgK 22-2015). Auf dieser Basis hat die HSH Nordbank ihren Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 aufgestellt.

Formell abgeschlossen wurde das Beihilfeverfahren dann Anfang Mai. Damit sind die Wiedererhöhung der Garantie von 7 auf 10 Mrd. Euro und die Ausplatzierung notleidender Kredite von insgesamt 8,2 Mrd. Euro zu Marktpreisen genehmigt. Ein wesentlicher Teil der für die Garantie zu zahlenden Prämienvergütungen wird künftig nicht mehr von der operativen Einheit zu tragen sein. Die Verhandlungspartner haben sich darauf geeinigt, dass die HSH Nordbank einen Teil ihrer Altlasten in die Sphäre der Mehrheitseigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein übertragen durfte, weitere notleidende Kredite selbst am Markt veräußert und zugleich niedrigere Gebühren für die Garantie an die Ländereigner entrichtet.

Konkret haben die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg zur Jahresmitte ein Portfolio notleidender Altkredite aus der Schiffsfinanzierung in einer Größenordnung von zunächst 5 Mrd. Euro zu von der EU-Kommission ermittelten Übertragungspreisen übernommen. Im Gegenzug hat die HSH Nordbank den von der EU festgesetzten Übertragungspreis von 2,4 Milliarden Euro erhalten und konnte daraus entstehende Verluste in Höhe von 2,6 Milliarden Euro gegen die Garantie abrechnen. Die Bank trug davon rund 1 Mrd. Euro als Selbstbehalt, sodass für die übrigen 1,6 Mrd. Euro erstmals die 10 Mrd. Euro Zweitverlustgarantie in Anspruch genommen wurde.

Ein Volumen von zusätzlich bis zu 3,2 Mrd. Euro notleidender Kredite kann die Bank darüber hinaus am Markt veräußern und die daraus entstehenden Verluste sofort gegen die Garantie abrechnen. Geplant ist das bis Mitte 2017. Die Bank will bis dahin entsprechend der EU-Entscheidung weitere notleidende Kredite aus den Jahren vor 2009 aus den Bereichen Schifffahrt, Immobilien und Flugzeugfinanzierung sowie erneuerbare Energien im Volumen der besagten 3,2 Milliarden Euro unter der Absicherung der Garantie an den Markt veräußern. Diese Transaktionen sollen zusätzlich zum kontinuierlich laufenden Abbau der Altlasten laufen. Von rund 16 Mrd. Euro Ende des ersten Quartals 2016 soll damit das Volumen der Problemkredite bis Ende 2017 auf die Hälfte verringert werden.

Außerdem verlangt die EU-Kommission bis 2018 eine Privatisierung der HSH Nordbank, sei es durch den Verkauf an strategische Investoren aus dem In- oder Ausland und auch unter Mitwirkung anderer Landesbanken. Hamburg und Schleswig-Holstein werden der Vereinbarung zufolge ihren Mehrheitsanteil abgeben, dürfen gleichwohl für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren mit insgesamt 25% beteiligt bleiben.

In ihrer Halbjahresberichterstattung 2016 sieht sich die HSH Nordbank auf Kurs für den 2018 anstehenden Eigentümerwechsel. Der Vorsteuergewinn der Kernbank wird in den ersten sechs Monaten 2016 auf 261 Mill. Euro beziffert. Laut Angaben der Bank resultiert dabei der Zinsüberschuss von 448 (377) Mill. Euro maßgeblich aus dem operativen Geschäft und Verkäufen von Wertpapieren und Schuldscheindarlehen. Als weitere wesentliche Ertragskomponenten werden das Handelsergebnis mit 66 (minus 26) Mill. Euro und der Provisionsüberschuss mit 41 (54) Mill. Euro beziffert.

Die Halbjahresberichterstattung im Konzern weist per 30. Juni 2016 ein Ergebnis nach Steuern von 160 (147) Mill. Euro. Den Gesamtertrag in Höhe von 541 (645) Mill. Euro führt die Bank dabei im Wesentlichen auf den Zinsüberschuss in Höhe von 374 (448) Mill. Euro zurück. Im Provisionsüberschuss von 50 (62) Mill. Euro zeigen sich demnach höhere Kreditrückführungen und ein verstärkter Abbau risikobehafteter Altbestände in der Abbaubank. Das Handelsergebnis von 40 (71) Mill. Euro, so schreibt die Bank, profitiert von operativen Erfolgen im Kundengeschäft und Bewertungseffekten. Aufgrund von Wertpapierverkäufen verbesserte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen deutlich auf 74 (56) Mill. Euro.

Im spürbar auf 277 (302) Mill. Euro gesunkenen Verwaltungsaufwand spiegelt sich unter anderem die gegenüber dem Jahresultimo 2015 auf 2 290 (2 384) gesunkene Mitarbeiterzahl wider, die die Personalkosten auf 129 (141) Mill. Euro reduzierte. Der Sachaufwand sank aufgrund niedrigerer Gebäudekosten auf 132 (140) Mill. Euro. Seit dem 1. Januar 2016 wird für die von den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein bereitgestellte Zweitverlustgarantie eine Grundprämie von 2,2% auf den nicht in Anspruch genommenen Teil der Garantie berechnet. Dadurch ermäßigte sich der Aufwand für die Garantie gemäß den Vereinbarungen in der EU-Entscheidung und betrug zum Halbjahr 126 (235) Mill. Euro.

Die schwierige Entwicklung im Schifffahrtsmarkt, so schreibt die Bank, führte auch im ersten Halbjahr zu fortgesetzten Restrukturierungsbedarfen für Altkredite im Shipping und dominierte damit die hohe Netto-Risikovorsorge vor Garantie im Kreditgeschäft von 520 (199) Mill. Euro. Die Kompensation für das garantierte Portfolio (inklusive Devisenergebnis) betrug 671 (326) Mill. Euro, sodass eine positive Risikovorsorge im Kreditgeschäft nach Garantie in Höhe von 151 (127) Mill. Euro ausgewiesen wurde.

Die Cost Income Ratio erreicht zum Halbjahr einen Wert von 47%, der auch mittelfristig gehalten werden soll. Für den Konzern wird für das Gesamtjahr ein positives Ergebnis angepeilt. Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, nach Basel-III-Übergangsregeln, phase-in) steigt auf 13,5 (12,3)% und ist auf die verringerten Risikopositionen durch den Übertrag des Portfolios an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sowie auf das positive Halbjahresergebnis zurückzuführen.

Im Berichtsjahr 2015 sieht die Bank den Konzernabschluss maßgeblich durch die Entscheidung im EU-Beihilfeverfahren geprägt, die zur Auflösung von wesentlichen Teilen zukünftiger Garantieprämien führt. Ungeachtet diverser Sondereffekte in dem Zahlenwerk verweist sie in der Kernbank auf ein Ergebnis von knapp 400 Mill. Euro vor Steuern. Für 2016 erwartet die Bank ebenfalls schwarze Zahlen und eine zunehmende Normalisierung mit deutlich weniger Sondereffekten als in den Vorjahren.

Von dem Konzernergebnis 2015 in Höhe von 450 (278) Mill. Euro schreibt die HSH Nordbank der Kernbank rund 90% zu, die übrigen 10% der Abbaubank. Gleichzeitig habe sich die unverändert schwierige Situation an den Schifffahrtsmärkten und weitere Abschreibungen auf die für den Verkauf vorgesehenen Altportfolios von bis zu 8,2 Mrd. Euro belastend ausgewirkt und zu einer deutlich gestiegenen Risikovorsorge geführt. Wegen eines überwiegend aus der EU-Entscheidung resultierenden hohen Steueraufwands von 352 (118) Mill. Euro im Zusammenhang mit der Auflösung latenter Steuern verblieb ein Konzernergebnis von 98 (160) Mill. Euro. Die Bilanzsumme der Kernbank verringerte sich auf 70 (76) Mrd. Euro. Im Konzern machte sich der Altlastenabbau in der Restructuring Unit bemerkbar, die Bilanzsumme im Konzern sank auf 97 (110) Mrd. Euro.

Plus 76% auf 1,032 (0,586) Mrd. Euro beim Zinsüberschuss, ein Provisionsüberschuss von 114 (130) Mill. Euro, ein Handelsergebnis von 84 (61) Mill. Euro, 54 (169) Mill. Euro für das Ergebnis aus Finanzanlagen, so lauten die Eckdaten aus der GuV-Rechnung des Konzern. Der Rückgang des Verwaltungsaufwands ist nicht zuletzt durch die Rückführung der Vollzeitarbeitskräfte auf 2384 (2 579) bedingt.

Angesichts der sich weiter verschlechternden Schifffahrtsmärkte und der bereits berücksichtigten Effekten im Zuge der anstehenden Übertragung notleidender Kredite an die Ländereigner hat die Bank eine hohe Risikovorsorge von 3,020 (0,486) Mrd. Euro gebildet, die in wesentlichen Teilen durch die Garantie der Bundesländer kompensiert wurde. Der Vorsorgebetrag resultiert aus der Bewertung der zu übertragenden Portfolios zu von der EU-Kommission festgelegten Preisen (Risikovorsorge: 1,584 Mrd. Euro) sowie einer erhöhten Vorsorge für die in der Bank verbleibenden, belastenden Schiffskredite (1,155 Mrd. Euro). Darüber hinausgehende Wertberichtigungen betrugen 281 Mill. Euro.

Nach den Effekten aus der Garantie und den Strukturmaßnahmen wird sich ein positiver Saldo für die Risikovorsorge in Höhe von 304 Mill. Euro ausgewiesen, nach einem Aufwand von 577 Mill. Euro im Vorjahr. Rund 2 der insgesamt rund 3 Mrd. Euro Risikovorsorge, so erläutert die Bank, wurden durch die Garantie der Ländereigner Hamburg und Schleswig-Holstein kompensiert. Zusätzlich war die Risikovorsorge maßgeblich von Effekten im Zusammenhang mit der EU-Entscheidung geprägt: Positiv wirkten die Auflösung zukünftiger Verpflichtungen aus Garantieprämien. Demgegenüber stand die aufwandswirksame Auflösung des nach der EU-Entscheidung entfallenden Forderungsverzichts sowie die Einmalzahlung von 260 Mill. Euro, die in der zukünftigen Struktur der Bank von der operativen Tochtergesellschaft an die Holdinggesellschaft geleistet wird, in der die Anteile der Eigentümer gebündelt sind. Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, nach Basel-III-Übergangsregeln, phase-in) hat sich damit zum 31. Dezember 2015 auf 12,3 (10,0)% verbessert.

Personalien - Aufsichtsrat: Dr. Thomas Mirow (Vorsitzender); Olaf Behm (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Constantin von Oesterreich (Vorsitzender bis 9. Juni 2016), Stefan Ermisch (stellv. Vorstandsvorsitzender bis 9. Juni 2016, Vorstandsvorsitzender ab 10. Juni 2016), Oliver Gatzke (seit 1. Juli 2016), Ulrik Lackschewitz (seit 1. Oktober 2015); Edwin Wartenweiler (bis 31. Mai 2015), Matthias Wittenburg (bis 9. Juni 2016), Torsten Temp

Saar-LB

Geschäftsmodell einer deutsch-französischen Regionalbank - Fokus auf erneuerbare Energien - Halbjahresergebnis durch Margendruck belastet - Zins- und Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr unter Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwendungen um 3,3% gestiegen - Kernkapitalquote bei 15,1%

Mit dem Saarland (74,90%) und dem Sparkassenverband Saar (25,10%) hat die Saar-LB seit April 2014 eine neue Eigentümerstruktur. Der Ausstieg der Bayern-LB, die von Anfang 2002 bis Mitte 2010 Mehrheitsgesellschafter war, und sich dann in mehreren Schritten zurückgezogen hatte, markiert für das Institut seit gut zweieinhalb Jahren eine nochmals verstärkte Hinwendung zu dem Geschäftsmodell einer deutsch-französischen Regionalbank.

Die grenzüberschreitende Kenntnis beider Märkte mit ihren Geschäftsusancen und Rechts normen wird dabei als besonderes Asset betont. Die Betreuung von mittelständischen Firmenkunden, Immobilieninvestoren und Projektfinanzierungen (insbesondere erneuerbare Energien) sowie Vermögenden Privaten und Institutionellen Kunden in der Region bilden die Kernaktivitäten.

Mit Blick auf das Geschäftsfeld erneuerbare Energien wurde zu Beginn dieses Jahres mit dem Saarbrücker Institut für Zukunfts-Energie-Systeme (IZES gGmbH) eine Kooperationsvereinbarung geschlossen und Anfang März ein gemeinsamer Energiekongress veranstaltet. Beide Partner fühlen sich bei dem Projekt einer ganzheitlichen Betrachtung des Themas verpflichtet und wollen die Zusammenhänge von Wirtschaftswachstum und aufzeigen. Nicht zuletzt geht es um die Frage wie die Energiewende und konkrete Projekte mit dem Fokus auf Deutschland und Frankreich finanziert werden können.

In das Umfeld erneuerbare Energien gehört zudem die Unterzeichnung eines Garantieabkommen über 100 Mill. Euro mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Juli dieses Jahres, das der Saar-LB zusätzlichen Spielraum für Investitionen im Bereich regenerativer Energien eröffnen soll. Das Abkommen sieht unter anderem vor, dass die EU-Förderbank auf bis zu zehn bestehende Kredite der Saar-LB für Projekte im Wind- und Solarbereich in Frankreich eine Absicherung von bis zu 50% übernimmt.

Ihre geschäftlichen Ambitionen in Frankreich hat die Saar-LB erst Ende September mit der offiziellen Eröffnung neuer Geschäftsräume in Straßburg untermauert. Das Institut verlegt damit seine bisher in Metz ansässige Niederlassung und will aus Straßburg heraus die gesamte Region betreuen. Als Indiz für die Bedeutung des neuen Verwaltungszentrums will die Bank die Geschäftsverteilung verstanden wissen. Ein Anteil von 40% des Neugeschäftsvolumens und Ertrages, so der Hinweis werden mittlerweile in Frankreich erzielt.

Den Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2016 sieht die Bank durch das Negativzinsumfeld und die Kosten der regulatorischen Anforderungen deutlich belastet. Dadurch ist aus ihrer Sicht das IFRS-Ergebnis nach Steuern auf 13,1 (26,4) Mill. Euro zurückgegangen. Als erfreulich wird aber die Verbesserung der Kapitalquoten gewertet. Gegenüber dem Jahresende 2015 konnte die Kernkapitalquote auf 15,1 (13,8) und die harte Kernkapitalquote auf 11,3 (10,2)% erhöht werden.

Im Einzelnen blieb der Zins- und Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr mit 58,1 (68,1) Mill. Euro deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück - nicht zuletzt wegen eines unterplanmäßigen Neugeschäftes bei massiv unter Druck geratenen Margen in den Kerngeschäftsfeldern wie die Bank betont. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lässt mit 6,6 (plus 1,2) Mill. Euro aus Sicht der Bank auch für das Gesamtjahr 2016 eine spürbare Unterschreitung des Planwerts erwarten. Der Personalkostenaufwand war mit 23,2 Mill. Euro im Vorjahresvergleich konstant. Im Sachaufwand von 22,1 (10,0) Mill. Euro sind bereits die Bankenabgabe und die Sicherungsreserve-Zahlungen mit den Jahresbeiträgen von zusammen 6,0 Mill. Euro verbucht.

Gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres haben sich die Verwaltungsaufwendungen um 3,3% erhöht. Angesichts eines zur Jahresmitte deutlich belebten Neugeschäftes rechnet die Bank nicht zuletzt durch die erst im zweiten Halbjahr realisierbaren Sondererträge aus dem Verkauf der Anteile an der Deutschen Factoring Bank mit einem IFRS-Jahresergebnis 2016 nach Steuern in der Größenordnung Vorjahresergebnisses von 50,9 Mill. Euro.

Im Berichtjahr 2015 zeigte die Saar-LB ein IFRS-Ergebnis von 50,92 (60,29) Mill. Euro nach Steuern (und Bankenabgabe). Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt für den Zinsüberschuss einen Anstieg um 3,7% auf 124,7 (120,2) Mill. Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft liegt mit 3,8 (16,2) Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert. Den Wertberichtigungen in Höhe von 23,9 Mill. Euro standen dabei Zuführungen durch Auflösungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen von insgesamt 20,1 Mill. Euro gegenüber. Der Provisionsüberschuss hat mit 13,5 (7,2) Mill. Euro das Vorjahresniveau übertroffen. Als Grund hierfür nennt die Bank vor allem eine Verbesserung des Provisionsergebnisses aus dem Kredit- und Darlehensgeschäft von plus 3,1 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr.

Dass das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung inklusive dem Ergebnis aus Sicherungsgeschäften mit 15,7 (48,4) Mill. Euro den Vorjahreswert deutlich unterschreitet, wird Bewertungseffekten bei den Zins swaps sowie den zur Fair-Value-Option bewerteten Wertpapieren zugeschrieben. Die Steigerung der Verwaltungsaufwand gegenüber dem Vorjahreswert auf 78,8 (73,5) Mill. Euro resultiert nach Angaben der Bank vor allem aus erhöhten regulatorischen Anforderungen und gestiegenen externen Umlagen (zum Beispiel zur Sicherungsreserve der Landesbanken). Hinzu kommt eine von 0,1 Mill. Euro auf 2,8 Mill. Euro gestiegene Bankenabgabe. Insgesamt ergibt sich in 2015 ein Konzernüberschuss vor Steuern von 75,5 (88,0) Mill. Euro. Nach Berücksichtigung des Steueraufwandes verbleibt der genannte Konzernüberschuss nach Steuern von 50,9 Mill. Euro.

Personalien - Verwaltungsrat: Jan-Christian Dreesen (Vorsitzender), Cornelia Hoffmann Bethscheider (stellv. Vorsitzende); Vorstand: Werner Severin (Vorsitzender), Gunar Feth (stellv. Vorsitzender seit 1. Oktober 2015), Dr. Matthias Böcker, Frank Eloy

Anmerkung der Redaktion: Bei den absoluten wie auch prozentualen Veränderungen stellen einige Landesbanken in ihren Geschäftsberichten abweichend von der hier gewählten Darstellungsform hinsichtlich des Vorzeichens auf die Ergebniseffekte ab.

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