Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken

Aus der Ertragsrechnung: Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, Sparda-Bank Südwest eG, Sparda-Bank West eG, Sparda-Bank München eG, Sparda-Bank Berlin eG, Sparda-Bank Hessen eG Quelle: Geschäftsberichte Sparda-Banken, Berechnungen der ZfgK

Die zwölf wirtschaftlich und geschäftspolitisch unabhängigen Sparda-Banken sind im Verband der Sparda-Banken e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main organisiert. Dieser fungiert einerseits als Prüfungsverband im Sinne des Genossenschaftsgesetzes und versteht sich gleichzeitig als Sprachrohr der Gruppe nach außen. Seine Betreuungsfunktion erstreckt sich auf genossenschaftliche, rechtliche, steuerliche, betriebswirtschaftliche, organisatorische und personelle Angelegenheiten. Strategisch hat sich die Gruppe der Sparda-Banken im Mai dieses Jahres auf ein gemeinsames Vorgehen und einen Zeitplan für ihre IT-Strategie verständigt. Geplant ist eine umfängliche Transformation hin zu einer Plattform-Ökonomie.

Einen Einblick in die Geschäftsentwicklung liefern die Sparda-Banken traditionell mit der Jahresberichterstattung des Verbandes sowie mit dem jährlichen Sparda Report, wobei sich Letzterer traditionell auf die Entwicklung der Bilanzzahlen beschränkt. Darüber hinaus betrachtet die Redaktion im Folgenden die Ertragsentwicklung der sechs größten Sparda-Banken, die an der Bilanzsumme gemessen einen Anteil von knapp 74% der Gruppe abdecken.

Mit Blick auf die Ertragsrechnung berichtet der Verband von einem um 2,1% rückläufigen Zinsüberschuss von 1,027 (1,049) Mrd. Euro, der wie schon in den Vorjahren durch das anhaltend niedrigen Zinsniveau geprägt ist. Der Provisionsüberschuss hingegen erhöhte sich um 2,7% auf 204,3 (198,9) Mill. Euro. Die Gruppe will diese Entwicklung als Bestätigung verstanden wissen, dass sich gerade bei komplexeren Produkten die persönliche Beratung auszahlt. Gleichwohl werden damit in der Gruppe gut 83% des Rohertrages durch den Zinsüberschuss erwirtschaftet und nur 17% durch das Provisionsgeschäft.

Das Vermittlungsgeschäft mit Bausparverträgen und Versicherungen war 2016 rückläufig. Die Sparda-Banken haben Bausparverträge in einem Volumen von insgesamt 2,184 (2,581) Mrd. Euro vermittelt - 15,4% weniger als im Vorjahr. Im Versicherungsgeschäft mit den DEVK Versicherungen lag das Volumen bei 804 (852) Mill. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 5,6%. Im Geschäft mit der Vermittlung von Fonds der Union Investment konnte das Vorjahreswachstum von 34,1% nicht fortgeschrieben werden. Im Berichtsjahr 2016 vermittelten die Sparda-Banken dem genossenschaftlichen Asset Manager Fonds in Höhe von insgesamt 1,431 (1,586) Mrd. Euro und damit 9,8% weniger als im Vorjahr.

Den Verwaltungsaufwand konnten die Sparda-Banken den Verbandszahlen nach um rund 2% auf 833,8 (850,8) Mill. Euro senken. Der Jahresüberschuss nach Steuern lag bei 117,7 (120,7) Mill. Euro - ein Minus von 2,5%.

Die Anzahl der Mitglieder wuchs in der Gruppe von 3,60 auf 3,63 Millionen. Leicht rückläufig war von 424 auf 417 die Zahl der Filialen. Damit nahm auch die Mitarbeiterzahl um 99 auf insgesamt 6348 ab.

Einen Blick auf die Bilanzzahlen der Gruppe richtet der Verband traditionell mit dem jährlichen Sparda Report. Darin beschränkt sich die Betrachtung allerdings auf die Bilanzzahlen der Gruppe. Mit ihrer um rund 1,4 Mrd. Euro oder 2,0% gewachsenen kumulierten Bilanzsumme von 68,9 Mrd. Euro würden es alle Sparda-Banken zusammen im Ranking der größten deutschen Banken unter die ersten 20 schaffen. Als größtes Haus kommt die Sparda-Bank Baden-Württemberg auf eine Bilanzsumme von knapp 13,4 Mrd. Euro, die Sparda-Bank Augsburg erreicht als kleinstes Mitglied 1,47 Mrd. Euro. Als fiktive Durchschnittsgröße der Sparda-Banken errechnet sich damit eine Bilanzsumme von 5,7 Mrd. Euro.

Im Geschäftsjahr 2016 legten sowohl die Kundenkredite als auch die Kundeneinlagen zu. Dass auf der Aktivseite die aggregierten Kundenkredite um rund 1% auf 41,6 (41,2) Mrd. Euro anstiegen, wird in erster Linie auf die anhaltend robuste Nachfrage nach Baufinanzierungen zurückgeführt. An der Bilanzsumme gemessen erreichen die Kundenforderungen einen Anteil von rund 60,3%, darunter die Wohnungsbaufinanzierungskredite von 57% und die sonstigen Forderungen an Kunden von 3,3%. Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Kundeneinlagen um 3,1% auf 60,2 (58,4) Mrd. Euro. An der Bilanzsumme gemessen machen sie einen Anteil von 87,3% aus, darunter die Sichteinlagen 61,4%, die Spareinlagen 24,2% und die Termineinlagen 1,7%.

Mit Blick auf das laufende Jahr will die Gruppe der weiteren Digitalisierung des Kundengeschäfts eine hohe Priorität einräumen und dabei mit Fintechs zusammenarbeiten, um einen besseren Service bieten zu können. Stand Ende Mai zählte die Gruppe sechs Partner im digitalen Umfeld. Insbesondere aus der Umsetzung der Regulierungsvorhaben von Ana-Credit und Finrep werden steigende Kosten erwartet. Insgesamt wird mit sinkenden Erträgen gerechnet.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Bilanzsumme auf 13,39 Mrd. Euro gefallen - Zinsüberschuss um 0,8 Mill. Euro gestiegen - plus 4% bei den Verwaltungsaufwendungen - Fonds für allgemeine Bankrisiken um 163 Mill. Euro aufgebaut - Steuerzahlung um 5,2% auf 24,77 Mill. Euro erhöht - Spareinlagen um 24,2% gefallen.

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Baden-Württemberg fiel im Geschäftsjahr 2016 um 637,9 Mill. Euro oder 4,5% auf 13,39 Mrd. Euro. An diesen Kriterien gemessen ist das Institut weiterhin die zweitgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands. Betrachtet man die 514 224 Mitglieder und insgesamt 2088 502 Geschäftsanteile zum 31.12.2016, sieht sich die Bank an der Spitze in Deutschland. Im Berichtsjahr wurde ein Nettomitgliederzuwachs von 9 475 erreicht. Die Anzahl der Geschäftsanteile erhöhte sich um 1,9%.

Der Blick auf der Ertragslage der Bank zeigt eine leichte Zunahme des Zinsüberschusses in Höhe von 0,82 Mill. Euro auf 168,1 Mill. Euro. Die Zinserträge haben sich gegenüber dem Vorjahr um 39,44 Mill. Euro von 444,21 Mill. auf 404,78 Mill. Euro verringert. Die Zinsaufwendungen sind um 39,9 Mill. Euro von 277,77 Mill. Euro auf 237,86 Mill. Euro zurückgegangen. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase waren sowohl die Erträge aus dem Kreditgeschäft als auch die Erträge aus Eigenanlagen rückläufig, heißt es im Geschäftsbericht. Dieser Entwicklung entsprachen auch der Zinsaufwand aus Kundeneinlagen sowie der Zinsaufwand aus Bankeinlagen, insbesondere durch die Rückzahlung auslaufender Refinanzierungen. Im Geschäftsjahr 2016 fiel das Provisionsergebnis gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 0,2 Mill. Euro von 31,5 Mill. auf 31,3 Mill. Euro. Der Rohertrag stieg damit geringfügig um 0,3% oder 0,58 Mill. Euro. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag blieb im Berichtsjahr beinah unverändert bei 84,30 (84,13)%, dementsprechend betrug der Anteil des Provisionsüberschusses 15,70 (15,87)%.

Die Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 116,61 (112,13) Mill. Euro stiegen bei dem Kreditinstitut gegenüber dem Jahr 2015 um 4,0% oder 4,49 Mill. Euro an. Darunter erhöhten sich die Personalkosten um 1,48 Mill. Euro beziehungsweise 3,32% auf 46,12 (44,64) Mill. Euro. Die Personalaufwandsquote blieb unverändert bei 0,33% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS). Als Grund für den Anstieg wurde neben der Tariferhöhung zum 1. Februar 2016 um 1,5% auch die Inanspruchnahme der Angebote für Vorruhestandsregelungen von Mitarbeitern der Bank genannt. Die sich aus Sachkosten und Abschreibungen auf Sachanlagen darstellenden "anderen Verwaltungsaufwendungen" beliefen sich 2016 auf 65,95 (62,99) Mill. Euro, ein Anstieg von 4,7%. Das Institut führt diese Entwicklung vor allem auf die wiederum verschärften regulatorischen Anforderungen und die damit verbundenen gestiegenen Kosten für EDV-Dienstleistungen zurück.

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg erhöhte 2016 ihre Risikovorsorge auf 35,17 (33,23) Mill. Euro, das sind 5,8% mehr als im Vorjahr. Dennoch bewertet das Institut aufgrund der Kundenstreuung, Größenklassen und grundpfandrechtlichen Besicherung seine Ausfallrisiken im Kreditgeschäft geringer als branchenüblich. Die Adressenausfallrisiken haben eine Nettoaufwandsquote von 0,02% des durchschnittlichen Kreditvolumens. Die Ausleihungen erfolgten dem Geschäftsbericht zufolge in erster Linie für den privaten Wohnungsbau und sind größtenteils durch Grundpfandrechte gesichert. Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 163,0 Mill. Euro.

Nach einer um 5,2% oder 1,22 Mill. Euro auf 24,77 (23,55) Mill. Euro erhöhten Steuerzahlung wies die Sparda-Bank Baden-Württemberg ihren Jahresüberschuss mit 25,10 (29,88) Mill. Euro aus, 16,0% weniger als 2015. Auch der Bilanzgewinn sank stark um 29,4% auf 10,50 (14,88) Mill. Euro.

Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG (Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme) beläuft sich für das zurückliegende Geschäftsjahr auf 0,19%.

Die Kundenforderungen in Höhe von 10,66 Mrd. Euro verteilten sich per 31.12.2016 auf 152 204 Kreditnehmer und setzen sich damit, so der Bericht der Bank, nach wie vor aus kleinteiligen Krediten mit einer hohen Risikostreuung zusammen. Das Volumen der Kundenforderungen ist aufgrund hoher Regel- und Sondertilgungen, trotz anhaltend hohem Neuzusagevolumen, um 2,5% beziehungsweise 274,5 Mill. Euro zurückgegangen. 2016 konnten das Institut 7 413 Kreditvorgänge mit einem Volumen von über 1,23 Mrd. Euro neu zusagen. An der Bilanzsumme gemessen hatten die Kundenforderungen einen Anteil von 79,64 (77,97)%. Die Barreserven waren stichtagsbezogen zum 31.12.2016 um 56,1 Mill. Euro höher, während die Bankguthaben um 191,7 Mill. Euro niedriger waren als im Vorjahr.

Die Forderungen an Kreditinstitute gingen um 191,65 Mill. Euro oder 23,1% auf 636,79 (828,44) Mill. Euro zurück. Dementsprechend reduzierte sich ihr Anteil an der Bilanzsumme von 5,91% auf 4,76%. Der Bestand an eigenen Wertpapieren nahm gegenüber dem Vorjahr um 220,8 Mill. Euro beziehungsweise 10,9% ab. Hieran machten die Festverzinslichen mit 1,78 (2,02) Mrd. Euro den Löwenanteil aus. Das Gewicht der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme fiel damit auf 13,52 (14,48)%.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 480,12 Mill. Euro beziehungsweise 39,2% ab. Zum Bilanzstichtag machten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Größenordnung von 744,19 (1 224,32) Mill. Euro im Verhältnis zur Bilanzsumme einen Anteil von 5,56% (Vorjahr 8,73%) aus.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen gegenüber dem Jahresanfang um 199,93 Mill. Euro beziehungsweise 1,7% ab und lagen am Stichtag bei 11,66 (11,86) Mrd. Euro. Derweil stieg ihr Anteil an der Bilanzsumme von 84,57% auf 87,10%. Die Spareinlagen sind gegenüber dem Jahresanfang um 1,46 Mrd. Euro beziehungsweise 24,2% gefallen. Die täglich fälligen Einlagen konnten einen Zuwachs von 1,47 Mrd. Euro und damit 27,4% verzeichnen, wohingegen die Termineinlagen gegenüber dem Jahresanfang um 44,6% auf 262,90 (474,77) Euro fielen. Dementsprechend gab es deutliche Veränderungen in der Struktur der Kundeneinlagen. Der Anteil der Sichteinlagen stieg auf 58,62 (45,23)%, während die Anteile der Termineinlagen auf 2,25 (4,00)% und der Spareinlagen auf 39,12 (50,77)% fielen. Trotz des starken Abfalls der Spareinlagen hat die Sparda-Bank Baden-Württemberg von allen hier betrachteten Instituten weiterhin den höchsten Anteil vor der Sparda-Bank West mit 35,50 (38,88)%. Das Schlusslicht bildet die Sparda-Bank Hessen mit nur 13,84 (14,35)% Spareinlagen in den Kundeneinlagen.

Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte die Sparda-Bank Baden-Württemberg 458 Mitarbeiter, davon 189 auf Teilzeitarbeitsplätzen. Weitere 54 Personen befanden sich zum Jahresende in Berufsausbildung.

Personalien - Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Rolf Hellmann (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Martin Hettich (Vorsitzender), Bernd Klink (stellvertretender Vorsitzender), Joachim Haas, Martin Buch

Sparda-Bank Südwest

Bilanzsumme um 19,21 Mill. Euro auf 9,43 Mrd. Euro gestiegen - netto 7213 neue Mitglieder - Rohertrag auf 161,68 Mill. Euro erhöht - Verwaltungsaufwendungen sanken auf 111,61 (113,84) Mill. Euro - Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau - Forderungen an Kreditinstitute auf 1,21 (0,88) Mrd. Euro gestiegen

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Südwest stieg im Jahr 2016 um 19,21 Mill. Euro auf 9,43 (9,41) Mrd. Euro. Die Anzahl der Mitglieder des zweitgrößten Instituts aus der Gruppe der Spardas ist zum 31. Dezember 2016 auf 511 452 mit insgesamt 2 717693 Geschäftsanteilen angewachsen.

Der Zinsüberschuss des Jahres 2016 lag mit 125,41 (122,91) Mill. Euro um 2,5 Millionen Euro über dem Ergebnis des Vorjahres. Der Anstieg ist einzig auf die um 77% oder 4,91 Mill. Euro erhöhten laufenden Erträge zurückzuführen, denn der Zinssaldo sank 2016 um 2,41 Mill Euro auf 114,16 (116,57) Mill. Euro, obwohl sich der Zinsaufwand vor allem durch die Rückzahlung auslaufender Refinanzierungen reduzierte.

Der Provisionsüberschuss lag mit 36,27 (36,55) leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres. Grund ist ein Rückgang bei der Vermittlung von sowohl Bausparverträgen als auch von Versicherungsverträgen sowie Publikumsfonds. Die Erträge aus der Vermittlung von langlaufenden Baufinanzierungsdarlehen konnten Ertragsrückgänge in den zuvor genannten Bereichen allerdings nahezu kompensieren.

Der Rohertrag stieg entsprechend um 2,23 Mill. Euro auf 161,68 (159,46) Mill. Euro. Dabei nahm die Bedeutung des zinstragenden Geschäfts weiter zu (77,57% nach 77,08%), während der Anteil der provisionsgetriebenen Geschäfte leicht zurückging (22,43% nach 22,92%).

Die Verwaltungsaufwendungen der Sparda-Bank Südwest sanken im Berichtsjahr um 2,23 Mill. Euro auf 111,61 (113,84) Mill. Euro. Ein Grund dafür waren die um 2,94 Mill. Euro auf 50,28 (53,22) Mill. Euro gefallenen Personalkosten. Maßgeblich hierfür waren gesetzliche Änderungen bei der Berechnung der Rückstellungen für bestehende Pensionszusagen sowie der sinkende Einmalaufwand für Vorruhestandsregelungen. Darüber hinaus sind auch die Abschreibungen auf Sachanlagen um 43,2% auf 5,12 (9,01) Mill. Euro gesunken. Dem steht ein Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen um 4,6 Mill. Euro oder 8,9% auf 56,21 (51,61) Mill. Euro gegenüber, was mit Kosten für die weiter steigenden regulatorischen Anforderungen begründet wird.

Durch die Auflösung der in den Vorjahren gebildeten Risikovorsorge gab es einen positiven Ergebniseffekt von 18,4 Mill Euro, der allerdings von einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 31,60 (minus 4,53) Mill. Euro komplett aufgefressen wurde. So verbleibt nach Abzug einer spürbar höheren Steuerposition von 18,86 (14,44) Mill. Euro ein Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau in Höhe von 15,13 (15,11) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio sank von 71 auf 69 Prozent.

Auf der Aktivseite der Bilanz sorgten höhere laufende Tilgungen sowie Sondertilgungen von Kunden für einen leichten Rückgang der gesamten Kundenforderungen auf 6,541 (6,548) Mrd. Euro. Die gesamten Kreditzusagen im Jahr 2016 betrugen 1,16 Mrd. Euro, davon entfielen 719,3 Mill. Euro auf Baukredite und 165,9 Mill. Euro auf Privatkredite. Weitere 271,5 Mill. Euro an Baukrediten wurden an Kooperationspartner, die Münchener Hypothekenbank und die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelt. Einen kräftigen Anstieg verzeichnete das Interbankengeschäft, die Forderungen an andere Kreditinstitute legten von 881,3 Mill. Euro im Vorjahr auf 1,213 Mrd. Euro zu. Das ist auch eine Folge des niedrigen Zinsniveaus, denn die Liquidität aus fälligen Wertpapieren wurde nur zum Teil neu angelegt, der überwiegende Rest floss in das Interbankengeschäft. Der gesamte Wertpapierbestand lag mit 1,44 Mrd. Euro um 15,4% unter dem Niveau des Vorjahres. Mit einem Anteil von 69,37 (69,58)% dominiert das Kundengeschäft erwartungsgemäß die Bilanzsumme. Damit liegt die Sparda-Bank Südwest vor vier weiteren Instituten dieses Vergleichs, aber mit rund zehn Prozentpunkten doch deutlich hinter dem Spitzenreiter, der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

Einen kräftigen Zuwachs verzeichneten die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden auf der Passivseite der Bilanz. Sie legten um 184,5 Mill. Euro beziehungsweise 2,5% zu und lagen am Stichtag bei 7,69 (7,51) Mrd. Euro. Der Anteil der Sichteinlagen stieg auf 74,9 (70,53)%, während die Anteile der Termineinlagen auf nur noch 1,19 (4,61)% und der Sparanlagen auf 23,91 (24,87)% fielen. Der Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme stieg zwar auf 81,55 (79,76)%, liegt aber hinter allen anderen Instituten dieses Vergleichs. Denn auch wenn die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vergleich zum Vorjahr spürbar um 170,91 Mill. Euro beziehungsweise 14,6% auf noch 996,29 (1167,2) Mill. Euro abnahmen, liegt das im Verhältnis zur Bilanzsumme immer noch vor den übrigen Spardas. Die Entwicklung der Ertragslage sowie die Umwidmung von Reserven haben zu einer Stärkung der Eigenkapitalbasis beigetragen. Vom Jahresüberschuss werden 10,9 Millionen Euro den Rücklagen zugewiesen. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken steigt insgesamt von 118,05 Mill. Euro auf 149,65 Mill. Euro.

Die Zahl der im Jahr 2016 durchschnittlich vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer betrug 451,4.

Personalien - Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender), Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender), Hugo Müller (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorstandsvorsitzender), Michael Becky (stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Manfred Stang, Karin Schwartz

Sparda-Bank West

Überraschend hoher Rückgang des Zinsergebnisses - Erfreuliches Plus beim Provisionsüberschuss - Mitarbeiterabbau sorgt für Kostenrückgang - ordentliche Stärkung der Reserven nach § 340 f - Einlagenüberhang wird größer - überschaubares Wachstum der Kundenkredite - spürbarer Anstieg der Wertpapieranlagen

Die Sparda-Bank West - im Jahr 2002 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Eisenbahnerbanken Sparda-Bank Essen, Sparda-Bank Wuppertal und Sparda-Bank Köln entstanden - veröffentlicht sowohl einen Konzernabschluss als auch einen HGB-Abschluss für das Einzelinstitut. Im Konzernabschluss sind neben der Sparda-Bank West eG auch die Tochterunternehmen Laureus AG Privatfinanz, ein Finanzdienstleister für vermögende Kunden, und die Viantis AG enthalten, die vor allem im Bauträgergeschäft und in der Immobilienbewertung tätig ist. Die Bilanzsumme des Konzerns belief sich im Berichtsjahr auf 8,916 Mrd. Euro nach 8,619 Mrd. Euro im Vorjahr. Der Konzern schloss das Jahr 2016 erfreulich ab: Der Jahresüberschuss stieg um 1,1 Mill. Euro auf 18,33 Mill. Euro. Zur besseren Vergleichbarkeit mit den übrigen Sparda-Banken wird im Folgenden der Einzelabschluss betrachtet.

Die Sparda-Bank West konnte sich im Berichtsjahr 2016 anders als in den Vorjahren dem allgemeinen Trend nicht entziehen: Der Rückgang des Zinsüberschusses um 13,7 Mill. Euro oder 8,6% auf 145,01 Mill. Euro fiel kräftig und sogar deutlicher aus, als das von den Verantwortlichen zunächst erwartet wurde. Das Gegenteil war beim Provisionsüberschuss der Fall. Hier wurde die Prognose eines Ergebnisses auf Vorjahresniveau spürbar übertroffen: Der Provisionsüberschuss stieg um 22,9% auf 29,3 Mill. Euro. Das konnte zwar den Rückgang des dominierenden Zinsergebnisses (83,2% am Rohertrag) nicht kompensieren, aber immerhin ein klein wenig abmildern. Dennoch ging der Rohertrag in diesem Bilanzvergleich bei der Sparda-Bank West am deutlichsten zurück (minus 4,5% auf 174,3 Mill. Euro).

Gegengesteuert wurde bei den Aufwendungen. So sanken die Verwaltungsaufwendungen um knapp 10 Mill. Euro oder 8,1% auf 113,68 Mill. Euro. Hierfür zeichnete vor allem die Entwicklung des Personalaufwandes (51,5 nach 58,0 Mill. Euro) verantwortlich. Zum einen half der Anstieg des Abzinsungssatzes für die Pensionsrückstellungen von 3,89 auf 4,0%. Darüber hinaus machte sich der Mitarbeiterabbau bei den Gehaltszahlungen bemerkbar. Die Anzahl der Mitarbeiter sank im Berichtsjahr um 4,6% auf insgesamt 852 (893), davon waren 698 (730) in Vollzeit beschäftigt. Die anderen Verwaltungsaufwendungen haben sich um 5,8% auf 58,3 (61,9) Mill. Euro reduziert. Im Vorjahr fielen allerdings auch einmalige Aufwendungen für die Renovierung des Firmensitzes an.

Unter Berücksichtigung eines deutlich höheren Saldos der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen (7,89 nach 4,44 Mill. Euro) und einer spürbar erhöhten Risikovorsorge (9,58 nach 2,21 Mill. Euro) verbleibt ein Betriebsergebnis in Höhe von 58,97 Mill. Euro, welches damit um 3,5% oder 2,13 Mill. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert lag. Dank der halbierten Steuerlast (20,64 nach 41,32 Mill. Euro) verbleibt ein Plus beim Jahresüberschuss von 4,1% auf 18,33 Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank West legte 2016 um 3,2% auf 8,897 (8,623) Mrd. Euro zu. Dabei haben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ihren Überhang zu den Kundenforderungen weiter ausgebaut. Die Kundeneinlagen spielen entsprechend auch bei der Sparda-Bank West die dominierende Rolle bei der Refinanzierung, ihr Anteil an der Bilanzsumme lag im Berichtsjahr erneut bei knapp 90%. Dabei handelt es sich überwiegend um Einlagen von Privatpersonen. Insgesamt summieren sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit einem Plus von 2,9% zum Stichtag auf 7,98 Mrd. Euro. Dieser Anstieg ist allein auf den Zuwachs bei täglich fälligen Verbindlichkeiten (plus 456 Mill. Euro) zurückzuführen, sowohl die Spareinlagen (minus 182 Mill. Euro) als auch die Termingelder (minus 48,50 Mill. Euro) verzeichneten aufgrund des allgemeine Zinsumfeldes Rückgänge.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben zwar von 289,9 auf 310,7 Mill. zugenommen, spielen allerdings mit einem Anteil von gerade einmal rund 3% an der Bilanzsumme nach wie vor kaum eine Rolle.

Mit rund 20 Mill. Euro wurde der Fonds für allgemeine Bankrisiken (110 nach 90 Mill. Euro) kräftig dotiert. Die gesamten Eigenmittel stiegen im Berichtsjahr um 4,1% auf 384,96 (369,68) Mill. Euro. Dabei wurde der leichte Rückgang des gezeichneten Kapitals von 66,11 auf 65,65 Mill. Euro durch den kräftigen Zuwachs der Ergebnisrücklagen von 285,96 auf 300,98 Mill. Euro überkompensiert.

Auf der Aktivseite der Bilanz dominiert zwar ebenfalls das Kundengeschäft. Auf die Forderungen an Kunden (4,63 nach 4,57 Mrd. Euro) entfallen allerdings nur 51,9% der Bilanzsumme. Dabei handelt es sich dem Geschäftsmodell entsprechend im Wesentlichen um Forderungen an Privatkunden. Rund 95% der Kundenforderungen sind wohnwirtschaftliche Baufinanzierungen.

Die eigenen Wertpapieranlagen (2,68 nach 2,09 Mrd. Euro) haben einen Anteil von 30,1% an der Bilanzsumme. Im Vorjahr betrug dieser noch 24,2%. Von den Wertpapieren entfallen lediglich 8,6% auf Aktien und andere nicht festverzins liche Wertpapieren. Beim Rest handelt sich ausschließlich um in Euro denominierte Anleihen von europäischen Emittenten. Die Forderungen an Kreditinstitute gingen um rund ein Viertel auf 1,17 Mrd. Euro zurück.

Die Sparda-Bank West konnte sich im Berichtsjahr über neue Mitglieder freuen. Von 2013 bis 2016 stieg die Mitgliederzahl damit von 465 253 auf 484 568. Die Zahl der Filialen des im gesamten nordrheinwestfälischen Bundesgebiets tätigen Instituts wurde um drei auf 69 reduziert.

Personalien - Aufsichtsrat: Johannes Houben (Vorsitzender), Anja Wendel (stellvertretende Vorsitzende), Bernd Magunia (stellvertretender Vorsitzender). Vorstand: Manfred Stevermann (Vorsitzender), Andreas Lösing (stellvertretender Vorsitzender), Michael Dröge, Dominik Schlarmann

Sparda-Bank München

Bilanzsumme um 7,3% gestiegen - Rückgang des Zinsüberschusses - Provisionsüberschuss durch Sondereffekt deutlich unter Vorjahresniveau - höhere Kosten für den EDV-Service des Rechenzentrums - Steueraufwand stark vermindert - Kernkapitalquote bei knapp 17% - Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme bei über 91%

Die Sparda-Bank München ist mit einer um 7,3% auf 7,161 Mrd. Euro gestiegenen Bilanzsumme das viergrößte Institut der Gruppe. Ihr Geschäftsgebiet mit unverändert 48 Filialen und 21 (22) SB-Stellen erstreckt sich an den mit Mitarbeitern besetzten Standorten gemessen von Treuchlingen im Norden und Westen über Freilassing im Osten bis nach Garmisch-Partenkirchen im Süden. Im Geschäftsjahr 2016 berichtet die Bank von einem außergewöhnlich hohen Zuwachs an Mitgliedern um 5,2% auf 291340.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt für den Zinsüberschuss einen Rückgang um 1,3% auf 112,55 Mill. Euro. Die Bank verweist in diesem Zusammenhang auf eine bewusste Steuerung der Zinsergebnisse in den Jahren 2015 und 2016 durch Auflösung von Zinsswaps. Ohne diese Maßnahmen, so heißt es im Geschäftsbericht, wäre das Zinsergebnis von 2015 auf 2016 um 11,45% gestiegen. Und ohne Auflösung der Swaps im Berichtsjahr wäre das Zinsergebnis 2016 um 6,77% höher gewesen. Den Rückgang der laufende Erträge in Höhe um knapp 1,1 Mill. Euro auf 1,97 Mill. Euro führt die Bank überwiegend auf eine niedrigere Ausschüttung aus dem hauseigenen Spezialfonds Monega Bavaria zurück.

Dass der Rückgang des Provisionsüberschusses um 0,83 Mill. Euro oder 7,2% geringer ausgefallen ist als im Vorjahr, wird zum Teil auf die Übertragung des Depotgeschäfts auf GENO Broker zurückgeführt. Zudem gab es einen Rückgang des Vermittlungsgeschäfts im Bereich Bausparen in Höhe von 0,6 Mill. Euro sowie höhere Aufwendungen aus dem Kreditkartengeschäft in Höhe von 0,2 Mill. Euro. Die Erträge aus dem Zahlungsverkehr konnten hingegen um 0,6 Mill. Euro oder 7,3% gesteigert werden. Zugeschrieben wird Letzteres einer Erhöhung der Gebühren im Bereich der Verfügungen von Fremdkunden an Geldautomaten. Als Rohertrag werden im Berichtsjahr 123,31 Mill. Euro ausgewiesen, ein Rückgang um 1,9%.

Maßgeblich aufgrund der gesetzlichen Änderung in der Bewertung von Pensionsrückstellungen hat sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Mill. Euro oder 6,6% auf 43,36 Mill. Euro vermindert. Allein 2,9 Mill. Euro basieren dabei auf der niedrigeren Zuführung zu Pensionsrückstellungen. Konkret wurde 2015 die Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit einem Zinssatz von 3,89% (Siebenjahresdurchschnitt) und 2016 mit 4,00% (Zehnjahresdurchschnitt) berechnet.

Dass die anderen Verwaltungsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 3,95 Mill. Euro oder 11,0% auf 39,77 Mill. Euro gestiegen sind, führt die Bank maßgeblich auf höhere Kosten für den EDV-Service des Rechenzentrums in Höhe von 1,9 Mill. Euro zurück. Als Teilbetriebsergebnis errechnen sich 37,0 Mill. Euro, das sind 8,1% weniger als im Vorjahr.

Die Risikovorsorge weist einen Swing von 5,51 Mill. Euro auf, liegt mit 0,60 Mill. Euro aber immer noch sehr niedrig. Auf das Betriebsergebnis wirkt sich die Normalisierungstendenz beim Bewertungsergebnis gleichwohl deutlich aus. Sein Wert ist um 9,44 Mill. Euro oder 20,5% auf 36,67 Mill. Euro gesunken.

Der Steueraufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Mill. Euro gleich um 34,5% vermindert. Dies resultiert nach Angaben der Bank aus der Bildung von Rückstellungen im Jahr 2015 für die Betriebsprüfungen der Jahre 2009 bis 2015. Damit verbleibt ein um 39,0% auf 15,59 Mill. Euro deutlich erhöhter Jahresüberschuss. Von diesem wurden 6,5 Mill. Euro den Rücklagen zugeführt. Vom Bilanzgewinn in Höhe von 9,09 Mill. Euro werden mit Feststellung des Jahresabschlusses weitere 5,7 Mill. Euro den Rücklagen zugewiesen.

Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG beläuft sich nach Angaben der Bank auf 0,36%. Als Kernkapitalquote werden nach Rücklagendotierung 16,94% genannt, als Gesamtkapitalquote 18,86%. In ihrem Prognosebericht sieht die Bank den weiteren Geschäftsverlauf maßgeblich durch die Geldpolitik der EZB geprägt. Allein bei den Eigenanlagen erwartet sie für das laufende Jahr 2017 eine Belastung des Zinsüberschusses durch Negativzinsen in Höhe von zirka 1,0 Mill. Euro. Die Ergebnisvorschaurechnung für 2017 geht gleichwohl von einer stabilen Ertragslage aus und verbreitet Zuversicht, ein Ergebnis auf Vorjahresniveau zu erzielen. Durch die Auflösung von Zinsswaps 2016 wird für 2017 ein höheres Zinsergebnis erwartet, bei den Personalaufwendungen ein höherer und bei den Sachkosten nur ein geringfügiger Anstieg.

Bezüglich der Risikovor sorge für das Kreditgeschäft geht die Planungsrechnung für 2017 von einer moderaten Zuführung aus. Beim Bewertungsergebnis werden planmäßige Abschreibungen auf den Wertpapierbestand erwartet. Wesentliche Risiken in der geschäftlichen Entwicklung werden in einer unerwarteten Entwicklung der Zinsstrukturkurve gesehen. Für die Einlagen wird ein durchschnittliches Wachstum im Vergleich mit der hiesigen Branche und im Kreditbereich ein Zuwachs über dem Branchendurchschnitt angestrebt.

Der Blick auf die Bilanz zeigt auf der Aktivseite für die Kundenforderungen einen Anstieg um 3,5% auf 4,296 Mrd. Euro. Schwerpunkt des Kreditgeschäftes ist dabei weiterhin die Baufinanzierung. Auf der Aktivseite der Bilanz decken die Kundenforderungen 60,0 (62,18)% der Bilanzsumme ab. Mit plus 7,4% auf 6,533 Mrd. Euro hat sich der Einlagenüberschuss weiter erhöht. Als Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme errechnen sich nahezu unverändert 91,24 (91,16)%. Die Wertpapieranlagen haben sich von 717 Mill. Euro auf 683 Mill. Euro vermindert, das entspricht 9,53 (10,74)% der Bilanzsumme.

Personalien - Aufsichtsrat: Liselotte Peuker (Vorsitzende), Paul Vorsatz (stellvertretender Vorsitzender, seit 29.6.2017 Berthold Ottmann); Vorstand: Helmut Lind, (Vorsitzender), Ralf Müller (stellvertretender Vorsitzender) Hermann Busch, Peter Konle, Petra Müller

Sparda-Bank Berlin

Unkonventionelle Gestaltung von Homepage und Geschäftsbericht - Anstieg des Zinsüberschusses durch höhere laufende Erträge - Provisionsüberschuss um 1,9% unter Vorjahresniveau - höhere Verwaltungskosten - Risikovorsorge deutlich über den Stand des Vorjahres - Steuerposition mehr als verzehnfacht - Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzssumme von 91,25%

"Wir sind anders" lautet die Ankündigung auf der Homepage der Sparda-Bank Berlin. Und diesem Motto folgt auch die erste Ansprache der Besucher. Keine Lügen, keine Übertreibungen, keine Beschönigungen, keine Arroganz, Kenntnis der Kunden und ihres Alltags, Umgang auf Augenhöhe, ehrliche Antworten und persön liche Lösungen. Mit diesen Schlagworten spricht die Bank mit ihrem Internetauftritt die Menschen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als Kunden an. Entgegen dem Trend in der gesamten Gruppe verringerte sich allerdings die Gesamtmitgliederzahl der Bank um 3940 auf 511558.

In der Ertragsrechnung konnte der Zinsüberschuss im operativen Geschäft auf Vorjahresniveau gehalten werden, heißt es im Geschäftsbericht. Dass sich der Zinsüberschuss um 24,4% oder 19,75 Mill. Euro auf 100,84 Mill. Euro deutlich erhöht hat, liegt bei einem um 2,75 Mill. Euro oder 4,1% rückläufigen Zinssaldo an dem starken Anstieg der laufenden Erträge. Mit einem Plus von 22,50 Mill. Euro haben diese sich auf 36,03 Mill. Euro nahezu verdreifacht. Als Grund nennt die Bank die im Berichtsjahr 2016 erfolgte ergebniswirksame Realisierung signifikanter Reserven aus einem Spezialfonds. Betrachtet man allein den Zinssaldo, sind die Zinserträge um 7,5% oder 7,785 Mill. Euro zurückgegangen und die Zinsaufwendungen um 13,8% oder 5,034 Mill. Euro, also der absoluten Größe nach weniger stark. In den Zinserträgen, so findet man es im Bundesanzeiger unter den sonstigen Angaben, sind 887 482 Euro an negativen Zinsen für Guthaben bei der DZ Bank enthalten.

Der Provisionsüberschuss erreichte knapp 31,1 (31,7) Mill. Euro und lag nach einem Minus von 0,6 Mill. Euro um 1,9% unter dem Ergebnis des Vorjahres. Dabei konnten im Vermittlungsgeschäft Provisionserträge mit der Union Investment um 1,0 Mill. Euro, im Versicherungsgeschäft mit der DEVK um 0,05 Mill. Euro und im Bauspargeschäft mit dem Verbundpartner Schwäbisch Hall um 0,5 Mill. Euro gesteigert werden. Der Rohertrag belief sich auf 131,93 (112,78) Mill. Euro - ein Plus von 17,0%. Mit einer Quote von 76,43 (71,9)% liegt der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag damit - ähnlich wie bei der Sparda-Bank Südwest - deutlich niedriger als in der Gruppe insgesamt.

Die Personalaufwendungen werden nach einem Plus von 0,6% mit 42,23 Mill. Euro ausgewiesen, die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 2,01 Mill. Euro oder 4,9% auf 43,41 (41,4) Mill. Euro. Als ursächlich hierfür werden im Wesentlichen die erhöhten Kosten für das Rechenzentrum der Bank genannt. Das Teilbetriebsergebnis belief sich auf 43,45 (26,85) Mill. Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 16,6 Mill. Euro oder 61,8%.

Dass sich die Risikovorsorge im Vergleich zum Vorjahr auf 16,03 (3,61) Mill. Euro mehr als vervierfacht hat, wird weder im Geschäftsbericht noch im Bundesanzeiger explizit erläutert. Als Betriebsergebnis bleiben gleichwohl 32,76 Mill. Euro, das bedeutet ein kräftiges Plus von 35,1%. Deutlich geringer ausgefallen als im Vorjahr ist mit minus 6,66 (minus 18,41) Mill. Euro der negative Saldo der übrigen Erträge/Aufwendungen. Wesentlich, nämlich mehr als das Zehnfache höher als im Vorjahr liegt mit 23,16 (2,03) Mill. Euro die Steuerposition. Die Bank verweist in diesem Zusammenhang auf die Vorsorgebildung für potenziell drohende Forderungen im Rahmen einer laufenden Betriebsprüfung sowie auf die Auflösung aktiver latenter Steuern. Als Jahresüberschuss und Bilanzgewinn weist sie 2,93 (3,82) Mill. Euro aus, das sind 0,88 Mill. Euro beziehungsweise 23,2% weniger als im Vorjahr. Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG (Quotient aus Nettogewinn und Bilanzsumme) belief sich für das zurückliegende Geschäftsjahr mit 0,05% auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Blick auf die Bilanz zeigt für die Kundenforderungen einen Zuwachs von 10,1% auf 2,041 Mrd. Euro. Gemessen an der Bilanzsumme bedeutet das einen Anteil von 34,15 (32,95)%. Das ist der mit Abstand niedrigste unter den hier betrachteten Sparda-Banken. Dieses Muster entspricht aber dem von anderen Banken und Sparkassen in den neuen Bundesländern. Den höchsten Anteil an der Bilanzsumme decken auf der Aktivseite der Bilanz mit 41,22 (49,62)% die Wertpapieranlagen ab, auch wenn sich der Wertpapierbestand um 11,75% auf 2,464 Mrd. Euro vermindert hat. Aufgrund des weiter anhaltenden Niedrigzinsniveaus mit teilweise negativen Renditen, so schreibt die Bank im Geschäftsbericht, wurden die Gelder aus fälligen Wertpapieren nur noch zu einem geringen Anteil in neue Wertpapiere investiert. Die freien Mittel wurden vielmehr zum großen Teil bei der genossenschaftlichen Zentralbank angelegt. Als Schwerpunkt der Wertpapiere werden unverändert Pfandbriefe und Covered Bonds von Emittenten mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland sowie Ländern der Europäischen Union genannt.

Auf der Passivseite der Bilanz erreichen die Kundeneinlagen nach einem Plus von 5,1% ein Volumen von 5,454 Mrd. Euro. Gemessen an der Bilanzsumme bedeutet das mit einem Anteil von 91,25 (92,24)% das mit weitem Abstand stärkste Gewicht. Der Blick auf die Struktur der Kundeneinlagen zeigt für die Sparda-Bank Berlin einen Anteil der Sichteinlagen von 79,53 (77,1)%, der Spareinlagen von 20,36 (22,65)% und der Termineinlagen von lediglich 0,12 (0,25)%

Die Beschäftigtenzahl belief sich 2016 im Durchschnitt auf 483 Vollzeitbeschäftigte, 234 Teilzeitbeschäftigte und 28 Auszubildende.

Personalien - Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender), Lutz Bernhardt (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Frank Kohler (Vorsitzender), Martin Laubisch (stellvertretender Vorsitzender), Rolf Huxoll

Sparda-Bank Hessen

Bilanzsumme um 3,9% gestiegen - Zinssaldo und laufende Erträge über dem Vorjahresniveau - Provisionsüberschuss um 7,3% gesunken - Verwaltungsaufwendungen nahezu stabil - plus 14,5% beim Teilbetriebsergebnis - Risikovorsorge um 11,8% aufgestockt - deutlich gestiegene Steuerposition - Cost Income Ratio bei 68,8% - Kreditvolumen und Kundeneinlagen gestiegen

Die Sparda-Bank Hessen hat im Berichtsjahr 2016 mit durchschnittlich 425 Mitarbeitern und 36 Auszubildenden in 38 Filialen und 29 SB-Standorten eine Bilanzsumme von 5,944 (5,721) Mrd. Euro erzielt - ein Plus von 3,9%. Das Geschäftsgebiet der Bank, die in der BVR-Liste 2016 der größten Genossenschaftsbanken auf Rang 14 geführt wird, reicht von Hofgeismar im Norden, Eschwege im Osten, Bensheim im Süden bis nach Limburg im Westen. Vergleichsweise groß ist dabei die Dichte des Filialnetzes im Rhein-Main-Gebiet. Im Jahr 2016 sind 7 887 neue Mitglieder in die Genossenschaft eingetreten. Am Ende des Geschäftsjahres betrug die Mitgliederzahl damit 293997, das bedeutet unter Berücksichtigung der Abgänge ein Plus von 0,2%. Dass im Berichtsjahr 16 673 Girokonten neu eröffnet werden konnten, führt die Bank nicht zuletzt auf die Anpassungen von Gebührenmodellen für die Kontoführung bei anderen Instituten zurück.

In der Ertragsrechnung der Bank ist der Zinsüberschuss um 6,1% auf 95,33 Mill. Euro gestiegen: Dies resultiert zu 2,31 Mill. Euro oder plus 3,4% aus einem verbesserten Zinssaldo und zu 3,12 Mill. Euro oder plus 13,9% aus einem Anstieg der laufenden Erträge. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung des Zinsüberschusses, schreibt die Bank dazu in ihrem Geschäftsbericht, tragen die Ausschüttungen aus den Investmentfonds. Zudem wird auf ein deutliches Anwachsen der Zinserträge im Kreditgeschäft verwiesen. Der Provisionsüberschuss ging "insbesondere aufgrund der Regulierung der Gebühren für Kartentransaktionen und der Übertragung des Kundenwertpapiergeschäftes auf den neuen Provider Geno Broker" um 7,3% auf 13,79 Mill. zurück.

Um 4,1% auf 109,13 Mill. Euro gestiegen ist damit der Rohertrag. Mit einem Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag von 87,36 (85,79)% und dementsprechend des Provisionsüberschusses von 12,64% hat das Zinsgeschäft bei der Sparda-Bank Hessen zumindest im Berichtsjahr ein leicht höheres Gewicht als in der Gruppe insgesamt.

Den Verwaltungsaufwand konnte die Bank im Berichtsjahr leicht um 0,2% auf 73,74 Mill. Euro senken. Ursächlich dafür ist die Entwicklung des Personalaufwands, der um 11,2% auf 29,02 Mill. Euro zurückging. Während bei den Löhnen und Gehältern ein Zuwachs um 4,5% eingetreten ist, hat wie bei den anderen Häusern der Wechsel der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre statt der vergangenen sieben Jahre zu einem Anstieg des Abzinsungssatzes von 3,89% auf 4,01% und in der Folge zu einer geringeren Zuführung zur Pensionsrückstellung geführt.

In absoluten Zahlen gemessen, werden die Einsparungen auf der Personalkostenseite durch höhere Sachkosten aber nahezu kompensiert. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Jahr 2016 um 9,3% auf insgesamt 42,01 Mill. Euro. Höhere Kosten entstanden im Besonderen bei den IT-Kosten durch erhöhte regulatorische Anforderungen sowie bei den Prüfungs- und Beratungskosten, unter anderem durch Zuführungen zu Rückstellungen für Prozessrisiken. Als Teilbetriebsergebnis errechnen sich 35,39 Mill. Euro - ein Plus von 14,5%.

Das sonstige Ergebnis sieht die Bank im Wesentlichen durch Abschreibungen und Kursgewinne bei den eigenen Wertpapieranlagen bestimmt. Hingegen habe das Bewertungsergebnis der Kundenforderungen das sonstige Ergebnis nicht wesentlich belastet. Als Risikovorsorge weist die Bank im Berichtsjahr 7,44 Mill. Euro aus, das sind 11,8% mehr als im Vorjahr. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 1,2 Mill. Euro zugeführt, darunter 0,1 Mill. Euro als Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB. Der Fonds wird auf der Passivseite der Bilanz insgesamt mit 10,0 Mill. Euro ausgewiesen.

Unter Berücksichtigung des Saldos der übrigen Erträge und Aufwendungen sowie der um 19,1% auf 14,78 Mill. Euro gestiegenen Steuerposition ergibt sich ein Jahresüberschuss von 12,38 Mill. Euro, der sich damit um 0,2 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht.

Die Kapitalrendite gemäß § 26 a Abs. 1 Satz 4 KWG beläuft sich für das Berichtsjahr auf 0,2%. Die Aufwand-Ertrag-Relation verbesserte sich nach Angaben der Bank von 70,5% auf 68,8%.

Der Blick auf die Bilanz zeigt für das Kreditvolumen einen Anstieg um 122,49 Mill. Euro oder 5,0% auf insgesamt 2,566 Mrd. Euro. Als wichtigstes Geschäftsfeld innerhalb des Kreditgeschäfts wird die Wohnungsbaufinanzierung genannt. Auf der Aktivseite der Bilanz decken die Kundenforderungen einen Anteil von 43,17 (42,71)% an der Bilanzsumme ab. Sie haben damit ein geringeres Gewicht als die Wertpapieranlagen, die 45,5 (45,97)% an der Bilanzsumme ausmachen. In absoluten Zahlen hat der Gesamtbestand der Wertpapieranlagen um 74,18 Mill. Euro oder 2,82% auf 2,704 Mrd. Euro zugelegt, davon sind 1,08 Mrd. Euro festverzinsliche Werte.

Die Kundeneinlagen erhöhten sich im Berichtsjahr um 284,03 Mill. Euro beziehungsweise 5,7% auf insgesamt 5,242 Mrd. Euro. Weiterhin besonders gefragt bleiben dabei kurzfristige Geldanlagen. Auf Spareinlagen entfielen 725,63 Mill. Euro und auf Termineinlagen 336,6 Mill. Euro und auf Sichteinlagen 4,18 Mrd. Euro. Der Anteil der Sichteinlagen an den Kundeneinlagen liegt mit 79,74% damit in etwa auf vergleichbarer Höhe mit den Sparda-Banken in München und Berlin. Die Termineinlagen decken bei der Sparda-Bank Hessen 6,41% der Kundeneinlagen ab und die Spareinlagen 13,84%.

Personalien - Aufsichtsrat: Rupert Bunk (Vorsitzender ab 27. Juni 2016), Peter Heist (Vorsitzender bis 27. Juni 2016), Manfred Schneider (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Prof. Jürgen Weber (Vorsitzender bis 30. September 2017), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender bis 30. September 2017), Markus Müller (Mitglied des Vorstands bis 30. September 2017, Vorsitzender des Vorstands ab 1. Oktober 2017) Michael Weidmann (Mitglied des Vorstands bis 30. September 2017, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands ab 1. Oktober 2017)

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