Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der zweiten Januarwoche 2019 erstmals eine Statistik zum besicherten Euro-Geldmarkt veröffentlicht. Die neue Statistik ergänzt die Daten zum unbesicherten Geldmarkt, die seit November 2017 regelmäßig veröffentlicht werden. Die Datenreihe enthält Angaben zum Gesamtumsatz sowie zum durchschnittlichen Zinssatz für die Mindestreserve-Erfüllungsperioden 2018, aufgeschlüsselt nach Transaktionsart und Laufzeit. Durch die Veröffentlichung dieser Daten will die EZB die Markttransparenz erhöhen und somit auch die Funktionsfähigkeit der Geldmärkte verbessern.
In der letzten Mindestreserve-Erfüllungsperiode, die am 31. Oktober 2018 begann und am 18. Dezember 2018 endete, lag der Umsatz der Geldaufnahme den jüngsten EZB-Zahlen nach im unbesicherten Segment im Schnitt bei 120 Milliarden Euro pro Tag. Für die gesamte Periode wurde er auf 4 207 Milliarden Euro beziffert. Der Umsatz der Geldaufnahme bei anderen Kreditinstituten - das heißt am Interbankenmarkt - betrug 394 Milliarden Euro und entsprach damit 9 Prozent des Gesamtumsatzes der Geldaufnahme, während sich die Geldvergabe an andere Kreditinstitute auf 250 Milliarden Euro belief. Auf die Geldaufnahme über Transaktionen im Tagesgeldbereich (Overnight-Lauf zeit) entfielen 51 Prozent des gesamten aufgenommenen Nominalvolumens. Der gewichtete durchschnittliche Tagesgeldsatz für die Geldaufnahme lag am Interbankenmarkt bei minus 0,42 Prozent und am Wholesale-Markt bei minus 0,41 Prozent, verglichen mit minus 0,43 Prozent beziehungsweise minus 0,41 Prozent in der vorangegangenen Reserveerfüllungsperiode.
In der letzten Mindestreserve-Erfüllungsperiode lag der Umsatz der Geldaufnahme im besicherten Segment im Schnitt bei 314 Milliarden Euro pro Tag, während er sich für die gesamte Erfüllungsperiode auf 10 992 Milliarden Euro belief. Bei der Geldvergabe lag der Umsatz bei insgesamt 9 030 Milliarden Euro und der Tagesdurchschnitt bei 258 Milliarden Euro. Der Großteil des Umsatzes wurde im Laufzeitbereich von Tagesgeld (Overnight) bis zu einer Woche verzeichnet. Dabei belief sich das gesamte aufgenommene beziehungsweise vergebene Nominalvolumen im Tagesgeldbereich auf rund 22 Prozent beziehungsweise 26 Prozent. Im Wholesale-Bereich (hierzu zählen Banken, der öffentliche Sektor und Unternehmen) betrug der gewichtete durchschnittliche Tagesgeldsatz für die Geldaufnahme minus 0,51 Prozent und für die Geldvergabe minus 0,52 Prozent.