Bankhaus Metzler

Vom Ergebnis her gerechnet

Es gibt Dinge im Leben, die inmitten einer unsteten Welt Kontinuität verheißen. Zu ihnen gehört die alljährliche Vorstellung der (eher spärlich ausgewiesenen) Jahreszahlen des 1674 gegründeten Bankhauses Metzler. Das Unternehmen schüttet seinen Aktionären für das Geschäftsjahr 2014 genauso wie seit Jahren eine Dividende in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus. Diese Tatsache bestimmt gemäß Emmerich Müller als Partner der Frankfurter Privatbank in Verbindung mit zwei besonderen Punkten die Gewinn- und Verlustrechnung des Institutes für das Berichtsjahr 2014. Erstens verbuchte die Bank im Zusammenhang mit ihrem Umzug in einen neuen Stammsitz einen deutlichen Anstieg der anderen Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen auf Sachanlagen um 12 Millionen Euro, die weit überwiegend sofort wirksam waren. Für die kommenden Jahre ab 2015 verspricht sie sich davon aber einen nachhaltig positiven Effekt: die Reduzierung der Raumkosten. Zweitens sind abweichend von der langfristigen Linie in den Jahren 2009 bis 2014 Teile der ausgewiesenen Jahresergebnisse dazu genutzt worden, die offenen Eigenmittelbestandteile zu erhöhen. Ins besondere durch Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken sowie zu den Gewinnrücklagen haben sich diese innerhalb von fünf Jahren auf einen Wert von rund 200 Millionen Euro etwa verdoppelt. Für das Geschäftsjahr 2014 ist das Bankhaus wieder zu seiner bisherigen Verfahrensweise zurückgekehrt. Fortan werden wieder allein die stillen Reserven gestärkt.

Als Jahresüberschuss, aus dem im Vorjahr von 26,34 Millionen Euro noch 24 Millionen Euro in die Gewinnrücklagen gingen, wird für 2014 daher nur noch ein Betrag von rund 2,53 Millionen Euro gezeigt, der zur Ausschüttung der Dividende benötigt wird. Für das Geschäftsjahr 2014 ergibt sich bei den Steuern von Einkommen und Ertrag aufgrund eines erfolg reichen Einspruchverfahrens für das Jahr 2001 nochmals ein Einmalertrag, der insgesamt zu einem positiven Saldo von knapp 2,8 (2,0) Millionen Euro führte. Da dieser positive Steuerbetrag höher ist als der benötigte Jahresüberschuss in Höhe von 2,5 Millionen Euro, ergibt sich für die Bank rechnerisch zwingend, dass das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit leicht negativ sein musste. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde daher wie üblich von unten nach oben, also vom Ergebnis her, erstellt. Die Eckdaten dieser Rechnung lauten wie folgt: Das Provisionsergebnis wurde von 140 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro gesteigert, das Zinsergebnis lag mit 18 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 20 Millionen Euro. Um 12 Prozent über das Niveau der Vorjahre stiegen die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen inklusive der Abschreibungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen mit 160,63 (143,62) Millionen Euro. Durch die Bildung von Risikovorsorge in Höhe von 3,61 (- 0,42) Millionen Euro sieht Müller die oben erwähnten stillen Reserven gestärkt.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken ist bei Metzler unverändert mit 40 (40) Millionen Euro dotiert, das ausgewiesene Eigenkapital beträgt 161 Millionen Euro nach 160 Millionen Euro im Jahr 2013. Die in der Bilanz offen ausgewiesenen Eigenmittelbestandteile betragen damit weiterhin etwa 200 Millionen Euro. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der Unternehmensgruppe betrugen zum Jahresende 2014 rund 192 Millionen Euro, die Kernkapitalquote belief sich auf einen komfortablen Wert von über 20 Prozent.

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