Sparkassen

Schleswig-Holsteiner fühlen sich gerüstet

Quelle: pixabay.com

"Landesbanken sind Staats- und Kommunalbanken im jeweiligen Bundesland, für das sie alle Bankgeschäfte ausführen, es finanziell beraten und damit eine Hausbankfunktion wahrnehmen. Landesbanken sind darüber hinaus befugt, alle im Rahmen ihrer Satzung erlaubten bankmäßigen Geschäfte zu betreiben. Die Sparkassen betreiben insbesondere das Geschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie das Mengengeschäft, während sich die Landesbanken auf das Geschäft mit Großunternehmen, vermögenden Privatkunden und institutionellen Anlegern konzentrieren. Streng zu trennen von den Aufgaben der Landesbank ist die Funktion einer Girozentrale, die meist ebenfalls von der Landesbank wahrgenommen wird." So lautet die allgemeingültige Definition.

Die natürlich durch die Fusionen und Übernahmen in den vergangenen Jahren ein wenig überholt scheint und über die so trefflich gestritten werden kann. Während die einen für ein echtes Spitzeninstitut plädieren, wollen die anderen mehrere Landesbanken nebeneinander erhalten, allerdings mit einer deutlich strikteren Trennung im Produkt- und Dienstleistungsangebot der einzelnen Institute. Im hohen Norden verfolgt man die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, denn schließlich hatte man ja mal eine Landesbank. Lachend, denn man ist von alldem nur noch indirekt betroffen. Ohne echte eigene Landesbank haben sich die Mitgliedssparkassen des Sparkassen- und Giroverbandes Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren einen "Kooperationsverbund" aufgebaut, indem sie sich einfach aus dem jeweiligen Angebot der einzelnen Häuser aus Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg oder Bayern das beste herausgepickt haben. Das funktioniere sehr gut, stellte Verbandsgeschäftsführer Harald Weiß fest. Von Schleswig-Holstein in der S-politischen Diskussion von einem Vorbild für das Arbeitsteilungsmodell zu sprechen, ging ihm dann aber doch zu weit. SGVSH-Präsident Oliver Stolz sah es in der Diskussion als viel wichtiger an, dass sich "die S-Finanzgruppe insgesamt als stabil erweise".

Seine Institute sieht Stolz für die kommenden Herausforderungen gut gewappnet. Zwar werde der Wertberichtigungsbedarf in den kommenden Monaten sicherlich steigen, aber die schleswig-holsteinischen Sparkassen hätten ordentlich offene und verborgene Vorsorge getroffen: "Sie sind gut aufgestellt", so der Präsident. Konkrete Zahlen über die stillen Reserven wurden zwar nicht genannt, aber die Aussage "Wir als Prüfer sind sehr entspannt" sagt schon einiges. Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 0,79 Prozent der Durschnittsbilanzsumme gefallen, von zuvor 0,83 Prozent. Für das laufende Jahr rechnen die Verbandsverantwortlichen mit einem weiteren Absacken auf 0,66 Prozent, gehen dann aber von einer sanften Stabilisierung auf diesem Niveau bis 2025 aus. Größtes Problem: Der Zinsüberschuss ist in den vergangenen fünf Jahren von 2,05 Prozent der DBS auf nur noch 1,62 Prozent gesunken. Gleichzeitig bläht sich die Bilanzsumme durch den enormen Einlagenstrom und das Wachstum der Kreditbestände immer weiter auf.

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