BMW Group und Mercedes-Benz Mobility planen Verkauf ihrer Carsharing-Tochter Share Now an Stellantis

Quelle: Mercedes-Benz Group

Mercedes-Benz Mobility und BMW Group beabsichtigen, ihr Gemeinschaftsunternehmen Share Now an Stellantis zu veräußern. Eine entsprechende Vereinbarung haben die drei Unternehmen vor kurzem unterzeichnet und Stillschweigen über die Details der Transaktion vereinbart. Sie steht zudem unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Share Now wurde 2019 etabliert und vereint car2go, das bei der damaligen Daimler AG entwickelt wurde, sowie Drive Now, das Angebot der BMW Group, in sich. Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2move bekäme mit dem Erwerb die Möglichkeit, Carsharing in Europa weiter auszubauen.

Die Veräußerung der Carsharing-Tochter zahlt auf die Neuausrichtung der Mobilitäts-Joint Ventures ein: Künftig wollen sich die Shareholder auf zwei zentrale Geschäftsfelder mit hohem Wachstumspotenzial konzentrieren: auf die digitale Multimobilität (Free Now) und auf digitale Dienstleistungen rund um das Laden von Elektrofahrzeugen (Charge Now).

 „Wir sind stolz darauf, mit car2go das Segment des Free-floating Carsharing begründet zu haben. Auch wenn sich Mercedes-Benz künftig stärker auf das Kerngeschäft im Luxussegment konzentriert, bleibt Carsharing ein wichtiger Bestandteil der urbanen Mobilität und bei Free Now ein wesentliches Element im Mobilitätsangebot. Mit Free Now und Charge Now fokussieren wir auf zwei Wachstumsfelder, die unseren Kunden auch in Zukunft die ganze Bandbreite an Mobilitätsdienstleistungen bieten und den Ausbau der Elektromobilität unterstützen“, so Gero Götzenberger, Direktor Strategie und Beteiligungen bei Mercedes-Benz Mobility.  

Rainer Feurer, Bereichsleiter Corporate Investments bei der BMW Group, ergänzt: „Die Mobility-Joint Ventures haben in Europa Pionierarbeit geleistet – Free Now und Charge Now sind mit dem Ansatz, eine Software-Plattform für möglichst viele Player in ihrem jeweiligen Segment aufzubauen, sehr erfolgreich unterwegs. Unseren Kunden wollen wir so mit den Apps von Free Now und Charge Now ein umfassendes und möglichst vielfältiges Angebot an digitalen Dienstleistungen an die Hand geben. Die neue Ausrichtung ermöglicht uns die schnellere Skalierung unserer Aktivitäten und somit in kürzester Zeit weiteres, profitables Wachstum.“

Free Now bietet derzeit über sein Partner-Netzwerk Zugriff auf knapp 180 000 Fahrzeuge in über 150 Städten in der Free-Now-App an. Die eigenen Angaben zufolge größte Fahrzeugauswahl Europas reicht vom E-Scooter über E-Bike, E-Moped und Carsharing bis zum Taxi und Chauffeur-Fahrzeug. Die zunehmende Einbindung des ÖPNV sowie die Implementierung eines Mobilitäts-Budgets im vergangenen Jahr zeigen den künftigen Fokus der Multimobilitäts-App auf. In diesem Jahr wird das Multi-Mobility-Angebot weiter ausgebaut – auch im Bereich Carsharing: Die Fahrzeuge von Sixt Share, Miles und Share Now sind über die App buchbar. Insgesamt zehn neue Mobilitätspartner werden 2022 auf der Plattform integriert und damit weitere Mobilitätsoptionen für die aktuell 56,8 Millionen Nutzer geschaffen. Im ersten Quartal 2022 sind die Transaktionen insgesamt um 31,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen und weisen damit einen klaren Wachstumstrend auf. 

Die Digital Charging Solutions GmbH (DCS), die hinter der Marke Charge Now steht, führt Fahrer von Elektrofahrzeugen und Ladesäulenbetreiber in 31 europäischen Ländern zusammen. Das Unternehmen bietet digitale Dienstleistungen als White-Label-Lösungen an, die vom flächendeckenden Zugang zur Ladeinfrastruktur von derzeit mehr als 300 000 Ladepunkten in Europa bis zur kompletten Abrechnung reichen. Die DCS deckt aktuell mehr als 85 Prozent der Ladeangebote Europas ab. Mit ‚Charge Now for Business‘ bietet die DCS zudem die führende Software für das Management von E-Auto-Flotten an. Das Unternehmen profitiert von der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität. Der Einstieg von bp als drittem Shareholder im Jahr 2021 soll dazu beitragen, das weitere Wachstumspotenzial auszuschöpfen. Im ersten Quartal 2022 wurde eine Kooperation mit Here, einer Plattform für ortsbezogene Daten und Technologie abgeschlossen. 

In den ersten drei Monaten des Jahres haben die gemeinsamen Mobilitäts-Joint Ventures ihre Produkte weiterentwickelt und weitere Partner eingebunden. Die Transaktionen lagen mit 42,3 Millionen knapp 30 Prozent über dem Vorjahresquartal (32,6 Millionen).

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