Nürnberger Leasing wächst 2017 aus eigener Kraft

Ferdinand Dorn, Geschäftsführer, Nürnberger Leasing
Quelle: Nürnberger Leasing

Die Nürnberger Leasing (NL), Schwaig bei Nürnberg, hat 2017 ein kontrahiertes Neugeschäft von 105 Millionen Euro (Vorjahr 101 Millionen Euro) Finanzierungsvolumen abgeschlossen, 70 Prozent resultieren davon aus eigenem Wachstum. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren noch 60 Prozent vom Neugeschäftszuwachs zugekauft. „Alle Vertriebsbereiche haben überproportional zugelegt, womit sich die strategischen Maßnahmen der Vorjahre als richtig erwiesen haben“, sagt Inhaber und NL-Geschäftsführer Ferdinand Dorn. Dass das Wachstum 2017 vor allem durch die eigene Vertriebsmannschaft erfolgte, war aus Unternehmenssicht für die Profitabilität wichtig bei einem zunehmend schwieriger werdenden Leasing-Geschäft. Zweite Säule waren Vermittlungen freier Makler, die sich gleichfalls zu immer größeren Einheiten formieren und spezialisieren. Analog liegt das Wachstum der NL auf der Basis eines soliden Stammgeschäfts mit exklusiven Pkw, Oldtimern oder Staplern in Nischenbranchen, die das bundesweit aufgestellte Team systematisch erschließt. Zu diesen Nischen zählten bisher Maschinen und Anlagen, Medizintechnik, Solarparks oder Oldtimer. Nun erweitern die Franken das Spektrum um Elektromobilität wie beispielsweise Teslas und E-Bikes, auch kleinpreisige Heizkostenverteiler und Messgeräte wie Rauchmelder oder Mobilhallen und Lokomotiven. „Von den Modulbauhallen haben wir bereits 90 000 Quadratmeter im Bestand und aktuell kommen weitere 35 000 Quadratmeter im Wert von zehn Millionen Euro hinzu“, beschreibt Dorn die Dynamik. Erste Verträge dafür seien bereits ausgelaufen, Hallenmodule wurden dann in Neuvermietungen überführt, so dass sich das Geschäftsmodell bewähre.

Ähnlich sieht es bei den Lokomotiven aus, die die NL seit diesem Jahr finanziert. „Neben drei gebrauchten haben wir bereits eine neue, die ein Vielfaches einer Gebrauchten kostet, finanziert“, nennt der Inhaber Zahlen. Für das Gesamtjahr habe er sich sechs Lokomotiven vorgenommen, um langsam in diesen Markt hineinzuwachsen und Erfahrungen mit den bundesweit gut 150 potenziellen Kunden zu sammeln. Überproportional wächst die NL im Bereich der Premiumfahrzeuge und Oldtimer, in dem sie sich über die Jahre eine gute Reputation, Marktübersicht und ein Netz von Händlern und Restauratoren erarbeitet hat.

Für das laufende Jahr liegen insgesamt Verträge im Wert von 60 Millionen Euro vor. Für das zweite Halbjahr soll eine weitere Leasing-Gesellschaft zugekauft oder deren Leasing-Bestand übernommen werden. Die Gespräche mit mehreren möglichen Kandidaten unterschiedlicher Größe dazu liefen, ließ das Unternehmen verlauten.

Gegenüber 2017 ist die Zahl der Mitarbeiter von zuletzt 27 auf aktuell 42 gestiegen, zum 1. Juli kommen zwei weitere Mitarbeiter in der Verwaltung hinzu. Die Zahl der Vertriebler ist von vier im Jahr 2016 auf nun elf signifikant gestiegen, was das starke Wachstum aus eigener Kraft erklärt. „Zwar gehören wir unter den inhabergeführten Gesellschaften mit bald 300 Millionen Euro Bestandsvolumen zu den größten, doch wachsen einzelne Mitbewerber in ähnlichem Tempo“, hat Dorn den Markt im Blick. „Diese Konzentrationswelle ist dem Branchenumfeld mit hoher Regulatorik, Nullzinsen und schlechten Margen geschuldet.“ Entsprechend würden die größten Kleinen in wenigen Jahren zu den kleinsten Großen aufschließen, die bei gut 600 Millionen Euro Finanzierungsvolumen liegen. Größte Herausforderung ist laut Dorn das nachhaltige Wachstum in allen Bereichen, damit Größe nicht zur Schwäche wird und zu Abhängigkeiten führt. Während der Refinanzierungsmarkt stabil sei und Wachstum nicht behindere, sei der Wettbewerb um Rendite mittlerweile „mörderisch“. Die Folge: Bereits kleine Fehler könnten Marktteilnehmer in Probleme bringen und letztendlich zu Übernahmekandidaten machen, was auch passiere.

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