Gesamtprofitabilität deutscher Banken mittelfristig in Gefahr

Die Erträge der deutschen Banken stehen weiter unter Druck. Der Gewinn deckt selbst die deutlich rückläufigen Eigenkapitalkosten nicht. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern hat sich 2018 halbiert und ist mit einem Prozent nahe der Nulllinie. Das geht aus der Bain-Studie "Deutschlands Banken 2019: Erst sanieren, dann konsolidieren" hervor. Entgegen dem globalen Trend stieg die Cost Income Ratio der hiesigen Kreditinstitute in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozentpunkte und nähert sich mit 73 Prozent wieder dem Niveau des Finanzkrisenjahrs 2008. Auf der Ertragsseite entwickeln sich insbesondere die Provisionsüberschüsse nicht wie erhofft. Die Zinsüberschüsse leiden weiter unter der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Zugespitzt hat sich die Situation zuletzt durch ein rückläufiges Handelsergebnis. Dazu konterkarieren steigende Aufwendungen vor allem für die Digitalisierung und die verschärfte Regulierung sämtliche Sparanstrengungen. Der Trend rückläufiger Renditen könnte sich verstetigen. Die Szenariorechnung von Bain kommt zu dem Ergebnis, dass sich mittelfristig selbst in einem nur leicht eingetrübten Umfeld die Eigenkapitalrendite auf 0,5 Prozent noch einmal halbieren könnte. In einem Negativszenario gerät die Gesamtprofitabilität der deutschen Kreditwirtschaft in Gefahr. Es droht eine negative Rendite von minus ein Prozent.

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