Grußworte der Herausgeber - 60 Jahre "Immobilien& Finanzierung"

Einzigartiges schriftstellerisches Produkt

Meinen ganz herzlichen Glückwunsch zum 60-jährigen unserer Fachzeitschrift "Immobilien & Finanzierung - Der Langfristige Kredit". Diese hoch angesehene Fachzeitschrift für die deutsche Immobilien- und Finanzwirtschaft in allen ihren Facetten begleitet mich in meinem Leben "mit und um die Immobilie" seit dem 1. Oktober 1962, als ich - nach Abschluss des Fachhochschulstudiums als "Betriebswirt grad." - Angestellter der "WKB Westdeutschen Kreditbank für Baufinanzierung AG" in Köln wurde. Dabei habe ich diese Bank "als vorübergehende berufliche Tätigkeit" gewählt, weil sie mir - im Unterschied zu drei anderen Kölner Kreditinstituten - das höchste Gehalt zahlte. Ich hatte mich nämlich zum gleichen Zeitpunkt auch als Student der Universität zu Köln eingeschrieben und brauchte für die spätere "arbeitsfreie" Examenszeit und die Vorbereitung zum "Diplom-Kaufmann" dazu eine gewisse finanzielle Basis, die mir eben besonders die Kölner Baukreditbank bot. Meine bankmäßige Verantwortung habe ich auch durch die Lektüre der von meiner Bank abonnierten Zeitschrift "Der Langfristige Kredit" laufend ausbauen können, sodass die "WKB" mich bat, wenigstens in den Semesterferien - nach dem offiziellen Ausstieg zum 31. März 1964 - für das Haus weiter tätig zu sein. Diesem Wunsch bin ich sehr gerne nachgekommen, bot sie mir doch auch Gelegenheit, den mir "ans Immobilienherz" gewachsenen "Langfristigen Kredit" immer wieder zu studieren und mich aktuell über die Fragestellungen, Probleme und ihre Lösungsmöglichkeiten insbesondere im Sektor der Wohnungsbaufinanzierung zu informieren. Ich kann also wirklich guten Gewissens dem "Langfristigen Kredit" auch eine gewisse Mitverantwortung geben, dass ich mich Ende 1966 - gegen eine wissenschaftliche Universitätslaufbahn - wieder für den "ordentlichen" Eintritt in die "WKB" - und jetzt schon als "Abteilungsleiter" - entschied. Als Abteilungsleiter bekam ich auch die Genehmigung, zu den "Jahrestagungen" des "Langfristigen Kredits" nach Bad Kissingen zu fahren. Bereits ein gutes Jahr später wurde die "WKB" von dem Mehrheitsgesellschafter Rheinische Versicherungsgruppe an die Deutsche Bank AG verkauft, die damit zum ersten Mal ein eigenes "Immobilienfinanzinstitut" besaß und aus der "WKB" wurde die "DKB Deutsche Kreditbank für Baufinanzierung". Sicherlich haben die aufgrund meiner erfolgreichen bankwirtschaftlichen Studien an der Universität zu Köln ausgebauten Fachkenntnisse - immer wieder durch die interessanten Beiträge im "Langfristigen Kredit" unterstützt - und meine über die "Zwischenfinanzierung von Hypothekendarlehen" geschriebene Diplomarbeit mit dazu beigetragen, dass ich als noch 27-jähriger "Immobilienbanker" für den Vorstand der Deutsche Bank AG eine Untersuchung durchführen und ein Konzept entwickeln konnte, "dass es Sinn macht, dass die Deutsche Bank AG Immobilien-Leasinggeschäfte betreibt". Dieses Papier wurde in drei Vorstandssitzungen der größten deutschen Bank behandelt und dann entschieden, dass ich die "Deutsche Immobilien Leasing GmbH (DIL)" - zunächst unter dem Namen "Deutsche Gesellschaft für Immobilien-Leasing GmbH (DIL)", weil eine bundesweite Etablierung natürlich zum Startzeitraum noch nicht vorlag - gründen und managen konnte, was ich dann ja auch 35 Jahre bis zu meiner Pensionierung - also mein weiteres ganzes Berufsleben - durchführte. Sicherlich haben meine regelmäßigen Teilnahmen an den Jahrestagungen unserer Fachzeitschrift dazu geführt, dass ich vor rund 30 Jahren in den Herausgeberkreis berufen wurde. Natürlich bin ich auch als Referent aufgetreten und konnte meinem Verleger - meine vielfältigen Bücher zum Thema Leasing wurden vom Fritz Knapp Verlag verlegt - und Mitherausgeberkollegen Klaus-Friedrich Otto den Rat geben, einen "Tag des Risikos" vom "Langfristigen Kredit" im Frühjahr jeden Jahres zu veranstalten. Leider ist diese besonders für Immobilienbanker wichtige Veranstaltung aufgrund der anhaltenden Finanzkrise in diesem Jahr zum ersten Mal nach 26 Jahren ausgefallen, soll aber dankenswerterweise auf der Agenda bleiben. Bei meinen zahllosen Publikationen - insbesondere zu Themen des Immobilienleasings - über Jahrzehnte, als langjähriger Dozent an der EBS-Immobilienakademie oder bei meinen schon über 60 Vorlesungen an der Südrussischen Staatlichen Universität Novocherkassk-Rostov konnte und kann ich mich immer wieder durch das Lesen und Studieren interessanter Beiträge in "Immobilien & Finanzierung" in vielen immobilienökonomischen Fragestellungen und Themen "à jour" halten, sodass es für mich im 70. Lebensjahr auch eine besondere Ehre ist, in verschiedenen Fernsehsendungen als "Immobilienexperte" öffentliche Fachkommentare geben zu können. "Immobilien & Finanzierung - Der Langfristige Kredit" ist als 14-täglich erscheinende Zeitschrift kein "Ad-hoc-Informationsdienst", sondern bietet seinen Lesern - natürlich fast immer unter einem "Hauptthema" wie zum Beispiel "Bonitätsmanagement" in der 2. April-Ausgabe 2010 - unter anderem mit den Aufsätzen "Strategien für notleidende Kredite in der Krise" oder "Restrukturierung von Mietverträgen aus Bankensicht" singuläre Lösungsansätze und die Umsetzung kreativer Ideen, die man in dieser Form sonst nirgends erfahren und kennenlernen kann. Unsere Fachzeitschrift ist ein einzigartiges schriftstellerisches Produkt, das seinem Namen voll und ganz Rechnung trägt. Auch für die nächsten Dezennien wünsche ich der deutschen Finanz- und Immobilienbranche die Fachzeitschrift "Immobilien & Finanzierung - Der Langfristige Kredit" als ein immer lesens- und nachschlagenswertes Medium, das ganz wesentlich zur Lösung und Beantwortung umfangreicher Probleme und Fragestellungen beiträgt. Prof. Dr. h.c. Klaus Feinen, Köln

Prof. Dr. h.c. Klaus Feinen † , Ehrenpräsident des Fördervereins des Forschungsinstituts für Leasing an der Universität zu Köln
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