Die Zuwanderung nach Deutschland erreichte laut Statistischem Bundesamt 2013 mit 1,2 Millionen Personen den höchsten Stand seit zwanzig Jahren. Am stärksten betroffen sind vor allem sechs Bundesländer. Knapp vier Fünftel der Zuwanderer gingen nach Bayern (91 000 Personen), Nordrhein-Westfalen (84 000 Personen), Baden-Württemberg (76 000 Personen), Hessen (42 000 Personen), Berlin und Niedersachsen (34 000 Personen). Dabei erhöhte sich gegenüber 2012 weiterhin der Zuzug aus den von der Eurokrise besonders betroffenen Ländern wie Italien (32 000 Personen, plus 50 Prozent) und Spanien (22 000 Personen, plus 19 Prozent). Aus den osteuropäischen Ländern nahm der Wanderungsüberschuss vor allem aus dem am 1. Juli 2013 der EU beigetretenen Kroatien (50 000 Personen, plus zehn Prozent) sowie aus Rumänien (50 000 Personen, plus zehn Prozent) zu. Und das hat spürbare Auswirkungen auf die ohnehin bereits angespannten Wohnungsmärkte in den Ballungszentren.
Insbesondere verkehrstechnisch gut angeschlossene Städte wie Frankfurt am Main und Berlin sind beliebte Ankunftsadressen. Zumal in solchen und anderen Metropolen größere Chancen bestehen, einen Job zu bekommen als anderswo. Der weit überwiegende Teil der Neuankömmlinge wird auf günstigen Wohnraum zur Miete angewiesen sein. Das wiederum erhöht den Druck auf die ohnehin schon angespannten Märkte im mittleren und unteren Preissegment. Die geplante Mietpreisbremse wird bei der Anmietung jedoch kaum behilflich sein. Denn laut einem Gutachten der InWIS Forschung & Beratung GmbH, das die Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID) in Auftrag gegeben hat, nützt die künftige Kappungsgrenze Bedürftigen trotz bester Intention nichts. Vielmehr wird adäquater Wohnraum selbst für Durchschnittsverdiener in beliebten Gebieten noch schwieriger zu finden sein. Ohne eine deutliche Ausweitung des Mietwohnangebots droht die Wohnungsknappheit in Ballungsräumen folglich weiterhin dramatisch zuzunehmen. Red.