Stadtentwicklung

Wieder mehr Unternehmensinsolvenzen

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Westeuropa bleibt fünf Jahre nach Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2013 wurden in den fünfzehn EU-Ländern zuzüglich Norwegen und der Schweiz nach Auswertungen von Creditreform insgesamt 192 340 Insolvenzen registriert. Das ist ein Anstieg um 1,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2012 mit damals 190 161 Unternehmenspleiten.

Das Bild dabei ist zweigeteilt: Deutlich mehr Insolvenzen waren in Norwegen (plus 19,7 Prozent auf 4 564 Fälle) sowie in Italien (plus 15,9 Prozent; 14 272 Fälle) und Spanien (plus 14,6 Prozent; 8 934 Fälle) zu verzeichnen. Auch in Belgien (plus 10,9 Prozent; 11 740 Fälle) und den Niederlanden (plus 9,7 Prozent; 9 456 Fälle) stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark an. In Frankreich gab es einen leichten Zuwachs (plus 2,1 Prozent auf 60 787 Fälle).

Eine positive Entwicklung gab es dagegen in acht europäischen Ländern. Besonders markant verringerte sich die Zahl der Insolvenzen in Irland (minus 18,9 Prozent). Noch 1 365 Fälle waren zu verzeichnen - der niedrigste Stand seit 2009. Mit Deutschland (minus 9,1 Prozent; 26 120 Fälle) und Großbritannien (minus 9,9 Prozent; 16 013 Fälle) war das Insolvenzgeschehen auch in zwei großen EU-Ländern deutlich rückläufig.

Der Anteil der sogenannten GIIPS-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien) an allen Unternehmensinsolvenzen hat sich zwischen 2007 und 2013 von 7,2 Prozent auf 17,8 Prozent deutlich ausgeweitet. Unternehmen aus Deutschland machen dagegen nur noch 13,6 Prozent aller Insolvenzen in Westeuropa aus. 2007 betrug der Anteil noch 22,3 Prozent.

Unterteilt nach Hauptwirtschaftsbereichen zeigt sich ein differenziertes Bild: Im Handel zuzüglich Gastgewerbe (plus 4,0 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (plus 10,6 Prozent) waren Zuwächse bei den Insolvenzen festzustellen. Weiter beruhigt hat sich das Insolvenzgeschehen dagegen im Baugewerbe sowie im Dienstleistungssektor. Hier war jeweils ein Rückgang der Zahl der Insolvenzen zu verzeichnen (minus 1,1 beziehungsweise minus 2,4 Prozent).

Insgesamt entfällt noch etwa gut ein Fünftel aller Insolvenzen (20,8 Prozent) auf das Baugewerbe. Handel und Gastgewerbe machen mittlerweile knapp ein Drittel aller Unternehmensinsolvenzen aus (32,4 Prozent). In Westeuropa waren somit rund 40 000 Insolvenzen im Baugewerbe und etwa 69 000 im Dienstleistungssektor zu verzeichnen. Red.

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