Strabag PFS verliert Deutsche Telekom als Kunden

Die Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS) verliert ihren größten Kunden und kündigt sinkende Umsätze an: Das Unternehmen wird die Bewirtschaftung der Immobilien, technischen Anlagen, Rechenzentren und Funktürmen der Deutschen Telekom AG spätestens zum 30.6.2019 beenden. Der entsprechende Dienstleistungsvertrag läuft nach zehn Jahren aus. Beide Häuser konnten sich nicht auf eine Erneuerung einigen. Das Angebot von Strabag PFS, die Objekte effizient, nachhaltig und zu beidseitig tragbaren Konditionen weiter bis 2028 zu betreuen, wurde nicht angenommen, heißt es hierzu in der Pressemitteilung der Strabag PFS. 

„Wir haben in zahlreichen Ausschreibungen bewiesen, dass wir marktfähig sind und uns im Wettbewerb durchsetzen können“, sagt Hannes Truntschnig, Strabag SE-Vorstandsmitglied und Aufsichtsratsvorsitzender von Strabag PFS. „Daher bedauern wir die Entscheidung der DTAG, ihre Immobiliendienstleisterin zu wechseln. Die erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit reicht für viele von uns weit zurück.“

Die heutige Strabag PFS und ehemalige DeTeImmobilien war vor ihrem Verkauf im Jahr 2008 an Strabag eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom. Der Dienstleistungsvertrag war damals zusammen mit der Veräußerung für eine Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet worden. Er umfasst sämtliche Immobilien und Anlagen der DTAG in Deutschland. Dazu gehören neben der kaufmännischen Gebäudeverwaltung und der Instandhaltung und Wartung der Gebäudetechnik insbesondere auch die An- und Vermietung von neuen und Bestandsflächen sowie die Sicherung des störungsfreien Betriebs sensibler Technikgebäude, allen voran Rechenzentren.

Die Entscheidung der Telekom bleibt nicht ohne Konsequenzen für die Mitarbeiter der Strabag PFS. Dem Deutsche Telekom-Account sind rund 3300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeordnet, etwa 800 davon sind verbeamtet. „Die Beschäftigungssituation ist vor allem mit Blick auf die soziale Verträglichkeit zu klären“, sagt Truntschnig. „Wir prüfen alle Optionen, hoffen jedoch, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Know-how im Strabag -Konzern behalten zu können.“ Insgesamt zählt die Strabag PFS-Unternehmensgruppe, zu der auch die DIW Instandhaltung GmbH, die Strabag Facility Services GmbH und die Strabag Residential Property Services GmbH gehören, über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Strabag SE-Konzern sind es knapp 72.000 Beschäftigte.

Bremsspuren werden sich durch den Verlust des Telekom-Auftrags auch im Zahlenwerk zeigen. „Die Deutsche Telekom ist unser größter Kunde. Ohne diesen Account wird unsere Leistung ab 2019 zunächst substanziell sinken“, räumt Truntschnig ein. „Es muss uns gelingen, das Neugeschäft zu stärken und das Bestandskundengeschäft auszubauen. Der weltweite Trend zur Digitalisierung der Immobiliendienstleistung wird dabei eine große Rolle spielen.“ Strabag PFS hat bereits 2015 ein Modernisierungsprogramm aufgesetzt, das von der Einführung neuer Technologien (z. B. Künstliche Intelligenz im Property Management) bis zur Verbesserung des Auftragsmanagements (z. B. Integrated Order Management) reicht.

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