Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 10/2020

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 25. September 2020

TENDENZ

Der September ist traditionell ein eher schwächerer Monat an den Kapitalmärkten. Auch in diesem Jahr dürfte der Dax (Stand 28. September 2020) den Herbstmonat mit roten Vorzeichen beenden. Dabei hatte der September gut begonnen. Am 3. September markierte der Leitindex ein neues Jahreshoch bei 13 460 Punkten, das damit nur noch rund 335 Punkte unter dem Allzeithoch lag. Angetrieben wurden die Kurse unter anderem von guten Konjunkturdaten. So ist beispielsweise der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland deutlich auf 52,2 (51,0) Punkte gestiegen. Werte ab 50,0 Punkte signalisieren Wachstum. Danach ging der Dax jedoch zeitweise bis auf 12 341 Punkte zurück. Die Laune der Anleger hatten wohl vor allem die in Europa wieder deutlich steigenden Infektionszahlen und der anhaltend zähe Kampf um einen geregelten Brexit verdorben. Wie das Schlussquartal für den deutschen Leitindex verlaufen wird, dürfte in erster Linie vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängen, aber auch vom Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in den USA.

Auch die Immobilienaktien haben einen eher schwachen Start in den Herbst hingelegt. Mit TAG Immobilien, Hamborner REIT und Corestate konnten Ende September lediglich drei der 14 in der Dax-Familie notierten Immobilienwerte zulegen - und das auch nur leicht. Drei Werte haben sogar ein prozentual zweistelliges Minus zu verkraften. Am stärksten hat es Deutsche Euroshop mit einem Kursrückgang von mehr als 22 Prozent erwischt. Die Aktie hat sich dabei aber bereits wieder vom Zwischentief erholt. Am 21. September veröffentlichte der Betreiber von Shoppingcentern Auslastungszahlen. So hatten die Besucherfrequenzen in den Centern im August schon wieder 80 Prozent des Vorjahreswertes erreicht. Im April waren es noch 21 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze haben dabei sogar schon wieder 90 Prozent des Vorjahreswertes erreicht. Der Anteil der Mieter im Insolvenz-/Schutzschirmverfahren lag bei 7,3 Prozent. Allerdings bestand auch noch keine Anzeigepflicht aufgrund des Corona-Insolvenz-Aussetzungsgesetz (CorInsAG). ce

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 25. September 2020

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Jefferies: Kaufempfehlung und Kurszielsenkung für TLG

Die US-Investmentbank Jefferies hat die Aktie der TLG Immobilien anlässlich der Übernahme durch Aroundtown von "Hold" auf "Buy" hochgestuft, das Kursziel zugleich aber von 28 auf 22,70 Euro gesenkt. Begründet wurde der niedrigere Fair Value mit den leicht nach unten angepassten Erwartungen an die Aktie des Fusionspartners. In ihrem Bewertungsmodell berücksichtigen die US-Analysten die Aktien darüber hinaus bereits nur noch gemeinsam. Deshalb sei die TLG nun genauso wie Aroundtown mit einer Kaufempfehlung versehen.

Hauck & Aufhäuser: Deutsche Wohnen in Berlin "gefangen"

Hauck & Aufhäuser hat den Dax-Neuling Deutsche Wohnen von "Buy" auf "Hold" herabgestuft und zudem das Kursziel von 46 auf 40 Euro gesenkt. Der Wohnungskonzern sei ein "Gefangener" des Berliner Wohnimmobilienmarkts mit entsprechend starkem Gegenwind vonseiten der Politik, so die pessimistische Lageeinschätzung der Privatbank. Die infolge des Mietendeckels sinkenden Mietperspektiven in der Hauptstadt dürften letztlich auch die Immobilienbewertungen negativ beeinflussen. In dem Versuch des Managements, die Abhängigkeit von Berlin durch Zukäufe anderswo zu reduzieren, sehen die Analysten wenig Potenzial: Dieses Vorgehen sei kostspielig und bringe keine Wachstumsimpulse.

SRC: CA Immo bietet Überraschungspotenzial

SRC Research hat das Kursziel für CA Immo von 35 auf 37 Euro angehoben und das Rating "Buy" bestätigt. Trotz der Corona-Pandemie konnten zum ersten Halbjahr sowohl der FFO als auch das Nettomietergebnis gesteigert werden. Die FFO-Guidance von mindestens 126 Millionen Euro für das Gesamtjahr erscheine sogar konservativ, lasse aber Raum für eine positive Überraschung. Neben der Portfolioqualität spreche auch die attraktive Dividende von 1,00 Euro für die Österreicher. Dies impliziere eine Dividendenrendite von fast 4 Prozent.

Baader Bank hebt Corestate-Kursziel an

Die Baader Bank hat das Kursziel für Corestate von 20 auf 22 Euro erhöht und die Einstufung auf "Add" belassen. Der Aktienkurs habe positiv auf die im September beschlossene Kapitalerhöhung reagiert. Um noch optimistischer für die Aktie zu werden, sei es allerdings zu früh.

Die Kursentwicklung der deutschen Immobilienaktien Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

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