IMMOBILIEN AN BÖRSE UND KAPITALMARKT Ausgabe 11/2018

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 19. 10. 2018

TENDENZ

Große Nervosität und Verunsicherung hatten die internationalen Aktienmärkte im Oktober fest im Griff. Abgesehen von den nicht enden wollenden Handelsstreitigkeiten und der weiter ungeklärten Brexit-Saga schlugen zuletzt insbesondere Gewinnwarnungen zahlreicher Unternehmen, der offen ausgetragene Haushaltskonflikt Italiens mit der EU sowie die Angst vor nachlassendem Wachstum in China schwer auf die Gemüter der Börsianer. Inmitten dieser depressiven Stimmung verpufften auch die wenigen guten Nachrichten, etwa zum jüngst gestiegenen Verbrauchervertrauen in Europa oder der leicht gesunkenen öffentlichen Verschuldung in der Eurozone.

Die Folge: Es kam zu deutlichen Kursverlusten. Ob S & P 500, Dow Jones, Nikkei 225, Euro Stoxx 50 oder Dax - alle globalen Schlüsselindizes mussten im Oktober Federn lassen. Der Dax tauchte bei Redaktionsschluss (24. Oktober) gar unter die Marke von 11 200 Punkten ab und notierte damit so tief wie zuletzt im Dezember 2016. Damit droht dem deutschen Leitindex erstmals seit 2011 wieder ein Jahresminus.

Die Anteilsscheine von börsennotierten Immobilien-AGs gehören in diesen turbulenten Zeiten übrigens zu den wenigen Lichtblicken. Laut einer aktuellen Untersuchung von Baader Helvea Equity Research hat der Index EPRA Germany, der sich aus den wichtigsten deutschen Immobilienaktien zusammensetzt, seit Jahresbeginn 2018 um sechs Prozent zugelegt und damit deutlich besser performt als Dax, M-Dax und S-Dax. Die Analysten halten es zwar für unwahrscheinlich, dass sich der Immobiliensektor der aktuell hohen Volatilität am Aktienmarkt gänzlich entziehen kann. Gleichwohl sind sie überzeugt, dass sich an der positiven Entwicklung wichtiger ökonomischer Fundamentaldaten in Deutschland so schnell nichts ändern wird. Darüber hinaus sollten laut Baader Research die Zinsen vorerst weiter auf sehr niedrigem Niveau verharren. ph

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Commerzbank sieht Wohnimmobilien-AGs positiv

In einer aktuellen Studie beurteilt die Commerzbank die Aussichten für das Jahr 2019 auf dem deutschen Wohnimmobiliensektor als unverändert attraktiv. So sei mit weiteren Bewertungsgewinnen in den Portfolios der börsennotierten Unternehmen zu rechnen, zumal neue Gesetze den Schwung wohl nicht unterbinden würden. Ein Profiteur dieser Einschätzung ist die TAG Immobilien AG, deren Kursziel die Analysten deshalb von 18,50 auf 20,50 Euro anhoben. Die Einstufung lautet unverändert "Hold". Die Favoriten unter den Wohnimmobilien-AGs bleiben für die Commerzbank indes aber die beiden zum Kauf empfohlenen Aktien von Deutsche Wohnen und LEG. Für erstere wurde der faire Wert deshalb von 46,00 auf 47,50 Euro angehoben, für letztere von 112,00 auf 114,50 Euro.

DZ Bank: Kaufempfehlung für DIC Asset

Die DZ Bank hat die Aktie der DIC Asset AG von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft und das Kursziel von 10,60 auf 10,80 Euro angeboten. Grund dafür waren insbesondere die starken vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2018, die unter anderem eine Anhebung der FFO-Guidance für das Gesamtjahr auf rund 68 Millionen Euro beinhalten. Bislang hatte die Erwartung für das operative Ergebnis in der Spanne von 62 bis 64 Millionen Euro gelegen. Die Baader Bank, die DIC Asset unverändert mit "Hold" und einem Kursziel von 10,20 Euro bewertet, glaubt unterdessen, dass der verbesserte Jahresausblick ausreichen müsste, um die im laufenden Jahr 2018 bislang relativ schwache Entwicklung der Aktie zu beenden.

Deutsche Bank senkt Kursziel von Scout 24

Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Scout 24 von 56,00 auf 51,00 Euro gesenkt, die Einstufung "Buy" wurde aber belassen. Die Analysten sehen die aktuellen Diskussionen über eine potenzielle Ausweitung des Bestellerprinzips als Gefahr für die Maklerzunft. Dies könne beispielsweise das Anzeigengeschäft plattformbasierter Branchenakteure negativ beeinträchtigen. Kurzfristig seien die Einschätzungen für den Internetportalbetreiber mit seiner Kernmarke Immobilienscout 24 allerdings noch nicht risikobehaftet. Das neue Kursziel wurde stattdessen vielmehr mit einer "gesunkenen Branchenbewertung" begründet.

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