Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 12/2019

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 22. November 2019

TENDENZ

Das Börsenjahr 2019 neigt sich dem Ende entgegen. Stand Ende November wird es wieder ein erfolgreiches Jahr am deutschen Aktienmarkt werden, nachdem 2018 tief im roten Bereich endete: Der Dax fiel 2018 um 18,26 Prozent. Ende November notierte der Dax bei 13 099 Punkten und lag damit 24,07 Prozent über dem Kursniveau zum Jahresende 2018. Im bisherigen Jahreshoch bei 13 374 Punkten ging der deutsche Leitindex sogar auf Tuchfühlung mit dem Allzeithoch bei knapp unter 13 600 Punkten. Auch die Immobilienaktien haben weitestgehend ein erfolgreiches Börsenjahr 2019 vorzuweisen. Von den 16 in Dax, MDax und SDax notierten Immobiliengesellschaften (ohne Finanzierer) wiesen Stand 21. November 2019 nur drei Aktien ein Minus im Kalenderjahr aus. Am meisten haben dabei Ado Properties (minus 23 Prozent) und Deutsche Wohnen (minus 14 Prozent) abgegeben. Beide Unternehmen haben ein besonders hohes Exposure im sozialistisch gegängelten Berliner Markt. Zudem verlor auch Adler Real Estate (minus 11 Prozent) an Wert. Doch die grünen Vorzeichen überwiegen. Besonders deutlich legten dabei Alstria Office (plus 36 Prozent) und DIC Asset (plus 56 Prozent) zu.

2020 werden an der Börse die alten Themen zunächst auch wieder die neuen sein. Geldpolitisch schauen die Maktteilnehmer gespannt darauf, wie sich Christine Lagarde positionieren wird. Auch wenn zuletzt aus der EZB die Nebenwirkungen der Geldpolitik hervorgehoben wurden, dürfte sich an der grundsätzlichen Ausrichtung nichts ändern. Das wiederum wäre positiv für Immobilienaktien. Ein im Sinne einer baldigen Brexit-Einigung mit der EU positives Wahlergebnis in UK könnte den gesamten Aktienmarkt beflügeln. Ein kritisches Auge sollte auch auf den Konjunkturverlauf gerichtet bleiben. Bestätigen sich die Rezessionsbefürchtungen, könnte das die Gesamtmärkte deutlich belasten. Für anhaltende Volatilität dürfte Trump sorgen, eine finale Einigung zwischen den USA und China könnte hingegen eine Rallye am Aktienmarkt initiieren, ist aber zumindest kurzfristig nicht zu erwarten. ce

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

Aroundtown und TLG: Nord-LB und SRC sind optimistisch

Anlässlich der endgültigen Einigung auf eine Fusion mit der TLG hat die Nord-LB das Kursziel für Aroundtown von 7,55 auf 8,40 Euro an gehoben und die Einstufung auf "Halten" belassen. Die Analysten betonen in einer aktuellen Studie die "beachtlichen Synergie- und Größeneffekte", die im Rahmen des voraussichtlichen Zusammenschlusses entstünden. Positive Auswirkungen hätte die Fusion auch auf die Kreditwürdigkeit. Ähnlich fällt die Einschätzung von SRC Research aus, deren Analysten das Aroundtown-Kursziel von 9,00 auf 9,50 Euro (Einstufung weiter auf "Buy") an hoben: Der Deal mache Sinn und auch die angedachte Struktur mit Aroundtown im "Driver Seat" als übernehmende Firma sei richtig. Auch die erwarteten jährlichen Synergien (110 bis 139 Milliarden Euro nach fünf Jahren) werden als realistisch erachtet. SRC sieht grundsätzlich gute Chancen, dass das fusionierte Unternehmen in den deutschen Leitindex Dax einziehen wird.

Hypoport überzeugt Warburg Research und Berenberg

In den ersten neun Monaten 2019 konnte die Hypoport AG ihren Konzernumsatz um knapp 30 Prozent auf 247,7 Millionen Euro

gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Wesentlichen Anteil daran hatte einmal mehr Europace, der B2B-Kreditmarktplatz für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Hier konnte der Marktanteil durch Steigerung des Transaktionsvolumens um 18 Prozent auf 50,4 Milliarden Euro ausgebaut werden. Zur Belohnung gab es zwei Kurszielanhebungen: Warburg Research sieht den neuen fairen Wert der Hypoport-Aktie inzwischen bei 320 anstatt bisher 280 Euro, Berenberg rief 310 (255) Euro als neuen Zielwert aus. Die Einstufung "Buy" wurde von beiden Analystenhäusern bestätigt.

Zwei Kurszielanhebungen für pbb

Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für die Deutsche Pfandbriefbank von 14,50 auf 15,00 Euro angehoben, die Einstufung lautet unverändert "Buy". Der Anlass dafür war ein starkes drittes Quartal der pbb, infolgedessen das Institut seine Jahresprognose nach oben geschraubt hatte. Zudem hob Kepler Cheuvreux die attraktive Dividendenrendite Aktie hervor. Auch die Nord-LB lobt die operative Stärke der Pfandbriefbank und sieht das neue Kursziel bei 12,42 statt bisher 11,15 Euro.

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