Tendenz
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich weiter in sehr guter Verfassung. Mehrmals in Folge wurden beim Leitindex Dax neue historische Höchststände erreicht. Dieser Optimismus fußt vor allem auf zwei dominierenden Faktoren. Zum einen trugen die Erwartung eines massiven Anleihenkaufprogrammes seitens der Europäische Zentralbank und zum anderen die - damit zusammenhängenden - weiter sinkenden Zinsen bei. In diesem Umfeld entwickelten sich die meisten Immobilienaktien aufgrund ihrer relativ hohen Dividendenrenditen und der Erwartungen auf weitere Übernahmen im Sektor, positiv. Es gibt von den Investment-Bank-Analysten auch noch regelmäßig spürbare Anhebungen der Kursziele, die teilweise auch von höheren Gewinnschätzungen getragen werden. Es sind aber auch die ersten kritischeren Studien zu finden. So schreibt das Bankhaus Lampe bei Deutsche Wohnen: "genug ist genug". Da die Aktie im Vorjahr rund 50 Prozent zugelegt hatte, klingt diese Einschätzung durchaus plausibel. Positiv für das Branchen-Sentiment zu beurteilen ist, dass es der Deutschen Annington gelungen ist, genügend abgabewillige Gagfah-Aktionäre zu finden. Bereits vor Abschluss des freiwilligen Übernahmeangebotes sind knapp 75 Prozent der bisherigen Eigentümer bereit, ihre Aktien an die Deutsche Annington gegen Bargeld und Aktien abzugeben. Damit entsteht, mit künftig 350 000 Wohnungen, das größte deutsche börsennotierte Immobilienunternehmen. Die Analysten von Berenberg haben das Kursziel - noch vor der Verkündung der erreichten Mindestquote - für die Deutsche Annington von 27,00 auf 32,50 Euro angehoben und halten an ihrer "Kauf"-Empfehlung fest. ber
Kaufen, Halten, Verkaufen
DIC Asset mit guten Jahresend-Nachrichten
Positive Nachrichten bezüglich des Maintor Projektes beschlossen das Jahr 2014 für DIC Asset, das eher von "Underperformance" geprägt war. Auch wenn die Fertigstellung des Projekts, das ein Volumen von 750 Millionen Euro hat und an dem DIC Asset zu 40 Prozent beteiligt ist, erst für 2017 geplant ist, sind die jüngsten Nachrichten bezüglich Vermietung beziehungsweise Verkauf ermutigend.
Dieser Meinung sind die Analysten von Berenberg, die das Kursziel von 7,75 auf 9 Euro angehoben und die Kaufempfehlung beibehalten haben. Die Analysten wünschen sich eine Vereinfachung der Unternehmensstruktur und eine Verbesserung des Vermietungsstandes. Wenn es der Gesellschaft gelingt, die Verschuldung durch Assetverkäufe und bessere Vermietungsquoten zu verbessern, sollte dies positive Auswirkungen auf die Bewertung haben, so Berenberg.
Lampe stuft Bilfinger hoch
Auf "Kaufen" von "Halten" haben die Analysten des Bankhauses Lampe die Aktien von Bilfinger SE hochgestuft. Das Kursziel wurde aufgrund von Impairments aber auf 53 (bisher 56) Euro verringert. Der erste positive News-Flow nach dem Fiasko im Jahr 2014 stimmt die Analysten etwas positiver.
Mit dem Verkauf des Baugeschäfts und der Fokussierung auf Dienstleistungen sollte Bilfinger 2015 von den Restrukturierungsmaßnahmen als auch von dem Wegfall der Einmalbelastungen profitieren. Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis ist die Aktie 50 Prozent günstiger als der Median der Wettbewerbsgruppe. Das Kursziel ermitteln die Analysten anhand CF-Yield- und SOTP-Modell.
Geringerer Leverage verschafft Alstria Office REIT Potenzial
Das Kursziel von 10,68 auf 11,80 Euro haben die Analysten von Berenberg angehoben. Die Empfehlung lautet weiterhin "kaufen". Die Analysten begrüßen den Abbau des Leverage (LTV), der zum Jahresende 2014 bei 50 Prozent lag. Das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten bleibt weiter defensiv (durchschnittliche Laufzeit 5,5 Jahre und keine größeren Rückzahlungen vor 2018).
Positiv beurteilen die Analysten auch den Rückgang der durchschnittlichen Finanzierungskosten auf deutlich unter 3 Prozent. Alstria Office REIT wird in der Lage sein, 2015 externes Wachstum zu erzielen. Falls sich die Möglichkeit für eine größere Portfolio-Akquisition ergeben würde, wäre die Gesellschaft in der Lage, Eigenkapital zu attraktiven Konditionen aufzunehmen.
