Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 4/2020

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 18. März 2020

TENDENZ

Am 17. Februar 2020 markierte der Dax sein bisheriges Allzeithoch bei 13 795 Punkten. Gut einen Monat später (alle Kurs- und Performanceangaben Stand 20. März 2020) notiert der deutsche Leitindex wieder unter der Marke von 9 000 Punkten, das Verlaufstief wurde bis dato bei 8 255 Punkten markiert - in der Spitze ein Verlust von 40,2 Prozent. Nachdem das öffentliche Leben und die Wirtschaft in Deutschland, aber auch weiten Teile der restlichen Welt immer stärker heruntergefahren werden, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, wächst die Sorge vor einem massiven Einbruch der Weltwirtschaft. Selbst konzertierte und ausgeweitete Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken konnten den Einbruch nicht verhindern, aber zumindest zeitweise etwas eindämmen. So hat beispielsweise die Bundesregierung unbegrenzte Liquiditätshilfen für Unternehmen zugesagt, die Europäische Zentralbank will zusätzlich Anleihen für 750 Milliarden Euro kaufen. Dennoch schwebt das fehlende Wissen, wie lange die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie andauern werden, wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Käufer trauen sich in dieser Umgebung nur sehr zaghaft auf das Parkett.

Dieser Börsencrash ging selbstverständlich auch an den deutschen Immobilienaktien nicht spurlos vorbei. Alle zwölf in Dax, M-Dax und S-Dax notierten Anteilsscheine haben auf Monatssicht prozentual zweistellig verloren. Sieben der zwölf Immobilienaktien haben dabei immerhin weniger als der entsprechende Index abgegeben. Die Branche hat sich damit recht wacker in der Krise geschlagen, zumindest in relativer Sicht. Allerdings gibt es dabei große Unterschiede: Vonovia und Deutsche Wohnen haben jeweils nur 23,7 Prozent und damit deutlich weniger als der jeweilige Index abgeben müssen. Besonders hart abgestraft wurden hingegen Aroundtown, die fast 51 Prozent an Wert verloren, Deutsche Euroshop (minus 57,6 Prozent), Ado Properties (minus 54,3 Prozent) und als Schlusslicht DIC Asset, die 59,01 Prozent an Wert verlor. DIC Asset notierte im Tief so niedrig wie zuletzt im November 2014. ce

KAUFEN, HALTEN, VERKAUFEN

DZ Bank: Kaufempfehlung für Aareal Bank

Die DZ Bank hat die Aktie der Aareal Bank AG von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, zugleich aber das Kursziel von 26 auf 23 Euro gesenkt. Der infolge der Einbrüche an den Börsen auch bei den Wiesbadenern zu verzeichnende starke Kursverlust biete nun "eine gute Einstiegsmöglichkeit". Ihren Optimismus begründen die Analysten der DZ Bank unter anderem mit den vielversprechenden Wachstumsperspektiven der IT-Tochter Aareon, der attraktiven Dividendenrendite sowie dem erfahrenen und konservativen Management des Immobilienfinanzierers.

Ado-Adler-Consus: UBS ist skeptisch

Die Großfusion Ado-Adler-Consus wird mittlerweile nicht mehr nur von Investoren, sondern auch von ersten Aktienanalysten skeptisch beurteilt. So hat die Schweizer Großbank UBS das Kursziel für Ado Properties radikal von 50 auf 35 Euro gesenkt, die Einstufung wurde dennoch vorerst auf "Buy" belassen. Der Deal wirft nach Einschätzung der Experten so einige Fragen auf. Negativ hinzu komme die verwässernde Kapitalerhöhung beim ausschließlich auf Berlin fokussierten Immobilienunternehmen.

Kurszielanhebung für LEG und Vonovia

Die Aktienanalysten von Morgan Stanley haben ihre Prognosen für den europäischen Immobiliensektor an die jüngsten Quartalsberichte angepasst und dabei auch bereits die Corona-Krise berücksichtigt. Gut weg kamen dabei unter anderem auch zwei deutsche Wohnungsunternehmen. So wurde das Kursziel der LEG von 115 auf 125 Euro, und das von Vonovia von 52 auf 58 Euro angehoben. Die Einstufung wurde jeweils auf "Overweight" belassen. Beide gehören zu denjenigen Unternehmen, denen Morgan Stanley für die Jahre 2020 und 2021 erhöhte Nettovermögenswerte prophezeit.

Berenberg senkt Kursziel von Hypoport

Berenberg hat das Kursziel für Hypoport nach Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 von 380 auf 365 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Ergebnis und Ausblick reflektierten die Investitionen in neue Wachstumsfelder, heißt es bei den Analysten. Infolgedessen komme es zu höheren Umsätzen als erwartet, zugleich aber werde auf kurze Sicht das operative Gewinnwachstum niedriger ausfallen.

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