Immobilien an Börse und Kapitalmarkt, Ausgabe 4/2021

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 12. März 2021

TENDENZ

Nun hat es der Dax also doch noch geschafft. Nachdem er zu Beginn des Jahres erstmals die Marke von 14 000 Punkten überwinden konnte, mäanderte er wochenlang um diese Marke herum, ohne sich richtig lösen zu können. Doch am 8. März 2021 erfolgte ein dynamischer Ausbruch. Mittlerweile hat der Index sogar schon die Marke von 14 700 Punkten hinter sich gelassen. Aus charttechnischer Sicht dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis nun auch die nächste runde Marke bei 15 000 Punkten erreicht wird. Dazu dürften auch Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell beitragen. Er hatte am 17. März 2021 die Märkte beruhigt und die Zinsen auf dem aktuellen, niedrigen Niveau belassen. Wichtiger noch: Die Fed geht im Mittel davon aus, dass die Zinsen bis Ende 2023 nicht erhöht werden. Gleichzeitig erwartet die Institution, dass die USA in diesem Jahr den kräftigsten Aufschwung seit den siebziger-Jahren erleben werden. Anziehende Inflation sieht die Fed obendrein. Somit scheint die beste aller Welten für den Aktienmarkt anzuhalten: (noch moderate) Preissteigerungen, Liquiditätsflut, (bleibend) niedrige Zinsen und Aufschwung.

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 12. März 2021

Ein sehr gemischtes Bild haben die 14 in Dax, M-Dax und S-Dax gelisteten Immobilienaktien gezeigt. Während sechs Unternehmen auf Sicht eines Monats (Stand 18. März 2021) Kursverluste hinnehmen mussten, schafften acht Aktien einen Zugewinn. Mit Instone (plus 11,65 Prozent) und Deutsche Euroshop (plus 16,41 Prozent) fiel dieser sogar gleich bei zwei Aktien prozentual zweistellig aus. Bei der Deutschen Euroshop gab es in diesem Zeitraum keinerlei Unternehmensnachrichten, sodass die Zugewinne in erster Linie an den angekündigten Öffnungsschritten für Teile des Einzelhandels gelegen haben dürften. Den größten Einzelverlust erlitt der S-Dax-Wert Patrizia Immobilien mit 9,9 Prozent. Seit der Veröffentlichung der Zahlen am 17. März 2021 hatte sich der Kurs zu Redaktionsschluss aber schon wieder etwas erholt. Patrizia vermeldete ein spürbar sinkendes Nettoergebnis, aber eine dennoch steigende Dividende. ce

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S Immo: SRC hält Übernahmeangebot für unzureichend

SRC Research hält das Übernahmeangebot der Immofinanz AG zur Erlangung der Mehrheit an der S Immo AG (siehe auch Marktnotizen) für unangemessen niedrig. Die sehr guten Nachrichten bezüglich der Erweiterung des Management Boards - unter anderem konnte die S Immo Bruno Ettenauer als Nachfolger von CEO Ernst Vejdovszky sowie Herwig Teufelsdorfer als CIO gewinnen - gepaart mit der anhaltend guten Geschäftsentwicklung passten nicht zu dem ungenügenden Preis, den Immofinanz nun bezahlen möchte. Die Börse habe dementsprechend bereits mit deutlichen Kursgewinnen für S Immo auf das Angebot reagiert. SRC Research bestätigte klar die Kaufempfehlung und hob in Erwartung auf positive Ergebnisse für 2020 das Kursziel der S Immo von 21 auf 23 Euro an.

Kurszielanhebungen für Aareal und pbb

Die Analysten der Deutschen Bank haben das Kursziel für die Aareal Bank nach Zahlen von 19 auf 20 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Die Ziele der Wiesbadener seien ambitioniert, aber erreichbar, so die Deutsche Bank. Zudem gebe es für den Gewerbeimmobilienmarkt erste Signale einer Erholung von den pandemiebedingten Belastungen. Eine Kurszielanhebung gab es auch für Konkurrenz aus Garching. So sieht die Nord-LB den Fair Value für die Deutsche Pfandbriefbank nach Zahlen nun bei 8,50 statt bisher 7,00 Euro. Die Einstufung lautet unverändert "Halten".

UBS verdoppelt Kursziel von Unibail-Rodamco-Westfield

Die UBS hat Unibail-Rodamco-Westfield von "Sell" auf "Neutral" hochgestuft und zudem das Kursziel von 30 auf 60 Euro verdoppelt. Die Westfield-Übernahme sei ein Fehlgriff des Unternehmens gewesen. Mittlerweile habe sich der Staub aber gelegt und das Chance-Risiko-Profil sei wieder ausgewogener.

Jefferies: Corestate im "Reset-Modus"

Jefferies hat die Aktie von Corestate von "Buy" auf "Hold" herabgestuft und das Kursziel drastisch von 65 auf 14 Euro eingedampft. Corestate befinde sich im "Reset-Modus", so die Analysten. Dabei gelte es für das neue Management insbesondere, die Schulden erheblich zu senken. So würden im kommenden Jahr allein 200 Millionen an Verbindlichkeiten fällig. Insgesamt lasse sich die finanzielle Entwicklung des Konzerns derzeit nur schwer vorhersehen.

Die Kursentwicklung der deutschen Immobilienaktien Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

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