Deka: Keine Veränderung des Produktangebotes

Philipp Otto

Foto: Fritz Knapp Verlag

Bald ist es ziemlich genau ein Jahr her, dass Europa und Deutschland von der Ankunft der Corona-Pandemie überrascht wurden. Seitdem sucht die Politik nach Antworten und Lösungen, um die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft einigermaßen beherrschbar zu gestalten. Dabei ist eines aber unverändert: Die Nachfrage nach Immobilieninvestments bleibt auf extrem hohen Niveau. Ein Transaktionsvolumen von rund 80 Milliarden Euro beziehungsweise etwa 55 bis 60 Milliarden Euro ohne Wohnen bedeutet das zweithöchste Ergebnis aller Zeiten. Auch für die Deka Immobilien war 2020 trotz Corona und all der damit verbunden Einschränkungen wirtschaftlich betrachtet ein positives Jahr: Die Total Assets stiegen um 3,5 auf 45,7 Milliarden Euro, das gesamte Immobilienvermögen um 3 auf 42,5 Milliarden Euro. Die hohe Nachfrage spiegelt sich auch in dem um 2 Milliarden Euro gewachsenen Transaktionsvolumen wider, denn davon entfielen 4,8 Milliarden Euro auf Ankäufe (im Vorjahr 3,1 Milliarden Euro) und 900 (600) Millionen Euro auf Verkäufe. Die Vermietungsleistung erhöhte sich von 305 auf 330 Millionen Euro, die Vermietungsquote sank leicht von 96,5 Prozent auf 95,7 Prozent. Lediglich in der Immobilienfinanzierung trat die Deka aus Vorsichtsgründen ein wenig auf die Bremse: Hier steht mit 2,2 Milliarden Euro unter dem Strich ein spürbar geringeres Neugeschäft als im Vorjahr mit 4 Milliarden Euro.

Die Verantwortlichen sind entsprechend zufrieden und spüren wenig Druck zu Veränderungen: "Unsere bewährte Strategie im Immobilienfondsgeschäft werden wir aufgrund der Corona-Erfahrungen nicht ändern - ganz im Gegenteil", stellte Deka-Vorstand Matthias Danne klar. Das heißt aber auch: Aufgrund der Kontingentierung wird die Deka wieder im Februar/März 2021 "ausverkauft" sein. Eine Ausweitung des Produktportfolios ist aber keine Option. "Neue Fonds bringen gar nichts. Wir haben eine klare Strategie, welche Immobilien wir kaufen wollen. Ein neuer Fonds würde nur den Verwaltungsaufwand erhöhen", erklärte Danne. Stattdessen sollen den Kunden verstärkt Fonds von Partnern angeboten werden, die "unsere Philosophie teilen". Ein Beispiel hierfür ist der "European Living" von Swiss Life Asset Managers, dessen Vertrieb ausschließlich über die Deka erfolgt. Es klingt also in diesen wahrlich außergewöhnlichen Tagen zum Glück alles recht vertraut bei der Deka Immobilien. Zumindest wirtschaftlich. Kleiner Wermutstropfen, der der Nachfrage aber vermutlich keinen Abbruch tun wird: Die Wertentwicklung der offenen Immobilienfonds für Privatkunden, die vor der Pandemie bei rund 2 bis 3,5 Prozent lag, ist Corona-bedingt auf etwa 1,5 bis 2,5 Prozent gefallen. Für 2021 wird ein Stabilisierung auf diesem Niveau erwartet. P.O.

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