Indien droht wegen der Corona-Rezession eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch. Der Ausblick werde von "stabil" auf "negativ" gesenkt, teilten die Analysten mit. Die Kreditwürdigkeit Indiens wird aktuell noch mit der Note "BBB-" eingestuft. Im Falle einer Absenkung notieren die indischen Staatsanleihen künftig im "Junk-Bond-Bereich", was die Refinanzierung deutlich erschweren und verteuern würde. Hintergrund sind die deutlich schlechteren Wachstumsaussichten infolge der Corona-Pandemie. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr wegen der Pandemie um fünf Prozent einbrechen. Dem soll 2021/22 ein kräftiges Wachstum von 9,5 Prozent folgen, das aber vor allem mit der niedrigen Ausgangsbasis zu erklären sei, so Fitch. Hinzu kommen die Herausforderungen, die mit einer hohen öffentlichen Schuldenlast verbunden sind. Die Ratingagentur rechnet für dieses Jahr mit einem Schuldenstand von 84,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. 2019 waren es 71 Prozent. Länder mit ähnlicher Bonitätsnote wie Indien hätten im Schnitt einen Schuldenstand von 52,6 Prozent, urteilen die Analysten.