Sorgen um Türkei nehmen zu

Die großen Ratingagenturen sehen die aktuellen Entwicklungen in der Türkei mit wachsender Sorge. So hat Fitch den Rating-Ausblick von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Grund sei unter anderem die hohe Inflation, die auf bis zu 25 Prozent steigen könnte, schreiben die Analysten. Die Bonitätseinstufung bleibt zunächst bei "BB-". Auch die Ratingagentur S & P hat den Ausblick für die Türkei auf "negativ" von zuvor "stabil" nach unten korrigiert. Hier ist es vor allem der Verfall der türkischen Lira, die seit Ende Oktober rund 30 Prozent ihres Wertes gegenüber dem US-Dollar eingebüßt hat, der die Analysten zu diesem Schritt veranlasst hat. Die derzeitigen geldpolitischen Lockerungen und die erhebliche Abwertung der Lira werde aber auch die Inflation weiter antreiben, heißt es. Auch S & P bestätigte das Rating bei "B+". Keine Veränderungen gab es bei der Einschätzung von Moody's. Die Analysten hatten den Ratingausblick bereits zuvor schon auf negativ gesetzt und diese Einschätzung ebenso beibehalten wie das Rating von "B2". Ungeachtet des derzeitigen Drucks auf die Lira habe sich das grundlegende Risiko der externen Anfälligkeit der Türkei aufgrund eines geringeren Leistungsbilanzdefizits, das einen allmählichen Wiederaufbau der Fremdwährungsreserven auf Brutto- und Nettobasis unterstütze, verringert, heißt es zur Begründung. Moody's geht davon aus, dass die öffentlichen Finanzen der Türkei relativ robust bleiben und die Staatsverschuldung im Jahr 2022 bei etwa 40 Prozent des BIP liegen wird. Die Risiken hätten jedoch zugenommen, da die starke Lira-Abwertung die Schuldenquote des Staates aufgrund des großen Engagements in Fremdwährungen unter Druck setzen werde.

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