Bankenchronik

7. November 2012 bis 21. November 2012

Von dem angekündigten Umbau ihrer Investmentbank sollen auch Mitarbeiter der UBS in Deutschland betroffen sein. Die Schweizer Großbank will weltweit im Investment Banking etwa 10 000 Stellen abbauen, darunter allein am Hauptsitz der Investmentbank in London 5 000 sowie weitere 2 000 Stellen in New York und 2 500 Arbeitsplätze in der Schweiz. Künftig will sich die UBS auf den Kundenhandel mit Aktien, Devisen und Edelmetallen konzentrieren.

Die kommunalen Anteilseigner der Sachsen-Finanzgruppe (SFG) haben einstimmig ein Regelwerk beschlossen, welches das Verfahren und die Modalitäten für den Austritt von Anteilseignern aus der SFG und für die Rückübertragung der Trägerschaft der betroffenen Verbundsparkassen auf die Kommunen regelt. Zugleich stimmte die Anteilseignerversammlung dem Antrag des Sparkassenzweckverbandes für die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig und des Landkreises Nordsachsen zu, bereits zum Ende dieses Jahres aus der SFG auszuscheiden. Somit wird die Sparkasse Leipzig ab Januar 2013 nicht mehr Teil der SFG sein.

Der Deutsche Bundestag hat ergänzende Regelungen für den Übergang zur Umstellung auf die Single Europe Payment Area (Sepa) verabschiedet. Das Sepa-Begleitgesetz erlaubt es der Kreditwirtschaft, Verbrauchern den Übergang zum Sepa-Zahlungsverkehr zu erleichtern. Noch bis zum 1. Februar 2016 sollen Banken und Sparkassen ihren Kunden nationale Überweisungen durch die bisherigen Kontonummern ermöglichen, bevor endgültig auf internationale IBAN-Kontonummern umgestellt wird.

In extremen Härtefällen wollen spanische Banken künftig darauf verzichten, Wohnungen von zahlungsunfähigen Kreditnehmern zwangsweise räumen zu lassen. Gemäß einer Mitteilung der Asociación Española de Banca (AEB) einigten sich die Geldinstitute aus humanitären Gründen auf ein Moratorium, das zwei Jahre in Kraft bleiben und nur für Notfälle gelten soll.

Der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär bringt seine defizitäre italienische Tochter in die Kairos Investment Management SpA ein und beteiligt sich im Gegenzug mit 19,9 Prozent an dem Mailänder Vermögensverwalter. Beide Unternehmen wollen nach einer gewissen Zeit gemeinsam über eine künftige Aufstockung der Beteiligung entscheiden.

Der unter anderem für das Bankrecht zuständige XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat in zwei parallel gelagerten Revisionsverfahren entschieden, dass die im Preis- und Leistungsverzeichnis eines Kreditinstituts enthaltene Bestimmung über die Kontoführungsgebühr für ein Pfändungsschutzkonto (kurz: P-Konto) im Verkehr mit Verbrauchern in der Regel unwirksam ist, wenn der Kunde danach - bei Umwandlung seines schon bestehenden Girokontos in ein P-Konto - ein über der für dieses Girokonto zuvor vereinbarten Kontoführungsgebühr liegendes Entgelt zu zahlen hat oder wenn das Kreditinstitut - bei der Neueinrichtung eines P-Kontos - ein Entgelt verlangt, das über der Kontoführungsgebühr für ein Neukunden üblicherweise als Gehaltskonto angebotenes Standardkonto mit vergleichbarem Leistungsinhalt liegt.

Die Bank Sarasin & Cie AG hat bei der SIX Swiss Exchange (SIX) ein Gesuch um Dekotierung ihrer Namenaktien B gestellt, nachdem der neue Großaktionär Safra bei einem Baseler Gericht Klage auf Kraftloserklärung aller restlichen sich im Publikum befindenden Namenaktien B der Bank Sarasin eingereicht hatte. Darüber hinaus hat SIX die Schweizer Traditionsbank von gewissen im Kotierungsreglement vorgesehenen Publizitätspflichten, namentlich von der Pflicht zur Veröffentlichung von Adhoc-Mitteilungen (Ad-hoc-Publizität), von der Pflicht zur Offenlegung von Management Transaktionen, von der Pflicht zur Führung eines Unternehmenskalenders sowie von der Pflicht zur Meldung von gewissen Unternehmensereignissen, befreit.

Belegschaft und Management des Sparkassen-IT-Dienstleisters Finanz Informatik haben sich auf die Modalitäten eines Sparprogramms verständigt. Danach sollen sechs der derzeit neun Standorte bis 2014 geschlossen werden. Allen betroffenen Beschäftigten soll ein Job-Angebot an den verbleibenden Standorten in Frankfurt, Hannover und Münster unterbreitet werden.

Die Schweizer Vontobel-Gruppe will das Private Banking in Deutschland straffen und fasst die bisher getrennte Betreuung der deutschen Kunden in Zürich und in Deutschland unter einheitlicher Leitung zusammen. Mit diesem Schritt sollen Synergiepotenziale gehoben und der Markt- und Kundenfokus verbessert werden.

Das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA fokussiert sich auf das Kerngeschäft der Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden und institutionelle Kunden. Für effizientere Prozesse und eine höhere Profitabilität will die Kölner Bank künftig stärker auf die Infrastruktur der Deutschen Bank zurückgreifen. Darüber hinaus sollen Doppelungen in den Organisationsstrukturen von Sal. Oppenheim und Deutscher Bank überprüft und abgebaut werden. Ferner sollen einzelne Bereiche von Sal. Oppenheim vollständig in die Deutsche Bank integriert werden, das über wiegende Geschäft mit eigengemanagten Publikumsfonds soll künftig von der DWS geführt werden. Durch die geplanten Maßnahmen sind nach Angaben der Bank Arbeitsplätze in signifikantem Umfang betroffen. Betriebsbedingte Kündigungen will das Traditionshaus allerdings explizit vermeiden.

Zwecks beschleunigter Strategieumsetzung und einer Stärkung des Kundengeschäfts passt die Schweizer Credit Suisse Group AG ihre divisionale und regionale Organisationsstruktur an. So werden die Divisionen Private Banking und Asset Management zur Division Private Banking & Wealth Management zusammengefasst. Die Schweizer Großbank besteht damit künftig nur noch aus zwei Konzerndivisionen. In der Division Investment Banking liegt der Schwerpunkt weiterhin auf dem Aktiengeschäft, dem Beratungs- und Emissionsgeschäft und dem Bereich Fixed Income.

Die Ratingagentur Moody's hat als Folge der Abwertung Frankreichs um eine Stufe auf "Aa1" auch einige staatliche Unternehmen des Landes herabgestuft. Darunter sind die Bank Caisse des Dépôts et Consignations und die auf mittelständische Betriebe spezialisierte Förderbank Oséo, deren Bonitätsnote die Agentur auf "Aa1" senkte.

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