Börsen

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Börsenräte konstituiert

Der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) hat sich Ende Januar dieses Jahres neu konstituiert. Die Mitglieder haben Dr. Lutz Raettig (Morgan Stanley) als Vorsitzenden wieder gewählt. Sein neuer Stellvertreter ist Dr. Werner Brandt (SAP AG). Heinz-Jürgen Schäfer (DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e. V.) und Professor Peter Gomber (Goethe-Universität Frankfurt am Main) wurden als Anlegervertreter in das Gremium gewählt.

Gleichzeitig hat der Börsenrat der Eurex Deutschland auf seiner konstituierenden Sitzung sowohl den bisherigen Vorsitzenden als auch den bisherigen Stellvertreter für weitere drei Jahre wieder gewählt. Vorsitzender ist erneut Gustav Gaß, Geschäftsführer der Gass Capital Markets GmbH. Sein Stellvertreter ist Lars Hille, Mitglied des Vorstands DZ Bank AG. Als Anlegervertreter wurden Professor Lutz Johanning von der WHU - Otto Beisheim School of Management und David Alan Martin, J. P. Morgan Securities Ltd., bestimmt.

Fusion der russischen Börsen

Nachdem der russische Staat bereits zuvor die Privatisierung der größten Börse des Landes geplant hatte (siehe auch Kreditwesen 3-2011), schließen sich nun die beiden russischen Handelsplätze Micex und RTS zusammen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde bereits unterzeichnet, alle juristischen Fragen sollen bis Mitte April dieses Jahres geklärt werden. Die Finalisierung des Zusammenschlusses wurde für Ende 2011 oder Anfang 2012 in Aussicht gestellt.

Im Rahmen der Fusion übernimmt die Micex die Kontrollmehrheit der kleineren Schwester RTS, an der die Papiere in US-Dollar notieren. Pressemeldungen zufolge beläuft sich der Kaufpreis der Anteile inklusive Prämie auf 1,15 Milliarden US-Dollar. Davon sollen 35 Prozent in bar bezahlt werden, der Rest in Micex-Aktien. Im Herbst 2010 hatten die RTS-Hauptaktionäre ein niedrigeres Angebot abgelehnt.

Clearstream: Verbindung nach Brasilien

Clearstream, das für Nachhandelsdienstleistungen und die Bereitstellung von Liquidität zuständige Segment der Gruppe Deutsche Börse, Frankfurt am Main, bindet als erster internationaler Zentralverwahrer (ICSD) Brasilien in sein Abwicklungsnetzwerk ein. Künftig bietet das Unternehmen Abwicklungs- und Verwahrdienstleistungen für alle Anlageklassen, die auf den brasilianischen Real lauten. Durch die Verbindung, die Ende Januar dieses Jahres in Betrieb genommen wurde, sollen Kunden mit Clearstream als zentralem Zugangspunkt Nachhandelslösungen für den brasilianischen Markt entwickeln können. Der lokale Partner Itaú Unibanco werde als Unterdepotstelle agieren.

Die Deutsche-Börse-Tochter ist in Südamerika und speziell in Brasilien bereits seit den frühen neunziger Jahren präsent. Im Juni 2010 schlossen sich Clearstream und der brasilianische Zentralverwahrer CETIP zusammen, um gemeinsam zeitzonenübergreifende Sicherheitendienste zwischen drei Parteien (Triparty Collateral Management) zu entwickeln und anzubieten. CETIP betreibt nach eigenen Angaben einen der größten Marktplätze für festverzinsliche Wertpapiere und außerbörslich gehandelte (OTC) Derivate in Lateinamerika.

Insgesamt 50 Inlandsmärkte sind an das Abwicklungsnetzwerk von Clearstream angeschlossen. Die Verbindung mit Brasilien ist die dritte des Unternehmens zu den wachstumsstarken BRIC-Ländern (Brasilien, Russland, Indien und China). Links in den russischen und den chinesischen Markt bestehen bereits. In Letzterem wickelt Clearstream Positionen in der einzigen zugelassenen Abwicklungswährung ab, dem außerhalb des chinesischen Festlands gehaltenen chinesischen Renminbi. Gespräche über einen Zugang zum indischen Markt laufen derzeit, heißt es von dem Unternehmen. Mit Ausnahme von Malta gehören außerdem alle Länder der Eurozone zum Clearstream-Netzwerk.

Stuttgart: Anbindung zum Online-Broker

Seit Ende Januar dieses Jahres bietet die Börse Stuttgart auf ihrer Internetseite eine direkte Verlinkung zu Online-Brokern an. Künftig können Nutzer über einen Link die Ordermaske ihres Online-Brokers erreichen. Die entsprechende Schaltfläche erscheine bei allen der über 500000 Wertpapieren, die an der Börse Stuttgart gehandelt werden.

Über die neue Verknüpfung gelangt der Nutzer in eine Auswahlmaske mit den bisher angeschlossenen Plattformen und kann das ausgewählte Wertpapier über die Ordermaske des jeweiligen Brokers handeln. Neu sei dabei, dass die Anleger auf der Internetseite der Börse Stuttgart bleiben und ihr Wertpapierdepot von dort aus ansteuern können. Zudem seien einige Felder in den Ordermasken der Broker bereits voreingestellt, wie etwa die WKN beziehungsweise die ISIN sowie das Merkmal "Kauf" oder "Verkauf".

Die Börse Stuttgart startet den neuen Service zunächst in Zusammenarbeit mit den Plattformen von Brokerjet, Deutsche Postbank AG, Flatex, ING-Diba, On-Vista Bank, Targobank und Vi-Trade. Weitere Kooperationspartner sollen in Kürze folgen. Zum Ausführen von Handelsaktivitäten müssen sich die Nutzer zuvor bei ihren Brokern einloggen.

EEX: neuer Erdgasindex gestartet

Die European Energy Exchange AG (EEX) hat Ende Januar dieses Jahres den European Gas Index (EGIX) gestartet. Dieser basiert auf allen börslichen Handelsgeschäften, die am Terminmarkt in den jeweils aktuellen Frontmonatskontrakten der Marktgebiete NCG und Gaspool abgeschlossen werden. Auf dieser Basis berechnet die EEX börsentäglich einen volumengewichteten Durchschnittspreis über alle Geschäfte.

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