Bilanzen

Die genossenschaftlichen Zentralbanken

DZ-Bank-Gruppe

Fusion der Beteiligungsgesellschaften von DZ Bank und WGZ Bank - deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses im ersten Halbjahr 2012 - rückläufiges Provisionsergebnis - Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft nahezu verdoppelt - Leistungsmarke VR-Private-Banking 2011 gestartet - weiterer Abbau risikogewichteter Aktiva in 2011

Als verbundfokussierter Allfinanzanbieter hat die DZ-Bank-Gruppe den Anspruch an sich, Wachstum und Fokussierung in einen angemessenen Ausgleich zu bringen und die Zusammenarbeit in der genossenschaftlichen Finanzgruppe weiter auszubauen. Dabei erstreckt sich das verbundkonforme Wachstum in erster Linie auf die strategischen Geschäftsfelder Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft und Transaction Banking. Das Kapitalmarktgeschäft, das im Kern das Depot A- und Depot B-Geschäft für die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Unterstützung des Firmenkundengeschäftes sowie die Treasury-Aktivitäten umfasst, wird zwar nach wie vor als integraler Bestandteil der Strategie genannt. Allerdings will das Institut diese Sparte im Vertrieb künftig auf einen Bereich für das Geschäft mit Genossenschaftsbanken, Institutionellen und Firmenkunden sowie auf einen Bereich für das Geschäft mit Privatkunden konzentrieren. Die Zahl der Bereiche im Kapitalmarktgeschäft sinkt dadurch von acht auf fünf. Damit will die DZ Bank ihre risikogewichteten Aktiva verringern, das Ergebnis verbessern und ihre Schlagkraft im Kapitalmarktgeschäft erhöhen.

Im Privatkundengeschäft konnte die Gruppe insbesondere aufgrund der verstärkten Zusammenarbeit mit Volksbanken und Raiffeisenbanken im ersten Halbjahr eine positive Entwicklung verzeichnen. So baute die Zentralbank beispielsweise ihr internetbasiertes Produktangebot weiter aus und sieht mit VR-Profibroker die Voraussetzungen für eine Vollintegration des Online-Wertpapiergeschäfts in die Filialen der genossenschaftlichen Primärbanken geschaffen. Im Bereich Private Banking konnten im ersten Halbjahr 2012 die erforderliche Infrastruktur geschaffen und die notwendigen Mitarbeiterkapazitäten aufgebaut werden. Neben den bestehenden inländischen Niederlassungen in Hannover, München und Stuttgart wurden weitere Standorte in Frankfurt, Hamburg und Nürnberg eröffnet. Ergänzend wurde die Private-Banking-Einheit der WGZ Bank in die Düsseldorfer Niederlassung der DZ Privatbank überführt.

Im Firmenkundengeschäft entwickelte die DZ Bank insbesondere die Zusammenarbeit mit den Volksbanken und Raiff eisenbanken weiter, etwa beim Reverse-Meta-Geschäft. Darüber hinaus wurden die Beratungs- und Vertriebsaktivitäten für das Auslandsgeschäft für Firmenkunden in einer neu geschaffenen Abteilung gebündelt. Mit dieser Schnittstelle zu den relevanten Produktund Kundenbereichen sollen sowohl Firmenkunden der DZ Bank als auch der Volksbanken und Raiffeisenbanken entlang ihrer Wertschöpfungskette ganzheitlich und deutschlandweit im Auslandsgeschäft beraten werden. Darüber hinaus fusionierten die DZ Bank AG und die WGZ Bank AG im August 2012 ihre Beteiligungsgesellschaften DZ Equity Partner GmbH und WGZ Initiativkapital GmbH zur VR Equity Partner GmbH. Neben der Unterstützung des Firmenkundengeschäfts der Finanzgruppe mit Angeboten für die Eigenkapitalfinanzierung mittelständischer Unternehmen soll die neue Gesellschaft ihre Produkte auch außerhalb der Finanzgruppe Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 20 Mill. Euro anbieten und damit der Neukundengewinnung im Genossenschaftssektor dienen. Im Bereich Transaction Banking trieb die Zentralbank neben den regulatorisch geprägten Themen in der Wertpapierabwicklung insbesondere die Ausweitung der Zahlungsverkehrsdienstleistungen voran, von der Unterstützung der Sepa-Umstellung über den kontinuierlichen Roll-out des Bargeldservice bis hin zur Profi-Zahlungsverkehrs-Initiative im Firmenkundengeschäft.

Mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2012 zeigt sich die DZ-Bank-Gruppe insgesamt zufrieden. Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich auf 515 Mill. Euro, wobei temporäre Bewertungsabschläge in Höhe von rund 500 Mill. Euro im Abbauportfolio von Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer berücksichtigt wurden. Das Vorsteuer-Ergebnis des Vorjahreszeitraums, das nicht in diesem Umfang durch die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise belastet war, lag noch bei 638 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss der Gruppe verbesserte sich im ersten Halbjahr um 11,1% auf 1,657 (1,491) Mrd. Euro.

Besondere Bedeutung kam dabei den Finanzierungen im Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken im wachsenden Markt der erneuerbaren Energien zu. Da rüber hinaus nahm der operative Zinsüberschuss vor allem bei der Team-Bank und der Bausparkasse Schwäbisch Hall deutlich zu. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte sich von 135 auf 208 Mill. Euro. Insbesondere aufgrund einer sinkenden Performance-Fee im Fondsgeschäft der Union Investment und gestiegener Provisionsaufwendungen bei der Team-Bank verringerte sich das Provisionsergebnis um 9,7% auf 445 (493) Mill. Euro.

Hauptsächlich dank der Zuwächse im Kundengeschäft mit Geld- und Kapitalmarktprodukten stieg das Handelsergebnis von 362 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2012 auf 496 Mill. Euro. Das Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich von minus 231 Mill. Euro auf minus 185 Mill. Euro. Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug minus 540 Mill. Euro nach minus 135 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Hierin sind vor allem Bewertungsabschläge im Abbauportfolio von Staatsanleihen der Euro-Peripheriestaaten bei der DG Hyp berücksichtigt. Aufgrund eines Beitragswachstums in allen Geschäftssparten, einer niedrigeren Schadenquote in der Rückversicherung sowie eines verbesserten Ergebnisses aus Kapitalanlagen konnte das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft auf 193 (100) Mill. Euro annähernd verdoppelt werden. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 4,6% auf 1,376 (1,315) Mrd. Euro.

Das vergangene Geschäftsjahr 2011 wertet die DZ Bank hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer strategischen Geschäftsfelder ebenfalls als erfolgreich. Um den Grundstein zur nachhaltigen Steigerung der Marktanteile der Genossenschaftsbanken im Private Banking zu legen, wurde beispielsweise die DZ Privatbank S.A., Luxembourg-Strassen, im Juni 2011 am Standort Luxemburg mit der WGZ Bank Luxembourg S.A., Luxembourg, fusioniert. Die neue Einheit trägt den Namen DZ Privatbank und soll im Private Banking mit der genossenschaftlichen Leistungsmarke VR-Private-Banking als Partner der Volksbanken und Raiffeisenbanken auftreten und dabei streng nach dem Subsidiaritäts prinzip agieren, das heißt, die einzelnen Genossenschaftsbanken in ihren Private-Banking-Aktivitäten unterstützen. Als gemeinsames, subsidiäres Verbundunternehmen wird diese Einheit analog Union Investment, R+V und Bausparkasse Schwäbisch Hall geführt.

Im Einzelnen lag der Zinsüberschuss mit 3,137 Mrd. Euro um rund 15% über dem Vorjahreswert in Höhe von 2,732 Mrd. Euro. Hierzu trugen die Steigerungen des Zinsergebnisses bei Team-Bank, Bausparkasse Schwäbisch Hall und DVB Bank sowie das von der guten Kreditnachfrage getriebene Mittelstandsgeschäft der DZ Bank AG mit den Genossenschaftsbanken bei. Gleichzeitig erhöhte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft in der Gruppe auf 395 (258) Mill. Euro, wobei die rückläufige Einzelrisikovorsorge durch eine höhere Zuführung zur Portfolio-Risikovorsorge überkompensiert wurde. Aufgrund höherer Provisionsaufwendungen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall reduzierte sich der Provisionsüberschuss um 13,5% auf 0,963 (1,113) Mrd. Euro.

Insbesondere geprägt durch deutlich niedrigere Bewertungen der Wertpapierbestände lag das Handelsergebnis der DZ-Bank-Gruppe 2011 mit 398 Mill. Euro rund 61% unter dem Vorjahreswert von 1,02 Mrd. Euro. Das Ergebnis aus Finanzanlagen hingegen verbesserte sich von minus 708 Mill. Euro auf minus 333 Mill. Euro, wobei Wertberichtigungen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von 386 Mill. Euro berücksichtigt wurden. Das sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten war mit einem Betrag von minus 999 Mill. Euro nach minus 88 Mill. Euro ebenfalls maßgeblich durch die Spread-Ausweitungen bei den Anleihen der europäischen Peripheriestaaten belastet. Vor allem das Staatenportfolio der DG Hyp schlug hierbei zu Buche. Aufgrund von Investitionen insbesondere bei der Union Investment und der DZ Privatbank lagen die Verwaltungsaufwendungen in der Gruppe mit 2,722 (2,588) Mrd. Euro um 5,2% höher als im Vorjahr. Darüber hinaus wurde bei den Verwaltungsaufwendungen die Bankenabgabe in Höhe von 19,2 Mill. Euro verbucht. Insgesamt ging das Konzernergebnis nach Steuern im abgelaufenen Geschäftsjahr um knapp 46% auf 609 Mill. Euro zurück.

Die risikogewichteten Aktiva beziffert die DZ Bank für die Gruppe per Ende 2011 auf rund 100 Mrd. Euro, was selbst unter Berücksichtigung der RWA-erhöhenden CRD-III-Umsetzung bereits rund 20 Mrd. Euro niedriger ist als noch 2008. Die Kernkapitalquote (Tier 1 Ratio) erreichte zum 31. Dezember letzten Jahres 11,7% (inklusive Thesaurierung aus dem Geschäftsjahr 2011 sowie der Umbuchung der § 340f HGB Reserven) nach 10,6% zum Vorjahresstichtag. Auch hierin ist der CRD-III-Effekt bereits berücksichtigt. Ohne diesen lag die

Kernkapitalquote Ende 2011 bei 13,0%. Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Gottschalk (Vorsitzender), Wolfgang Apitzsch (Stellvertreter des Vorsitzenden), Henning Deneke-Jöhrens (Stellvertreter des Vorsitzenden); Vorstand: Wolfgang Kirsch

(Vorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Hans-Theo Macke, Albrecht Merz, Thomas Ullrich, Frank Westhoff, Cornelius Riese (stellvertretendes Mitglied ab 1. April 2013)

WGZ-Bank-Gruppe

Zufriedenstellende Ertragslage im ersten Halbjahr 2012 - Zinsüberschuss gut 9% über Vorjahresniveau - Geschäftsjahr 2011 geprägt durch Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg und Staatsschuldenkrise - Jahresfehlbetrag in Höhe von 239,7 Mill. Euro

Die WGZ Bank will sich als Initiativbank verstanden wissen und sieht sich auf Basis des genossenschaftlichen Förderauftrags deshalb als treibende Kraft bei der Entwicklung innovativer Produkte, Dienstleistungen und technologischer Verfahren. In ihrer Funktion als Zentralbank steht das Institut den angeschlossenen Volksbanken und Raiffeisenbanken insbesondere im Refinanzierungs- und Anlagegeschäft sowie im Zahlungsverkehr zur Verfügung und leistet Unterstützung in der Marktbearbeitung vor Ort. Das mittelständische Firmenkundengeschäft betreibt sie dabei üblicherweise in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsbanken, allerdings auch im Direktkontakt. Außerdem ist die Bank im Förderkreditgeschäft tätig und nimmt am globalen Geld-, Devisen- und Derivatehandel, am Handel mit Kapitalmarktprodukten sowie am Wertpapieremissions- und Konsortialgeschäft teil. Größtes Tochterunternehmen in der WGZ-Bank-Gruppe ist der Immobilienfinanzierer WL Bank. Darüber hinaus greift die Zentralbank im Dienstleistungsangebot für die jeweiligen Kundengruppen auch auf das Netzwerk ihrer weiteren Tochterunternehmen zurück. Wie bereits bei der DZ-Bank-Gruppe beschrieben, wurde im August dieses Jahres die Verschmelzung der WGZ Initiativkapital GmbH mit der DZ Equity Partner GmbH beschlossen.

Die Ertragslage der WGZ-Bank-Gruppe für das erste Halbjahr 2012 - so schreibt das Institut in seinem Konzernzwischenlagebericht - spiegelt eine positive und stabile Ertragsentwicklung aus dem Geschäft mit den Mitgliedsbanken, mittelständischen Firmenkunden und Kapitalmarktpartnern wider. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres verminderte sich das Ergebnis vor Steuern zwar um 9,2% auf 195,3 (215,0) Mill. Euro. Das Finanzanlageergebnis des Vorjahreszeitraums war allerdings durch die Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg und den Abgang der Beteiligung an der DZ Privatbank (Schweiz) mit insgesamt 180 Mill. Euro beeinflusst gewesen. Zugleich schlugen in der Vergleichsperiode Wertbeeinträchtigungen griechischer Staatsanleihen mit 85 Mill. Euro ergebniswirksam zu Buche. Insgesamt wies die WGZ-Bank-Gruppe zum 30. Juni 2012 einen Konzernüberschuss von 172,5 Mill. Euro aus. Bereinigt um die genannten Sondereffekte stellt dies eine deutliche Erhöhung gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 dar.

Im Einzelnen lag der Zinsüberschuss einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Erträge aus Beteiligungen mit 237,1 (217,0) Mill. Euro gut 9% über dem Vorjahresniveau. Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung in erster Linie auf gestiegene Beteiligungserträge bei der WGZ Bank sowie auf einen höheren Zinsüberschuss bei der WL Bank. Gleichzeitig wies die Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit 7,0 (10,1) Mill. Euro einen positiven Saldo aus. Der Provisionsüberschuss hingegen nahm um gut 18% auf 31,4 (38,4) Mill. Euro ab. Hier machte sich der Wegfall der Provisionserträge der WGZ Bank Luxembourg bemerkbar, und bei der WL Bank stieg der durch die Provisionsaufwendungen für das Vermittlungsgeschäft der Mitgliedsbanken traditionell negative Provisionsüberschuss infolge verstärkter Vertriebsaktivitäten weiter an.

Das Handelsergebnis wiederum zeigte sich mit 70,3 (5,7) Mill. Euro deutlich verbessert, während das Ergebnis aus Finanzanlagen mit minus 25,7 (plus 74,1) Mill. Euro einen negativen Beitrag lieferte. Die Bank weist wie dargestellt darauf hin, dass in der Vergleichsperiode des Vorjahres neben Wertberichtigungen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von rund 85 Mill. Euro auch der Ergebnisbeitrag aus der Fusion zur DZ Privatbank in Höhe von rund 180 Mill. Euro enthalten war. Der Verwaltungsaufwand nahm in der Gruppe im Wesent lichen aufgrund der Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg um 2,8% auf 136,4 (140,3) Mill. Euro ab.

In ihrem aufsichtsrechtlich und handelsrechtlich maßgeblichen HGB-Abschluss für das Geschäftsjahr 2011 erzielte die WGZ Bank AG beim Betriebsergebnis vor Bewertung mit 280,4 Mill. Euro das zweitbeste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte.

Aufgrund der Belastungen aus der europäischen Staatsschuldenkrise sank der Jahres- MHBPyramide136,5x147+3_neu_4c 24.09.2012 12:49 Uhr Seite 1 überschuss auf 50,1 Mill. Euro. Für die gesamte Gruppe hingegen wies das Institut gemäß IFRS bedingt durch die strikte Markto-Market-Bewertung des nach "fair value" eingruppierten Staatsanleihenportfolios der WL Bank einen Fehlbetrag in Höhe von 239,7 Mill. Euro aus. Im Vorjahr hatte die Gruppe noch einen Konzernüberschuss von 142,0 Mill. Euro verzeichnen können.

Der Anstieg des Zinsüberschusses um 5,6% auf 428,6 (406,0) Mill. Euro ist auf höhere Konditionsbeiträge und laufende Erträge zurückzuführen, während die Strukturbeiträge infolge des niedrigeren Zinsniveaus und der flachen Zinsstrukturkurve zurückgingen. Dank der konjunkturellen Erholung und der verbesserten Lage der mittelständischen Firmenkunden verringerte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft deutlich um 67,3% auf 9,2 Mill. Euro. Gleichzeitig sank allerdings auch der Provisionsüberschuss, und zwar um 19,6% auf 63,5 (79,0) Mill. Euro. Die Bank begründet dies im Wesentlichen mit der WGZ Bank Luxembourg, deren Ergebnisse seit der Jahresmitte aufgrund ihrer Fusion mit der DZ Privatbank nicht mehr konsolidiert wurden. Darüber hinaus wies die WL Bank aus dem Vermittlungsgeschäft mit den Mitgliedsbanken erneut einen negativen Provisionsüberschuss aus. Der dortige Anstieg des Provisionsaufwands war die Folge der gestiegenen Vermittlungstätigkeit der Partnerbanken für die Pfandbriefbank.

Die überaus deutliche Verschlechterung des Handelsergebnisses von minus 38,7 Mill. Euro auf minus 673,9 Mill. Euro betrifft überwiegend die WL Bank. Als Pfandbriefbank innerhalb der Gruppe hält sie auch europäische Staatsanleihen, die nahezu ausschließlich nach "fair value" eingruppiert und bewertet werden und angesichts der massiven Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise zu starken Wertbeeinträchtigungen geführt haben. Der Verwaltungsaufwand der WGZ-Bank-Gruppe blieb mit 266,4 (266,0) Mill. Euro nahezu unverändert. Ohne die erstmalige Belastung aus der zu leistenden Bankenabgabe, die sich in der Gruppe auf 11,3 Mill. Euro beläuft, läge der Verwaltungsaufwand unter dem Vorjahreswert. Infolge der Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg hatte sich per 31. Dezember 2011 auch das bilanzielle Eigenkapital der Gruppe verändert, und zwar von 3,1 Mrd. Euro auf 2,7 Mrd. Euro. Die relevanten Kennziffern bewegen sich nach Angaben der Bank allerdings nach wie vor auf einem soliden Niveau. Die Gesamtkennziffer gemäß Solvabilitätsverordnung beträgt 12,4%, die Kernkapitalquote erhöhte sich auf 10,4%. Dabei besteht das Kernkapital ausschließlich aus sogenanntem hartem Kernkapital: Grundkapital, Rücklagen und Fonds für allgemeine Bankrisiken. Es enthält keine hybriden Kapitalbestandteile, wie beispielsweise stille Einlagen oder Tier-1-Anleihen, die unter Basel III nicht mehr als Kernkapital anerkannt werden. Mit dieser quantitativ und qualitativ guten Ausstattung sieht sich die Bank für die Zukunft - auch unter Basel III - gut gerüstet.

Personalien: Aufsichtsrat: Dieter Philipp (Vorsitzender), Bernhard Kaiser (Stellvertreter des Vorsitzenden bis 21. Juni 2011), Franz Lipsmeier (Stellvertreter des Vorsitzenden ab 21. Juni 2011); Vorstand: Werner Böhnke (Vorsitzender), Uwe Berghaus, Dr. Christian Brauckmann, Karl-Heinz Moll, Michael Speth, Hans-Bernd Wolberg

Noch keine Bewertungen vorhanden


X