Bilanzen

Die genossenschaftlichen Zentralbanken

DZ-Bank-Gruppe

Bilanzsumme von 407,236 Mrd. Euro per Ende 2012 auf gut 396 Mrd. Euro per 30. Juni 2013 gesunken - Halbjahresergebnis 2013 auf 1,343 Mrd. Euro mehr als verdoppelt - Kernkapitalquote zum 30. Juni 2013 auf 16,1% gestiegen - Zinsüberschuss 2012 um 3,9% auf 3,260 Mrd. Euro angestiegen - Provisionsüberschuss 2012 mit Plus von 6,3% auf 1,024 Mrd. Euro - Ergebnis aus Finanzanlagen per Ende 2012 auf minus 442 Mill. verschlechtert - Verwaltungsaufwendungen im Berichtsjahr 2012 um 4,9% auf 2,855 Mrd. Euro erhöht - Aufwand-Ertrags-Relation im Konzern von 60,7% per 31.12.2012

Seit Beginn der Finanzkrise betont die DZ Bank mit der Konzentration auf die vier Geschäftsbereiche Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft, Kapitalmarktgeschäft und Transaction Banking ihre klare Ausrichtung auf den genossenschaftlichen Finanzverbund. Diese Fokussierung des Geschäftsmodells hat der Tendenz nach auch zu einer Reduktion der Bilanzsumme geführt. Zum Ende des ersten Halbjahres 2013 schrumpfte diese in der Gruppe auf 396,016 Mrd. Euro. Der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2013 wird bei der DZ-Bank-Gruppe als sehr gut eingeschätzt. Das Konzernergebnis vor Steuern stieg auf 1,34 Mill. Euro gegenüber 515 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum.

Der Zinsüberschuss in der DZ-Bank-Gruppe verminderte sich im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2% auf 1,571 (1,657) Mrd. Euro. Dies führt das Unternehmen insbesondere auf eine marktbedingt niedrigere Geldmarktrefinanzierung in der DZ Bank AG zurück. Hingegen steigerte sich der operative Zinsüberschuss im Firmenkundengeschäft. Zuwächse wurden bei den Finanzierungen im Agrarsektor sowie im Bereich der erneuerbaren Energien erzielt. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg von minus 208 Mill. Euro auf minus 248 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge bewegte sich mithin um 126 Mill. Euro niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich per 30. Juni 2013 in der Gruppe um 11,9% oder 53 Mill. Euro auf 498 (445) Mill. Euro. Einen wesentlichen Anteil daran hatte der deutlich ausgeweitete Provisionsüberschuss der Union Investment Gruppe. Das Handelsergebnis ging von 496 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2012 auf 154 Mill. Euro zurück. Dieses Minus resultiert vor allem aus dem hohen Ergebnisbeitrag der DZ Bank im Vorjahreszeitraum, der primär auf marktinduzierte Spreadeinengungen und den damit verbundenen Anstieg in den Bewertungen der Wertpapierhandelsbestände zurückzuführen war. Das Ergebnis aus Finanzanlagen bewegte sich von minus 185 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 71 Mill. Euro.

Das große Plus im Halbjahresergebnis des DZ-Bank-Konzerns beruht insbesondere auf dem Sonstigen Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten: Dieses betrug 738 Mill. Euro, nachdem im ersten Halbjahr 2012 noch ein Minus von 540 Mill. Euro zu verzeichnen war. Wesentlich getragen wird dieses Ergebnis laut Mitteilung der Bank durch die Einengungen der Credit Spreads bei Anleihen der Euro-Peripheriestaaten im Bestand der DG Hyp. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft lag in den ersten beiden Quartalen 2013 bei 82 Mill. Euro nach 193 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Die operative Entwicklung verlief mit einem Anstieg der verdienten Beiträge in den Bereichen Schaden/ Unfall und Leben/Kranken zwar positiv. Dem standen jedoch unter anderem zusätzliche Belastungen aus Unwetterereignissen in Deutschland in Höhe von rund 120 Mill. Euro gegenüber.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich, vor allem auch infolge höherer regulatorischer Anforderungen, um 3,1% auf minus 1,419 (minus 1,376) Mrd. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation lag in der DZ-Bank-Gruppe zum Ende des ersten Halbjahres bei 47,1 (65,6)%. Das Ergebnis vor Steuern der Gruppe erreichte 1 343 Mill. Euro gegenüber 515 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2012.

Die Kernkapitalquote belief sich zum 30. Juni 2013 auf 16,1% und lag damit 1,2 Prozentpunkte über der Quote zum Ende des Geschäftsjahres 2012 in Höhe von 14,9%. Aus der Umstellung der aufsichtsrechtlichen Kapitalbetrachtung von HGB auf IFRS und dem Inkrafttreten der Capital Requirements Regulation (CRR) zum Jahresanfang 2014 erwartet der Konzern jedoch weitere Belastungen der Kapitalbasis. Die harte Kernkapitalquote auf Pro-forma-Basis der neuen Anforderungen von Beginn 2014 betrug zum Halbjahresende 8,2% und lag damit über der regulatorischen Mindestquote gemäß Basel III von 4,5%. Um auch auf eventuelle weitere Auswirkungen aus der Asset Quality Review durch die EZB und den von der EBA für 2014 geplanten Stresstest auf die Kapitalbasis vorbereitet zu sein, wirbt der Konzern für eine Kapitalerhöhung aus dem Kreis der Anteilseigner. Diese Kapitalmaßnahme soll zur Jahresmitte 2014 abgeschlossen sein.

Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2012 stellt sich die Ergebnisentwicklung bei der DZ Bank folgendermaßen dar: Der Zinsüberschuss der Gruppe erhöhte sich gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 3,9% auf 3,260 (3,137) Mrd. Euro. In der DZ Bank allein stieg der Zinsüberschuss im operativen Geschäft um 25,1% auf 594 (475) Mill. Euro. Dieser Zuwachs resultierte im Wesentlichen aus erhöhten Programmkrediten sowie verbesserten Refinanzierungsbedingungen vor allem im ersten Halbjahr 2012. Auch die Teambank und der BSH-Teilkonzern verbuchten ein Plus bei der Ertragsquelle Zinsüberschuss. Demgegenüber verminderte er sich bei der DG Hyp, im Teilkonzern der DVB Bank und ebenso im VR-Leasing-Teilkonzern sowie in der DZ Privatbank.

Das Beteiligungsergebnis der DZ Bank Gruppe blieb im Berichtszeitraum mit einem Betrag von 122 (117) Mill. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft des Konzerns belief sich im Berichtsjahr auf minus 527 (minus 395) Mill. Euro. Einen wesentlichen Einfluss auf die Kreditrisikovorsorge der Gruppe hatte die DZ Bank mit einer Nettozuführung zu den Einzelwertberichtigungen in Höhe von minus 167 Mill. Euro. Darüber hinaus weist die VR Leasing vor allem bedingt durch das Osteuropageschäft eine Nettozuführung in den Einzelwertberichtigungen in Höhe von minus 152 Mill. Euro aus.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich in der DZ-Bank-Gruppe um 6,3% auf 1024 (963) Mill. Euro. Bei der Mutter DZ Bank alleine blieb diese Ertragsgröße mit 262 Mill. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Der im Wertpapiergeschäft erzielte Ergebnisbeitrag blieb vor allem bei Aktienprodukten hinter dem des Vorjahres zurück. Gegenläufig lag das im Zahlungsverkehr inklusive Kartengeschäft sowie im Kredit- und Treuhandgeschäft erzielte Ergebnis jeweils leicht über dem des Vorjahres. Der Ergebnisbeitrag im Auslandsgeschäft war leicht rückläufig. Das Handelsergebnis der DZ-Bank-Gruppe erreichte einen Wert in Höhe von 659 Mill. Euro gegenüber einem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 398 Mill. Euro. Dieser geht weitgehend auf das entsprechende Ergebnis der DZ Bank in Höhe von 615 (373) Mill. Euro aus dem Kapitalmarktgeschäft zurück.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen verminderte sich in der Gruppe weiter auf minus 442 (minus 333) Mill. Euro. Ergebnisbelastungen in Höhe von minus 71 Mill. Euro resultieren aus der Beteiligung am Österreichischen Volksbanken-AG Konzern, dessen anteilige Einbeziehung nach der Equity-Methode aufgrund des Verlustes des maßgeblichen Einflusses im Berichtszeitraum endete. Ferner wurden im Geschäftsjahr Wertberichtigungen in Höhe von minus 59 Mill. Euro betreffend die VB-Leasing International Holding GmbH, Wien, und in Höhe von minus 22 Mill. Euro für die Cassa Centrale Banca - Credito Cooperativo del Nord Est S.p.A., Trento, vorgenommen.

Darüber hinaus ergaben sich im Ergebnis aus Finanzanlagen durch Veräußerungen von griechischen Anleihen Verluste in Höhe von insgesamt minus 16 Mill. Euro. Im Ergebnisausweis des Vorjahres sind entsprechende Wertberichtigungen in Höhe von minus 386 Mill. Euro berücksichtigt. Im Berichtsjahr waren im Übrigen Verluste aus Verkäufen und Wertberichtigungen von ABS in Höhe von insgesamt minus 225 (75) Mill. Euro zu verzeichnen.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten der DZ-Bank-Gruppe betrug im Geschäftsjahr minus 276 (minus 999) Mill. Euro. Der für das Geschäftsjahr ausgewiesene Betrag der Gruppe betrifft in Höhe von minus 247 (minus 1 042) Mill. Euro die DG Hyp. Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten der DG Hyp weist im Geschäftsjahr eine im Vergleich zum Vorjahr merklich geringere Ausweitung der Credit-Spreads der Staatsanleihen der europäischen Peripheriestaaten auf.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft des DZ-Bank-Konzerns beinhaltet die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen sowie die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb. Es erhöhte sich im Geschäftsjahr um 52,9% auf 532 (348) Mill. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen in der Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 4,9% auf 2,855 (2,722) Mrd. Euro zu, wobei sich die Personalaufwendungen um 64 Mill. Euro oder 4,5% auf 1,478 (1,414) Mrd. Euro und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 69 Mill. Euro oder 5,3% auf 1,377 (1,308) Mrd. Euro erhöhten. Die Personalaufwendungen stiegen im Berichtsjahr 2012 in der DZ Bank um 24 Mill. Euro auf 474 Mill. Euro, im Wesentlichen aufgrund einer gestiegenen Mitarbeiterzahl und vorgenommener Gehaltsanpassungen, in der DZ Privatbank um 16 Mill. Euro auf 116 Mill. Euro, insbesondere mit Blick auf den Marktantritt in Deutschland und die Fusion mit der WGZ Luxembourg, die im Vorjahr nur für das zweite Halbjahr zu berücksichtigen war. Das Sonstige betriebliche Ergebnis der DZ-Bank-Gruppe bezifferte sich auf minus 56 (minus 73) Mill. Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtsjahres belief sich in der DZ-Bank-Gruppe auf 60,7 (79,1)%. Nach einer Steuerzahlung in Höhe von 350 (minus 285) Mill. Euro ergibt sich ein Konzernergebnis von 969 Mill. Euro nach 609 Mill. Euro im Vorjahr. In die Gewinnrücklagen wurden 569 (324) Mill. Euro eingestellt.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Gottschalk (Vorsitzender), Wolfgang Apitzsch (Stellvertreter des Vorsitzenden), Henning Deneke-Jöhrens (Stellvertreter des Vorsitzenden); Vorstand: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Hans-Theo Macke (bis 31. Dezember 2013), Albrecht Merz, Thomas Ullrich, Frank Westhoff, Stefan Zeidler (ab 1. Oktober 2013)

WGZ Bank AG

Halbjahresberichterstattung nach HGB und nach IFRS - Zins- und Provisionsüberschuss nach HGB im ersten Halbjahr um 2,1% beziehungsweise 4,1% gestiegen - Nettoertrag des HGB-Handelsbestandes um die Hälfte geschrumpft - Verwaltungsaufwand auch durch regulatorische Vorgaben geprägt - Cost Income Ratio der Bank per Jahresmitte 2013 auf 47,2% gestiegen - HGB-Halbjahresüberschuss vor Steuern bei 101,4 Mill. Euro - plus 59,5% beim IFRS-Handelsergebnis - IFRS-Halbjahresergebnis vor Steuern auf 258,4 Mill. Euro gestiegen - Bilanzsumme im ersten Halbjahr 2013 gesunken - Rückblick auf das Berichtsjahr 2012

Die Düsseldorfer WGZ Bank fährt bei der Berichterstattung über ihren Geschäftsverlauf traditionell doppelgleisig und veröffentlicht ihre Zahlen für die Bank nach HGB sowie für die Gruppe nach IFRS. Der HGB-Abschluss, so wird auch dieses Mal wieder betont, ist sowohl Grundlage der aufsichtsrechtlichen Bemessung des Eigenkapitals als auch der Gewinnverwendung einschließlich der Dividendenausschüttung. Ihm wird deshalb für die Bank und ihre Anteilseigner nach wie vor Bedeutung beigemessen. In diesem Sinne hat sich die Bank bei der Vorstellung ihres Halbjahresergebnisses 2013 unter ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden Hans-Bernd Wolberg zufrieden gezeigt und sieht mit dem HGB-Ergebnis vor Steuern in Höhe von 101,4 (138,4) Mill. Euro für die WGZ Bank AG die Planungen deutlich übertroffen. Der Rückgang gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres wird auf das seinerzeit "sehr gute" Handelsergebnis zurückgeführt, das sich aus Sicht der Bank im laufenden Jahr wieder auf Normalniveau eingependelt hat. Die Halbjahresberichterstattung nach

IFRS bezieht sich auf die WGZ-Bank-Gruppe. Dass die Ertragslage zum 30. Juni 2013 gegenüber dem Vorjahr als erfreulich bewertet wird, wird insbesondere auf eine Beruhigung der Staatsschuldenkrise und eine damit einhergehende Entspannung an den Kapitalmärkten zurückgeführt. Die positive Entwicklung des Zinsüberschusses, der um 10,6% auf 262,2 (237,1) Mill. Euro angestiegen ist, wird dabei überwiegend auf gestiegene Zinsüberschüsse in der WGZ Bank und in der WL Bank zurückgeführt.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft weist mit 7,0 (1,3) Mill. Euro - wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres - zum 30. Juni 2013 einen positiven Saldo aus. Diese Entwicklung führt die Bank nicht zuletzt auf die Granularität, die breite Diversifizierung sowie auf die Qualität ihrer Kreditportfolios zurück. Und darüber hinaus sieht sie darin ein Ergebnis der weitgehend entspannten konjunkturellen Situation.

Das Geschäft mit den mittelständischen Firmenkunden, so der ergänzende Hinweis an dieser Stelle, verläuft unverändert erfolgreich. Die Kreditausleihungen an diese Kundengruppe konnten gesteigert werden.

Der Provisionsüberschuss nahm um 1 Mill. Euro oder 3,2% auf 32,4 (31,4) Mill. Euro zu, im Wesentlichen bedingt durch gestiegene Provisionseinnahmen im Mutterhaus. Das Handelsergebnis zeigte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich verbessert. Es stieg von 70,3 Mill. Euro um 59,5% auf 112,1 Mill. Euro an. Zu dieser positiven Entwicklung, so heißt es im Zwischenbericht, hat insbesondere die WL Bank beigetragen. Dort haben sich die Bewertungsergebnisse der in der Fair-Value-Kategorie gehaltenen Wertpapiere und Staatsanleihen infolge der Marktentwicklungen stark erhöht.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen hat sich von minus 25,7 Mill. Euro auf minus 7,1 Mill. Euro erheblich verbessert. Im ersten Halbjahr 2013 wurde diese GuV-Position durch Bewertungsverluste aus der Veräußerung von nicht in der Fair-Value-Kategorie gehaltenen Finanzinstrumenten belastet. Der hohe Vorjahreswert resultierte dagegen aus der Wertkorrektur auf Restbestände griechischer Wertpapiere.

Der Verwaltungsaufwand nahm in der Gruppe um 1,8% auf 138,9 (136,4) Mill. Euro zu - im Wesentlichen aufgrund erhöhter Projektaufwendungen zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben, wie die Bank anmerkt. Die Cost Income Ratio der Gruppe nach IFRS verbesserte sich dennoch von 42,0% auf 35,1%.

Das IFRS-Ergebnis vor Steuern beläuft sich zum 30. Juni 2013 unter Einschluss des sonstigen betrieblichen Ergebnisses in Höhe von 8,3 (10,0) Mill. Euro auf 258,4 (195,3) Mill. Euro - plus 32,3% gegenüber dem ersten Halbjahr 2012. Unter Berücksichtigung der Steuern in Höhe von 61,5 Mill Euro ergibt sich für die WGZ-Bank-Gruppe ein Halbjahresüberschuss nach Steuern von 196,9 Mill. Euro. Unter den in der Branche üblichen Einschränkungen einer Fortsetzung der Konsolidierungs- und Reformbemühungen in den Krisenländern der Eurozone und einer Vermeidung sonstiger unvorhergesehener Unruhen an den Finanz- und Kapitalmärkten prognostiziert die Bank für den Verlauf des Gesamtjahres, operativ an das Ertragsniveau des Vorjahres anknüpfen zu können.

Die Bilanzsumme der WGZ-Bank-Gruppe reduzierte sich per Jahresmitte 2013 gegenüber dem 31. Dezember 2012 um 2,8 Mrd. Euro oder 2,9% auf 93,3 Mrd. Euro. Dieser Rückgang wird als geplant eingestuft und spiegelt maßgeblich den Abbau des Staatsanleihenportfolios bei der WL Bank wider.

Das bilanzielle Eigenkapital der WGZ-Bank-Gruppe ist gegenüber dem 31. Dezember 2012 um 5,9% auf 3,2 Mrd. Euro gestiegen. Damit werden zum 30. Juni 2013 die Solvabilitätsanforderungen "komfortabel" erfüllt. Die Gesamtkennziffer der WGZ-Bank-Gruppe beläuft sich auf 12,7%. Die Kernkapitalquote der Gruppe beträgt 11,4%, wobei das Kernkapital unverändert ausschließlich aus "hartem" Kernkapital besteht, sprich, es enthält keine sogenannten hybriden Kapitalbestandteile wie beispielsweise stille Einlagen oder Tier-1-Anleihen. Etwaige Kapitalmaßnahmen, so hat die Bank im Zuge ihrer Halbjahresberichterstattung angekündigt, werden vor dem Hintergrund sich weiter verschärfender regulatorischer Anforderungen nicht ausgeschlossen (Kreditwesen 18-2013).

Der Rückblick auf das Berichtsjahr 2012 beschränkt sich im Folgenden auf den WGZ-Bank-Konzern, der oft auch als WGZ-Bank-Gruppe geführt wird. Neben der WGZ Bank AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank, Düsseldorf, werden dort die WL Bank AG, die Westfälische Landschaft Bodenkreditbank, Münster, die WGZ Bank Ireland plc, Dublin, und fünf weitere Tochterunternehmen einbezogen.

Im Berichtsjahr 2012 erzielte die WGZ-Bank-Gruppe nach IFRS-Rechnungslegung ein Ergebnis nach Steuern von 380,7 Mill. Euro nach einem Verlust von 237,7 Mill. Euro. Zurückgeführt wird diese Entwicklung insbesondere auf ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Handels- und Fair-Value-Ergebnis. Vor allem das Staatsanleihen-Portfolio der WL Bank, das im Vorjahr erhebliche Wertverluste zu verzeichnen hatte, konnte sich im Berichtsjahr wieder erholen. Der Zinsüberschuss einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Erträge aus Beteiligungen erhöhte sich um 12,6% auf 486,2 (431,9) Mill. Euro, wobei der Anstieg zu 9,1 Mill. Euro den laufenden Erträgen zugerechnet wird. Zudem war in den Vorjahreszahlen noch die WGZ Bank Luxembourg S.A. anteilig enthalten.

Die Aufwendungen für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft werden mit 1,6 (9,6) Mill. Euro ausgewiesen. Der Rückgang wird wesentlich mit der Auflösung von Port foliowertberichtigungen im Berichtsjahr 2012 bei der WGZ Bank begründet. Der Provisionsüberschuss der Gruppe liegt mit 59,0 (63,5) Mill. Euro um 4,5 Mill. Euro oder 7,1% niedriger als im Vorjahr. Laut Geschäftsbericht korrespondiert dieser Rückgang mit dem Anstieg des aus der Provisionierung im Kreditgeschäft resultierenden Nettoprovisionsaufwand bei der WL Bank um 5,6 Mill. Euro. Von einer gegenläufigen Entwicklung wird hingegen beim Provisionsergebnis der WGZ Bank berichtet, das im Berichtsjahr um 12,3% oder 9,6 Mill. Euro gestiegen ist. Darüber hinaus ist im Vorjahreswert noch der Provisionsüberschuss der WGZ Bank Luxembourg S.A. in Höhe von 8,5 Mill. Euro enthalten, der im Jahr 2012 aufgrund deren Ausscheidens aus dem Konsolidierungskreis zur Jahresmitte 2011 entfällt.

Das nach IFRS ausgewiesene Handelsergebnis, welches auch die Marktbewertung der Derivate und der freiwillig zum Fair Val ue bilanzierten Finanzinstrumente beinhaltet, wird mit 272,2 (minus 653,4) Mill. Euro um 925,6 Mill. Euro erheblich über dem Vorjahresergebnis ausgewiesen. Laut Geschäftsbericht spiegeln sich darin die bonitätsbedingten Fair-Value-Schwankungen aus dem Staatenportfolio der WL Bank wider. Darüber hinaus trägt die Bank mit einem Handelsergebnis nach IFRS von 179,7 Mill. Euro wesentlich zu dieser Position bei.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, im Wesentlichen aus dem Portfolio Hedging der WL Bank, verschlechterte sich von minus 4,2 Mill. Euro auf minus 16,9 Mill. Euro. Verbessert hat sich hingegen das Finanzanlageergebnis von minus 22,8 Mill. Euro auf minus 19,1 Mill. Euro. Dem Entkonsolidierungserfolg der WGZ Initiativkapital GmbH mit 96,4 Mill. Euro stehen laut Geschäftsbericht gegenläufige Effekte unter anderem aus dem Ertragszuschuss an die VR-Leasing AG und dem Beteiligungsengagement bei der Volksbank International AG, Wien, sowie Belastungen aus zur Ver äußerung verfügbaren Wertpapieren (ABS-Bestände) und Verlusten aus der Veräußerung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten gegenüber.

Der Verwaltungsaufwand der WGZ-Bank-Gruppe liegt für das Berichtsjahr 2012 mit 278,9 (268,4) Mill. Euro um 3,9% über dem Vorjahreswert. Dabei wird der Anstieg von 18,4 Mill. Euro bei der WGZ Bank und 1,5 Mill. Euro bei der WL Bank durch einen Rückgang bei der WGZ Bank Luxembourg S.A. um 6,6 Mill. Euro aufgrund der Entkonsolidierung im zweiten Halbjahr 2011 teilweise kompensiert. Die Personalaufwendungen lagen mit 141,6 Mill. Euro um 5,0% über dem Vorjahreswert. Als durchschnittliche Mitarbeiterzahl in der Gruppe werden 1 561 (1 587) genannt.

Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 22,5 auf 36,1 Mill. Euro, insbesondere durch die WL Bank bedingt. Insgesamt ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 551,6 Mill. Euro nach einem Verlust von 430,3 Mill. Euro im Vorjahr. Bei den Ertragsteuern ist im Berichtsjahr ein Aufwand in Höhe von 170,1 Mill. Euro gegenüber einem Ertrag von 195,3 Mill. Euro im Vorjahr entstanden. Der sonstige Steueraufwand lag bei 0,8 (2,7) Mill. Euro. Nach Steuern weist die WGZ-Bank-Gruppe damit einen Konzernjahresüberschuss von 380,7 Mill. Euro aus, nachdem es im Vorjahr einen Konzernjahresfehlbetrag von 237,7 Mill. Euro gegeben hatte.

Die Bilanzsumme der WGZ-Bank-Gruppe stieg zum Jahresende 2012 gegenüber dem Vorjahr um 2,139 Mrd. Euro oder 2,3%. Ebenfalls gewachsen sind die Forderungen an Kunden (plus 1,0 Mrd. Euro oder 2,7%) auf 37,483 Mrd. Euro. In der Gruppe lag der Ausweis der verbrieften Verbindlichkeiten mit 25,333 Mrd. Euro um 0,889 Mrd. Euro oder 3,4% unter Vorjahresniveau. Während der Bestand der Handelsaktiva um 1,441 Mrd. Euro oder 16,9% auf 9,96 Mrd. Euro stieg, ergab sich für den Beteiligungs- und Wertpapierbestand zum Stichtag ein Rückgang um 160,3 Mill. Euro oder 0,7% auf 21,969 Mrd. Euro.

Der Bestand der Beteiligungen innerhalb des Bilanzpostens Beteiligungs- und Wertpapierbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert und wird weiter mit 1,0 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Handelspassiva sind um 0,828 Mrd. Euro auf 6,592 Mrd. Euro angestiegen. Das Nachrangkapital verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,1% auf 0,721 Mrd. Euro. Im Berichtsjahr fällige nachrangige Verbindlichkeiten bei der WGZ Bank und der WL Bank, so wird dazu im Geschäftsbericht erläutert, wurden nicht durch Neuplatzierungen ersetzt. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr kein neues Nachrangkapital aufgenommen.

Das Konzerneigenkapital hat sich im Berichtsjahr um 14,1% auf 3,053 Mrd. Euro erhöht. Der Anstieg resultiert insbesondere aus dem Konzernjahresüberschuss. Zum Bilanzstichtag betrug die Gesamtkennziffer der WGZ-Bank-Gruppe 11,4% (nach 12,3% im Vorjahr) und die Kernkapitalquote 10,4% (nach 9,4% im Vorjahr). Unter Berücksichtigung der Gewinnverwendung belaufen sich die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel der WGZ-Bank-Gruppe auf 2,4 Mrd. Euro. Daraus leitet sich per Stichtag Jahresende 2012 eine Gesamtkennziffer gemäß Solvabilitätsverordnung für die WGZ-Bank-Institutsgruppe von 13,6% und eine Kernkapitalquote von 12,0% ab.

Personalien: Aufsichtsrat: Dieter Philipp (Vorsitzender), Franz Lipsmeier (Stellvertreter des Vorsitzenden); Vorstand: Hans-Bernd Wolberg (Vorsitzender seit 18. Juni 2013), Werner Böhnke (Vorsitzender bis 18. Juni 2013), Uwe Berghaus, Dr. Christian Brauckmann, Karl-Heinz Moll, Michael Speth, Hans-Bernd Wolberg (Mitglied des Vorstands bis 18. Juni 2013)

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