Bilanzen

R+V Versicherung

Die R+V Versicherung als zentrale Assekuranz des genossenschaftlichen Finanzverbundes verfügt über rund acht Millionen Kunden und 23 Millionen Versicherungsverträge. Als nicht-börsennotiertes Unternehmen verzichtet sie traditionell auf eine unterjährige Berichterstattung. Es finden sich aber im Halbjahresfinanzbericht der Mutter DZ Bank Zahlen zum Segment Versicherung, die die Geschäftstätigkeit der R+V in der ersten Jahreshälfte 2014 abbilden. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft der DZ-Bank-Gruppe beinhaltet die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen sowie die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb. Es erhöhte sich im ersten Halbjahr 2014 um 308 Mill. Euro auf 390 (82) Mill. Euro.

Dieser Anstieg resultiert sowohl aus den gestiegenen Beitragseinnahmen als auch aus dem höheren Kapitalanlageergebnis. Die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft legten um 11,8% auf 7,101 (6,351) Mrd. Euro zu. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen belief sich auf 2,089 (1,261) Mrd. Euro. Die Versicherungsleistungen in Höhe von 7,667 Mrd. Euro lagen um 18,7% über dem Wert für das erste Halbjahr 2013 in Höhe von 6,461 Mrd. Euro. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sind im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 1,101 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 1,172 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten 2014 angestiegen. Das Ergebnis vor Steuern im Segment Versicherung der DZ Bank hat sich im Berichtshalbjahr um 290 Mill. Euro auf 347 (57) Mill. Euro erhöht.

Im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich die gebuchten Bruttobeiträge des R+V Konzerns insgesamt auf 12,753 (11,875) Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 7,4% gegenüber 2012. Hiervon entfielen 4,694 (4,533) Mrd. Euro auf das selbst abgeschlossene Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft, 6,921 (6,162) Mrd. Euro auf das selbst abgeschlossene Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft und 1,138 (1,180) Mrd. Euro auf das übernommene Rückversicherungsgeschäft. Die verdienten Beiträge (netto) beliefen sich auf 12,693 (11,787) Mrd. Euro.

Gleichzeitig erhöhten sich die Versicherungsleistungen der R+V von 12,509 Mrd. Euro im Vorjahr auf 13,182 Mrd. Euro in 2013. Darunter betrugen die Zahlungen für Versicherungsfälle 8,082 (7,879) Mrd. Euro. Die Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle belief sich auf 683 (423) Mill. Euro, und die Veränderung der Deckungsrückstellung und der sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen betrug 3,674 (3,286) Mrd. Euro. Die Aufwendungen für Beitragsrückerstattung machten 743 (921) Mill. Euro aus.

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen erreichte im Konzern 2,787 Mrd. Euro gegenüber 3,193 Mrd. Euro im Vorjahr. Dabei blieben die laufenden Erträge auf Vorjahresniveau. Während sich die Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen und aus Zuschreibungen leicht verringerten, fielen die Gewinne aus Zeitwertänderungen erheblich niedriger aus als im Vorjahr. In der Summe gingen die gesamten Erträge aus Kapitalanlagen um 353 Mill. Euro zurück auf 4,025 (4,378) Mrd. Euro. Die gesamten Aufwendungen für Kapitalanlagen stiegen im Berichtszeitraum um 53 Mill. Euro auf 1,238 (1,184) Mrd. Euro an, wobei höhere Abschreibungen und Verluste durch Zeitwertänderungen durch geringere Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen weitgehend kompensiert wurden. Die Verwaltungskosten der Kapitalanlage sanken um 6%. Den Rückgang des Ergebnisses aus Kapitalanlagen erklärt das Unter nehmen wesentlich durch den spürbaren Zinsanstieg im Zuge der Ankündigung der amerikanischen Notenbank, ihre außerordentliche Geldpolitik langsam zu normalisieren, und aus den Kursrückgängen von Fremdwährungsanleihen.

Insgesamt verringerte sich das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahr auf 309 (491) Mill. Euro. Unter Berücksichtigung der auf 105 (167) Mill. Euro verringerten Ertragsteuerbelastung resultierte ein Konzernergebnis von 204 Mill. Euro, welches unter dem Vorjahreswert von 324 Mill. Euro liegt. Die wesentlichen Gründe hierfür sieht der Versicherer in einem anhaltend schwierigen Kapitalmarktumfeld sowie in den gestiegenen Schadenaufwendungen des Geschäftsbereichs Schaden/ Unfall, die auf die Häufung von Großschäden aus Naturkatastrophen zurückzuführen sind.

Die Geschäftsentwicklung der Schaden- und Unfallversicherung in Deutschland und Europa im Jahr 2013 war auch für R+V durch eine Häufung großer Elementarschadenereignisse geprägt. Dazu zählten das Hochwasser sowie außerordentlich heftige Unwetter zur Jahresmitte sowie starke Stürme im Herbst und Winter. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich der Schaden- und Unfallversicherung einen Jahresüberschuss von 41 (127) Mill. Euro, wobei der Rückgang gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf die Schadenbelastung zurückgeführt wird.

Im selbst abgeschlossenen Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft konstatiert die R+V, ihre Position als Träger von Branchenversorgungswerken für die betriebliche Altersvorsorge weiter ausgebaut zu haben. Über das Chemie-Versorgungswerk sieht sie sich als Marktführer in der chemischen Industrie; mit dem Engagement im Konsortium Metall-Rente strebt sie eine weitere Branchenpartnerschaft an. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich der Lebens- und Krankenversicherung einen Jahresüberschuss in Höhe von 116 (157) Mill. Euro. Der Geschäftsbereich der übernommenen

Rückversicherung verzeichnete einen Rückgang der gebuchten Bruttobeiträge auf 1,138 (1,180) Mrd. Euro, von dem Versicherungsunternehmen wird das mit veränderten Wechselkursen begründet. Insgesamt blieb der Spartenmix in der Rückversicherung gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen konstant. Die Sachsparten hielten weiterhin den größten Anteil am Portfolio mit 54 (56)%, gefolgt von Kraftfahrtversicherung mit 16 (15)% und Kredit/Kaution mit 16 (15)%. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich des in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäfts einen Jahresüberschuss von 47 (40) Mill. Euro.

Der R+V Konzern verfügte zum 31. Dezember 2013 über ein Eigenkapital von insgesamt 4,367 (4,172) Mrd. Euro. Das gezeichnete Kapital betrug dabei 331 (331) Mill. Euro. Die Kapitalrücklage wird wie im Vorjahr mit 1,077 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Gewinnrücklagen beliefen sich auf 1,785 (1,675) Mrd. Euro. Hierin enthalten ist der Konzernanteil am Konzernergebnis in Höhe von 194 (308) Mill. Euro.

Als Kapitalanlagen des R+V Konzerns stehen zum 31. Dezember 2013 als Stichtag 65,462 (62,551) Mrd. Euro zu Buche. Der überwiegende Teil der Kapitalanlagen entfiel mit 62,703 (60,138) Mrd. Euro auf Finanzinstrumente im Sinne des IAS 39. Innerhalb der Finanzinstrumente bilden die Kredite und Forderungen mit 28,478 (28,342) Mrd. Euro sowie die jederzeit veräußerbaren finanziellen Vermögenswerte mit 33,236 (30,271) Mrd. Euro die größten Bestandteile. Auf Kapitalanlagen der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Inhabern von Lebensversicherungspolicen entfielen 6,268 (5,501) Mill. Euro.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen (brutto) beliefen sich zum Jahresende 2013 auf 67,398 (63,264) Mrd. Euro. Mit 87,2 (86,4)% war ihr Anteil an der Bilanzsumme höher als im Vorjahr. Die Anteile der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen werden mit 469 (290) Mill. Euro ausgewiesen. Der größte Anteil an den gesamten versicherungstechnischen Bruttorückstellungen entfiel auf die Deckungsrückstellung, welche auf 46,443 (43,440) Mrd. Euro anstieg. Im Zusammenhang mit der Geschäftsentwicklung vor allem des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts stieg die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle auf 7,798 (6,967) Mrd. Euro. Die Deckungsrückstellung im Bereich der fondsgebundenen Lebensverwuchs im Berichtsjahr auf 5,845 (5,147) Mrd. Euro.

Die Anzahl der Mitarbeiter des Konzerns erhöhte sich im Berichtsjahr um 454 Mitarbeiter auf 14 505 gegenüber 14 051 Mitarbeitern im Vorjahr. Bei den inländischen Versicherungsunternehmen waren 12 302 Mitarbeiter beschäftigt, dies waren 395 mehr als im Vorjahr.

Personalien: Aufsichtsrat: W Kirsch (Vorsitzender), Vorstand: Dr. Friedrich Caspers (Vorsitzender), Frank-Henning Florian, Heinz-Jürgen Kallerhoff, Dr. Christoph Lamby, Hans-Christian Marschler, Rainer Neumann, Dr. Norbert Rollinger, Peter Weiler

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