Bankenverband fordert wohlüberlegten Aktionsplan zu NPL

Der heute im ECOFIN diskutierte Aktionsplan für Non Perfoming Loans (NPL) beinhaltet für die europäischen Banken eine Vielzahl von neuen regulatorischen Anforderungen. Auch wenn noch nicht klar ist, welche davon letztendlich berücksichtigt werden, sollten die Vorschläge aus Sicht des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes deutscher Bankenverbandes, Michael Kemmer, drei grundsätzlichen Anforderungen genügen:

1. Bestehende Regulierung angemessen berücksichtigen:

Nur so sind Widersprüche und doppelte Belastungen zu vermeiden. Einige der Vorschläge sind etwa bereits in anderen Regelwerken zu finden. So tritt beispielsweise mit dem internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS 9 zum 1. Januar 2018 ein neues Regelwerk in Kraft, das dazu führen wird, dass Wertberichtigungen – gerade auch für NPL – erheblich ausgeweitet werden müssen, was wiederum die Eigenmittel von Banken unmittelbar verringern wird.

2. Proportionalität:

Das heißt keine überbordende bürokratische Belastung kleinerer und mittlerer Banken. Dies gilt etwa mit Blick auf die von der nationalen Aufsicht zu erstellenden Leitlinien für kleinere Institute.

3. Einschränkungen bei den Kreditvergabemöglichkeiten der Banken vermeiden.

Eine wachsende Wirtschaft in Europa braucht ein stabiles Bankensystem. Dieses muss effizient und wettbewerbsfähig agieren können. Mögliche neue Vorgaben für die Kreditvergabe sollten dies berücksichtigen und nicht zu Einschränkungen bei der Finanzierung von Unternehmen führen.

Der Anteil von Non Performing Loans in Deutschland ist mit unter drei Prozent vergleichsweise gering. Die deutschen Banken unterstützen die Zielsetzung, den Anteil von NPL gerade in südeuropäischen Ländern abzubauen, dies darf aber hierzulande nicht zu Lasten der Kreditvergabemöglichkeiten gesunder Banken gehen.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X