CFS-Umfrage: Gefährdet ein „harter Brexit“ die Position des Finanzzentrums London?

Quelle: CFS

Seit vielen Jahren ermittelt das Center for Financial Studies an der Universität Frankfurt vierteljährlich  über den CFS-Index das Geschäftsklima der deutschen Finanzbranche. Im vierten Quartal 2018 ist dieser um 1,2 Punkte auf 112,8 Punkte abgesunken. Der leichte Rückgang wird auf ein schwächeres Wachstum der Erträge bei relativ konstantem Umsatzwachstum in der gesamten Finanzbranche zurückgeführt.

Als aktuelles Thema wurden diesmal Einschätzungen zu den Auswirkungen eines möglichen „harten Brexits“ abgefragt. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) rechnen demnach mit einem harten Brexit, 52 Prozent erwarten einen glimpflicheren Ausgang des Konflikts. Ungeachtet der möglichen Folgen im Falle eines harten Brexits, spricht sich die Mehrheit der Befragten aus der deutschen Finanzbranche (66 Prozent) gegen weitere Zugeständnisse der EU aus. Während 51 Prozent der Befragten die Finanzinstitute in Deutschland nicht

auf alle Szenarien, also auch nicht auf einen harten Brexit, für ausreichend vorbereitet halten, sehen 46 Prozent die deutsche Finanzindustrie als gut gewappnet.

Seit die Briten im Januar den EU-Vorschlag zum Austrittsabkommen ablehnten haben die Bedenken bezüglich der Auswirkungen eines harten Brexits deutlich zugenommen. Angesichts der schwer vorhersehbaren Folgen des Brexits ist sich die deutsche Finanzbranche recht geschlossen einig (83 Prozent), dass der Finanzplatz Deutschland von einem harten Brexit weniger profitieren würde als von einem geordneten Brexit. Dass

London bei einem harten Brexit sehr wahrscheinlich seine Stellung als wichtigster europäischer Finanzplatz mittel- und langfristig nicht wird halten können, erwarten 57 Prozent der Befragten.

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