Danske Bank CEO tritt nach Geldwäsche-Skandal zurück

Thomas Borgen
Quelle: Danske Bank

Im Geldwäsche-Skandal um das größte Kreditinstitut Dänemarks Danske Bank hat der Vorstandschef Thomas Borgen seinen Rücktritt angekündigt. Die Bank sei ihrer Verantwortung in dem Fall nicht nachgekommen, das bedaure er zutiefst, erklärte er. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Geldhaus, weil in einer estnischen Filiale Geld im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro gewaschen worden sein soll. Die Danske Bank erklärte, die verdächtigen Transaktionen in Estland in den Jahren 2007 bis 2015 könnten noch nicht genau beziffert werden. In der Zeit habe die estnische Filiale 10 000 Kunden aus dem Ausland gehabt, die rund 200 Milliarden Euro bewegt hätten. Ein großer Teil davon sollen verdächtige Transaktionen gewesen sein. Genaueres müssten die Behörden ermitteln.

Das dänische Geldhaus hatte die estnische Sampo Bank 2006 übernommen. Bereits 2007 hätten laut einer Untersuchung verdächtige Aktivitäten auffallen können. Unter anderem habe die Bank entsprechende Hinweise von der russischen Zentralbank bekommen. Weil sie nicht von möglicherweise illegalen Transaktionen profitieren wolle, werde die Danske Bank 1,5 Milliarden dänische Kronen (rund 200 Millionen Euro) an eine unabhängige Stiftung spenden, die internationale Finanzkriminalität bekämpfe. Borgen steht seit 2013 an der Spitze des Geldhauses. Er werde noch bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, erklärte die Danske Bank. Der Aufsichtsrat erklärte sein Bedauern über Borgens Rücktritt. Es sei jedoch die richtige Entscheidung.

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