Luxemburger Aufsicht mit 82 neuen Lizenzen 2020

Der Finanzplatz Luxemburg hat sich im Jahr 2020 robust gezeigt und blieb als Standort attraktiv. So vergaben die beiden zuständigen Aufsichtsbehörden im abgelaufenen Jahr 82 neue Lizenzen an Finanzunternehmen. Darunter waren fünf Banken, elf Verwalter (Management Companies) von Investment Fonds nach der OGAW/UCITS-Richtlinie, vier Investment-Unternehmen und vier Rückversicherer sowie weitere Zahlungsdienstleister und E-Money-Unternehmen. Die größte Gruppe der Unternehmen mit neuer Lizenz stammt aus dem Bereich der alternativen Investmentfonds: 18 Manager (Alternative Investment Funds Manger, AIFM) sowie 31 weitere Unternehmen, die aufgrund ihrer geringeren Größe als „Light AIFM“ geführt werden. Das verwaltete Vermögen der Luxemburg-domizilierten Investment-Fonds erreicht unterdessen zum Jahresende die Marke von 5 Billionen Euro. Stark an Bedeutung gewann im vergangenen Jahr zudem das Segment nachhaltiger Geldanlage und Finanzierungen. So sind mittlerweile mehr als 900 Wertpapiere mit einem Volumen von 388 Milliarden Euro an der Luxembourg Green Exchange (LGX) notiert.

Trotz der Konsolidierung im europäischen Bankensektor ließen sich 2020 fünf Banken neu am Finanzplatz Luxemburg nieder. Goldman Sachs Bank Europe wird von Luxemburg aus Investment- und Wealth-Management Kunden in der Europäischen Union bedienen. Die spanische Privatbank Caixa hat ihren EU-Hub für private Vermögensverwaltung im Großherzogtum etabliert, die neue luxemburgische Tochtergesellschaft der kanadischen CIBC Group konzentriert sich auf Corporate Banking und Kapitalmarktgeschäft. Elavon Financial Services, ein Geschäftsbereich der U.S. Bank, eröffnete eine Niederlassung, die sich auf Fondsverwahrungsdienstleistungen konzentriert. Zudem eröffnete die führende griechische Bank, Alpha Bank, eine neue Niederlassung in Luxemburg. Der Privatbanken-Sektor am Finanzplatz insgesamt hat 2020 ein Volumen von 466 Milliarden Euro erreicht.

Wie schon im Jahr 2019 siedelten sich auch 2020 mehrere Anbieter elektronischer Zahlungsdienstleistungen (E-Payment) in Luxemburg an. Im Laufe des Jahres wurden neue Lizenzen an Monex und JoomPay vergeben die Luxemburg als ihren Hub im EU-Markt auswählten, während die bereits lizensierten Anbieter PPRO und PingPong Lizenzen für zusätzliche Dienstleistungen erhielten. Sie ergänzen damit die Gruppe der in Luxemburg ansässigen Payment-Anbieter, zu denen neben anderen die Niederlassungen global führender Anbieter wie Amazon Pay, PayPal, Alipay, Banking Circle, Six Payment Services gehören.

Im zentralen luxemburgischen Fintech-Hub, dem Luxembourg House of Financial Technology (LHoFT) waren zum Jahresende 76 Unternehmen angesiedelt (Vorjahr: 67). Die Gesamtzahl der Mitglieder der Fintech-Plattform Luxemburg stieg binnen Jahresfrist von 142 auf 156.

Die Zahl der in Luxemburg ansässigen Versicherungsunternehmen blieb nahezu konstant, nachdem sie in den Vorjahren in Folge des Brexit stark gewachsen war. Im Jahr 2020 stieg die Zahl der zugelassenen Akteure aus dem Rückversicherungssektor um drei; im gleichen Zeitraum gaben zwei Nicht-Lebensversicherungsunternehmen ihre Lizenzen zurück.

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