NEW GENERATION - Die 111 besten deutschen Jungwinzer präsentiert von STUART PIGOTT WEINGUT ERNHARD EIFEL

Weingut Bernhard Eifel

Was macht eine ambitionierte junge Frau, wenn das väterliche Familienweingut schon sehr typische und gute Mosel-Rieslinge erzeugt? Sie geht aus dem Haus. Alexandra Eifel (Jahrgang 1980) absolvierte Praktika bei Spitzenweingütern wie Heymann-Löwenstein in Winningen/Terrassenmosel und Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen/Pfalz, dann studierte sie intensiv auf der Wein-Uni in Geisenheim/ Rheingau. Schließlich kehrte sie mit reichlich neuem Wissen nach Hause zurück und erzeugt seither im Familienweingut eigene Weine. Schon mit dem ersten Jahrgang 2003 landete sie einen Volltreffer: den Wurzelechten Riesling vom Roten Schiefer, ein Wein mit ebenso viel Reife wie mineralischer Kraft. Im Jahr 2008 ist sie dann voll in den väterlichen Betrieb eingestiegen. Und hat dabei ihre eigenen Vorstellungen von Wein-Innovationen verwirklicht. Unterdessen ist die "Kollektion Alexandra Eifel" auf acht starke, trockene bis edelsüße Riesling-Weine angewachsen. Gut bewertet wurden sie alle. Doch sind viele deutsche Weinkritiker nach wie vor einem hier archischen Denken verhaftet und vermeiden deshalb, diese Weine neben jenen der altehrwürdigen Spitzenbetriebe zu verkosten. Erst wer das wagt, lernt Alexandras wahre Stärke kennen.

Dieser Familienbetrieb kann auf einer Weinbautradition aufbauen, die bis ins Jahr 1635 zurückreicht. Bernhard und Marietta Eifel haben den Hof zu einer guten Adresse in Trittenheim gemacht. Darauf baut Tochter Alexandra auf, die nach einer kaufmännischen Ausbildung Önologie und Weinbau studiert und Praktika bei einigen der besten Weingüter Deutschlands wie Heymann-Löwenstein und Ökonomierat Rebholz absolviert hat.

Dem elterlichen Weingut erschloss Alexandra Eifel eine neue Dimension - mit bemerkenswerten Interpretationen des heimischen Terroirs. Es begann 2002, noch während ihrer Ausbildung, mit einem Riesling vom Blauschiefer, den sie "Faszination" taufte. 2003 kelterte sie dann erstmals ihren "Wurzelechten Riesling" aus Trauben von nichtgepfropften Reben, deren Alter auf fünfundsiebzig bis einhundert Jahre geschätzt wird. 2008 stieg sie in Vollzeit in den Betrieb ein, die Alleinregie hat sie noch nicht. Auf die Hilfe und Erfahrung des Vaters, der sich durch die Arbeit in den vielen Steillagen fit gehalten hat, möchte sie nicht verzichten. Die beiden arbeiten Hand in Hand und profitieren voneinander: Sie bringt ihr modernes Wissen ein, er seine gewitzte Weisheit.

Einen Glücksspender nennt sie ihren Lieblingswein, den 2011er Riesling Kabinett feinherb aus der Trittenheimer Apotheke. Wegen seiner fruchtig-frischen Leichtigkeit trinkt sie ihn am liebsten abends auf der Terrasse nach einem langen Arbeitstag im Steilhang, zusammen mit der Familie und mit Freunden.

Weintipp aus der Zeitschrift:

FINE Das Weinmagazin - Special No.2

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

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