Bankenchronik Ausgabe 21/2018

3. bis 25. Oktober 2018

Die Aareal Bank Gruppe will sich an der von der Finanzaufsicht voll regulierten europäischen Onlineplattform für gewerbliche Immobilieninvestments Brick-Vest mit Sitz in London beteiligen. Über die Plattform soll die ganze Bandbreite von Eigenkapital über Mezzanine- bis Senior-Finanzierungen abgebildet werden. Der geplante Erwerb eines Minderheitsanteils ist in einer Rahmenvereinbarung verankert und setzt die abschließende Due Diligence und finale Dokumentation voraus. Über die Konditionen des geplanten Einstiegs wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Berlin Hyp engagiert sich bei dem Berliner Proptech 21st Real Estate als Investor. Über die Höhe der Beteiligung wurde Stillschweigen vereinbart. Zugleich haben die beiden Unternehmen eine umfassende strategische Kooperation vereinbart. Deren Ziel ist die Entwicklung diverser Berechnungsmethoden zur Optimierung von Wertgutachten und deren Integration in den Kernprozess der Bank. Dabei soll die Datenbasis von 21st Real Estate genutzt und mit Methoden der Künstlichen Intelligenz kombiniert werden.

Wie zuvor schon diverse andere Kreditinstitute hat sich die britische Großbank HSBC im Streit mit dem Justizministerium der Vereinigten Staaten auf einen Vergleich geeinigt. Die Bank zahlt demnach 765 Millionen Dollar für die umstrittenen Hypothekengeschäfte in den Jahren 2005 bis 2007.

KfW Capital ist gegründet und hat Mitte Oktober 2018 ihr operatives Geschäft aufgenommen. Erklärtes Ziel der neuen KfW-Beteiligungstochter mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine Stärkung der Venture-Capital- und Venture-Debt-Fondslandschaft in Deutschland und Europa, um den Zugang zu Kapital für junge innovative, schnell wachsende Technologieunternehmen in Deutschland in der Startup- und Wachstumsphase zu verbessern. Mit Unterstützung des ERP-Sondervermögens (ERP-SV) soll das bisherige Investitionsvolumen der KfW in VC- und VD-Fonds zunächst bis zum Jahr 2020 auf jährlich durchschnittlich 200 Millionen Euro erhöht werden. Seit dem Start des Programms ERP-Venture-Capital-Fondsinvestment im Jahr 2015 hat sich die KfW bereits mit einem Volumen von 265 Millionen Euro an 18 Venture-Capital-Fonds beteiligt und gemeinsam mit dem BMWi 2016 den Co-Investitionsfonds Coparion gegründet. Neben diesen Fondsbeteiligungen wird KfW Capital auch die bestehenden Beteiligungen der KfW an den drei Generationen des Hightech-Gründerfonds übernehmen (siehe auch Personalien).

Anfang Oktober haben sich elf Finanzplätze zur World Alliance of International Financial Centers (WAIFC) zusammengeschlossen. Die in Brüssel registrierte neue internationale Non-Profit-Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit und den Austausch finanzplatzübergreifend zu fördern und den Dialog mit den Behörden auf internationaler Ebene auszubauen. Mit konkreten Projekten will sie unter anderem die Datenbasis stärken, einen Beitrag zur Fortentwicklung von Green Investments und Infrastruktur leisten, neue Fintech-Entwicklungen sowie die Finanzierung der Wirtschaft begleiten. Gründungsmitglieder sind: Abu Dhabi Global Market, Astana International Financial Centre Authority, Belgian Finance Club, Busan International Financial City Promotion Center (BEPA), Casablanca Finance City Authority, Frankfurt Main Finance, Luxembourg for Finance, Moscow: Analytical Centre Forum, Oman: The Capital Market Authority, Paris Europlace und Toronto Finance International.

Die Dienstleister der Sparkassen-Organisation Proservice Dienstleistungsgesellschaft und die Sparkassen-Einkaufsgesellschaft (SEG), Tochtergesellschaft des Deutschen Sparkassenverlags (DSV), haben angekündigt, die Leistungen in der Materialwirtschaft für die Sparkassen sinnvoller zu bündeln. Im Mittelpunkt der Partnerschaft stehen ein gemeinsames Lieferantenportfolio, der Betrieb einer einzigen Bestellplattform und die Nutzung standardisierter Prozesse, um so für die Gruppe größtmögliche Synergien entstehen zu lassen. Die Proservice-Kunden aus dem Bereich Materialwirtschaft sollen nach und nach auf die SEG übertragen werden.

Die Münchener Ergo Group AG verkauft ihre Leben-Tochtergesellschaft Ergo Russia Life an den russischen Versicherer Rosgosstrakh. Der Kaufvertrag sieht den Erwerb von 100 Prozent der Anteile vor einschließlich der Übernahme der Mitarbeiter, des Kundenportfolios und der IT-Systeme. Der Eigentümerwechsel soll keine Auswirkungen auf Verpflichtungen gegenüber derzeitigen Kunden haben. Über den Kaufpreis wurde von beiden Seiten keine Angaben gemacht.

Die DWS Group und Tikehau Capital haben eine strategische Allianz vereinbart. Nach der Beteiligung von Tikehau am Börsengang der DWS im März 2018 wollen die beiden Vermögensverwalter verschiedene Geschäftsansätze identifizieren und entwickeln, unter anderem im Bereich der alternativen Anlagen wie bei Private Equity und nicht börsennotierten Infrastrukturprojekten.

Nach der im März dieses Jahres beschlossenen Trennung des Bank- und Immobiliengeschäftes firmiert die Stuttgarter Privatbank Ellwanger und Geiger seit Anfang Oktober 2018 nach Umwandlung der Rechtsform als Aktiengesellschaft (sie he auch Personalien).

In den USA hat die Fondsgesellschaft Invesco die Übernahme von Oppenheimer Funds angekündigt, die zur Massachusetts Mutual Life Insurance (Massmutual) gehört und Assets von rund 246 Milliarden US-Dollar verwaltet. Als Kaufsumme werden 5,7 Milliarden US-Dollar genannt. Teil der strategischen Vereinbarung ist der Übergang von 15,5 Prozent der Invesco-Anteile an den Verkäufer, der damit zum größten Anteilseigner von Invesco wird.

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