Bundesbank-Projektionen

Quelle: Deutsche Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft am Anfang eines starken Aufschwungs. Das Wirtschaftswachstum werde ihren aktuellen Projektionen zufolge in diesem Jahr 3,7 Prozent und im kommenden Jahr 5,2 Prozent betragen. Im Jahr 2023 schwächt sich der Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts demnach ab, soll aber immer noch 1,7 Prozent erreichen. In den Vorausschätzungen werde davon ausgegangen, dass die Corona-Pandemie durch die Impfkampagne rasch und nachhaltig zurückgedrängt und die Schutzmaßnahmen zügig gelockert würden.

Die Preisentwicklung sei im laufenden Jahr von den wieder höheren Mehrwertsteuersätzen, den neu eingeführten CO2-Emissionszertifikaten sowie stark gestiegenen Preisen für Rohöl und auch für Nahrungsmittel geprägt. Aufgrund dieses außergewöhnlichen Teuerungsdrucks werden sich die Verbraucherpreise in diesem Jahr nach den Projektionen der Deutschen Bundesbank kräftig um 2,6 Prozent erhöhen.

Dabei sollen zum Jahresende vorübergehend auch Inflationsraten um 4 Prozent möglich sein. Die Sondereffekte liefen im kommenden Jahr aus. Daher rechnen die Bundesbank-Fachleute dann mit Inflationsraten von 1,8 Prozent (2022) beziehungsweise 1,7 Prozent (2023). Die nachlassende Teuerung von Energie und Nahrungsmitteln überdecke dabei, dass die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittel (zusätzlich bereinigt um den Mehrwertsteuereffekt) aufgrund des Aufschwungs, der verbesserten Arbeitsmarktlage und anziehender Lohnzuwächse steigt.

Die Staatsfinanzen stützen die Wirtschaft weiterhin erheblich. Nach den Vorausschätzungen der Bundesbank steigt die Defizitquote in diesem Jahr auf mehr als 5 Prozent, die Schuldenquote auf mehr als 70 Prozent. Im kommenden Jahr sollen sie dann deutlich sinken, weil sich die Wirtschaft in Deutschland weiter erhole und die fiskalischen Krisenhilfen weitgehend ausliefen.

Verglichen mit der Vorausschätzung von Dezember 2020 erwartet die Deutsche Bundesbank für den gesamten Projektionszeitraum nun ein beträchtlich höheres Bruttoinlandsprodukt. Der Anstieg der Verbraucherpreise werde in den kommenden beiden Jahren vor allem deshalb erheblich höher eingeschätzt, weil sich Energie deutlich stärker als damals erwartet verteuere.

Auch die Kernrate der Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel wurde durchgehend angehoben. Mit Blick auf die Unsicherheiten, denen die aktuellen Projektionen unterliegen, erscheinen den Bundesbank-Fachleuten die Risiken für das Wirtschaftswachstum in etwa ausgeglichen. Für die Inflation überwögen dagegen die Aufwärtsrisiken.

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