Apobank

Im Dienste der Mitglieder

Quelle: Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Der Apotheker- und Ärztebank geht es gut. Die Spezialbank für Heilberufe sieht für 2017 alle drei gesteckten Ziele erreicht. Um fast 20 Prozent konnte das Neugeschäft bei Existenzgründungsfinanzierungen ausgebaut werden. Ein Plus von 10 Prozent sowie ein Depotvolumen von über 8 Milliarden Euro steht für die Anlageberatung der Privatkunden zu Buche und im Firmenkundengeschäft konnte für das Darlehnsvolumen - etwa mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Pharmaunternehmen ein Plus von 20 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro vermeldet werden. Trotz dieser deutlichen Volumensteigerung im Kreditgeschäft verbucht die Bank einen Rückgang des Zinsüberschusses um 3,1 Prozent oder 19,4 Millionen Euro auf 625,6 Millionen Euro, der allerdings durch einen Anstieg des Provisionsüberschusses um 12,5 Prozent oder 17,3 Millionen Euro nahezu ausgeglichen werden konnte. Zudem zeigen die Eckdaten der Ergebnisrechnung einen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 2,6 Prozent auf 530,1 Millionen Euro. Ihren Jahresüberschuss konnte die Bank auf 61,9 (61,0) Millionen Euro leicht steigern. Der Vertreterversammlung wird vom Vorstand eine stabile Dividende von 4 Prozent vorgeschlagen. Gleichwohl dürfte es bei dem absehbaren Umbruch im Gesundheitsmarkt sowie den speziellen Anforderungen der Digitalisierung im Bankensektor nicht einfach werden, an der Wachstumsstrategie festzuhalten. So zeigt sich bei der traditionellen Klientel des heilberuflichen Nachwuchses schon seit einigen Jahren durch das Zusammenwachsen von ambulanter und stationärer Versorgung in größeren Einheiten ein Trend zur Anstellung und dementsprechend eine Zurückhaltung bei Praxis- und Apothekengründungen. Kapitalstarke IT-Konzerne entdecken das Feld des Digital Health als Marktchance. Die Politik lotet nicht zuletzt für die Gesundheitsversorgung in der Fläche längst die Eignung neuer digitaler Geschäftsmodelle für die Diagnose und die Therapie aus. Und die Gesundheitsindustrie, etwa mit den Beispielen Fresenius und Korian Gruppe, sowie Finanzinvestoren wie Carlyle und Cinven engagieren sich in ehemals klassischen Bereichen der Gesundheitsvorsorge.

In diesem Umfeld will die Apobank ihre Wachstumsstrategie offensiv über eine Intensivierung des ureigenen Zwecks einer Genossenschaftsbank sichern, wie er in der Satzung ausdrücklich festgeschrieben ist - "der wirtschaftlichen Förderung und Betreuung der Mitglieder und insbesondere Heilberufsangehörigen, ihrer Organisationen und Einrichtungen." Konkret soll dabei der Gedanke der Mitgliederförderung breiter interpretiert werden als in der Vergangenheit. Jenseits von Finanzierungen und der Vermögensverwaltung will die Bank auch bei Beratungsdienstleistungen stärker mit ihren Mitgliedern ins Geschäft kommen.

Von einer Intensivierung der allgemeinen Aufklärungsarbeit über die Selbstständigkeit über den Aufbau eines Digital-Health-Kompetenzzentrums und das Angebot der Übernahme von Verwaltungstätigkeiten rund um den Praxisbetrieb bis hin zur Bereitstellung einer passenden Infrastruktur lauten die Überlegungen zur Förderung der Niederlassungsbereitschaft von Medizinern in Deutschland. Falls die Apobank ihrer Klientel mit ihrer Konditionenpolitik überzeugend klarmachen kann, dass es ihr um die Gesamtkundenbeziehung einschließlich des Erhalts der Niederlassungsfreiheit geht, kann das Konzept funktionieren. Kundenbindung bleibt eine Frage der Vertrauensbildung. Ein Selbstläufer ist der Ausbau des Beratungskonzeptes damit nicht. Mit ihrem Angebot von Technikdienstleistungen an Dritte sind einige Finanzdienstleister in den vergangenen Jahrzehnten unterhalb ihrer Erwartungen geblieben.

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