Neues vom Pfandbrief

EZB will wieder Covered Bonds aufkaufen

EZB-Chef Mario Draghi hat wahrscheinlich dem ein oder anderen Covered-Bond-Analysten den Abend verdorben. Von Deutsche Bank Spezialist Bernd Volk kam eine ausführliche Analyse zu den Entscheidungen der EZB-Ratssitzung um kurz vor vier Uhr morgens in die E-Mail-Fächer der Investoren. Die Analysten hatten zwar mit der Ankündigung von Käufen von ABS-Titeln gerechnet, aber dass sich die EZB massiv Covered Bonds auf die Bücher packen will, kam dann doch eher überraschend. Schätzungen gehen von bis zu 500 Milliarden Euro an ABS-Papieren und Covered Bonds aus, die die EZB im Auge hat. Damit soll primär die Refinanzierung der Banken erleichtert werden und die Institute zu einer stärkeren Kreditvergabe ermutigt werden. Details wird die Notenbank am 2. Oktober verkünden.

Die beiden bisherigen Ankaufprogramme von Covered Bonds sorgten für Käufe von 60 Milliarden Euro beziehungsweise 16,4 Milliarden Euro durch die Zentralbank. Das zweite Programm konnte dabei nicht vollständig abgewickelt werden, da Investoren Covered Bonds stark gefragt hatten und das Angebot an die EZB zurückging. Für das nun deutlich größere dritte Programm fragen sich Analysten, wie die Kaufziele überhaupt zu erreichen sind.

Derzeit sind nach Analysen von Bernd Volk auf Euro lautende Covered Bonds der Eurozone im Volumen von 1 483 Milliarden Euro ausstehend. Davon sind 202 Milliarden Euro an deutschen Namenspfandbriefen abzuziehen. Sollte die EZB wirklich 500 Milliarden Euro an ABS-Titeln und Covered Bonds kaufen wollen, dann wären dies - bei hälftiger Verteilung - knapp 20 Prozent des vorhandenen Covered-Bond-Volumens! Möglich sei, so Credit Agricole Analyste Florian Eichert, dass sich die Notenbank auf die sogenannten einbehaltenen (retained) Covered Bonds, die von Emittenten direkt an die EZB zur Refinanzierung gegeben werden, fokussiert. Damit würden die Emittenten den Haircut im Repo-Geschäft vermeiden und hätten mehr Liquidität zur Verfügung,

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