Neues vom Pfandbrief

Im Ferienmodus

An den europäischen Covered-Bond-Märkten machen sich die Sommerferien bemerkbar. Emissionen im großvolumigen Bereich sind im Juli selten gewesen. Dabei hatte es an Nachfrage nicht gemangelt, wie die Erfolge der wenigen Neuangebote beweisen. Auf unerwartet großes Interesse stieß die Aufstockung eines fünfjährigen Öffentlichen Pfandbriefs der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, der erst im Juni mit einem Spread von minus einem Basispunkt unter Swap-Mitte platziert worden war. Diese Benchmark-Emission in Höhe von 500 Millionen Euro sollte im Juli eigentlich nur um 250 Millionen Euro ausgeweitet werden. Angesichts des großen Investoreninteresses und eines über neun Joint Leads generierten Ordervolumens von etwa 800 Millionen Euro wurde das platzierte Volumen schließlich auf 500 Millionen Euro angehoben. Gezeichnet wurde die Emission zu minus drei Basispunkten unter Swap-Mitte, womit die Aufstockung aus Sicht der Bank noch günstiger war als die Erstplatzierung.

Dass im aktuellen Marktumfeld auch eine Herabstufung des Ratings kein Hemmnis für den Emissionserfolg sein muss, bewies die Unicredit Bank Austria. Deren Bonitätsnote wurde am 17. Juli durch Moody's von "A3" auf "Baa1" gesenkt, weil die Agentur die Stützungsbereitschaft des italienischen Mutterkonzern Unicredit SpA für seine österreichische Tochtergesellschaft als geringer einschätzt. In der Folge wurde auch das Rating der Pfandbriefe in Mitleidenschaft gezogen. Während die mit Forderungen gegen die öffentliche Hand gedeckten Schuldverschreibungen ihr "Aaa" vorerst behalten, aber hinsichtlich einer Herabstufung geprüft werden, ist das Rating der hypothekarisch besicherten Bonds um eine Stufe auf "Aa1" zurückgenommen worden.

Trotzdem war der erste von dem Institut mit einem Volumen von 500 Millionen Euro emittierte Hypothekenpfandbrief dreifach überzeichnet. Mehr als 100 Einzelorders gingen ein, die zusammen einen Volumen von 1,6 Milliarden Euro errichten. Davon kamen 48 Prozent von Fonds und 35 Prozent von Banken. Zentralbanken machten zehn Prozent der Nachfrage aus, auf Versicherungen entfielen sieben Prozent. Mit 63 Prozent bildeten deutsche Anleger die größte Gruppe, lediglich 15 Prozent kamen aus Österreich. Fällig wir der Hypothekenpfandbrief am 30. Juli 2018. Verzinst wird die Anlage mit 1,25 Prozent. Die Platzierung erfolgte zu 26 Basispunkten über Swap-Mitte.

Zum Emissionserfolg dürfte beigetragen haben, dass die Unicredit Bank Austria den Deckungsstock um sämtliche ausländischen Forderungen bereinigte, sodass jetzt nur noch Finanzierungen in Österreich zur Absicherung dienen. Davon beziehen sich 66 Prozent der Kredite auf wohnwirtschaftliche Objekte und 34 Prozent auf Gewerbeimmobilien. L.H.

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