Rating kurz notiert

Fitch finalisiert neue Methode

Bereits Ende Mai dieses Jahres hatte Fitch Ratings angekündigt, seinen Ratingansatz zur Bewertung von Covered Bonds zu überarbeiten. Daraufhin wurde ein entsprechender Entwurf der Covered-Bond-Gemeinschaft sechs Wochen lang zur Diskussion gestellt. Nach Prüfung der Vorschläge wurde jetzt die finale Fassung vorgestellt. Demnach ist die wichtigste Änderung, dass künftig auf die Berechnung des Diskontinuitätsfaktors (D-Factor) verzichtet wird. Ersetzt wird diese Ratingkomponente durch sogenannte Discontinuity-Caps (D-Caps). Die neue Kennziffer setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dazu zählen Asset Segregation, Liquidity Gap, Systemic Risk, Systemic Alternative Management, Cover Pool Specific Alternative Management und Privileged Derivatives. Bei der Aggregation bekommt die Komponente mit dem höchsten Einzelrisiko auch das größte Gewicht für die Bewertung.

Geändert wurde dabei auch die Einstufungssystematik. Während die D-Faktoren mittels eines gewichteten Ansatzes berechnet und als Prozentwert angegeben wurden, liegt den D-Caps eine achtstufige Skala zugrunde, die relativ starr ist. Demnach wird die Bestnote "8" ausschließlich für Programme vergeben, bei denen einerseits keine Liquiditätslücken zwischen den Zahlungsströmen aus dem Deckungspool und denen der Covered Bonds bestehen - also sogenannte Passthrough-Strukturen. Andererseits müssen die Zinszahlungen für die nächsten drei Monate gedeckt sein. Übliche Covered-Bond-Programme werden dagegen in die Notenskala "1" bis "6" eingeordnet (Wert 7 ist nicht vergeben), wobei die "1" für ein sehr hohes und die "6" für ein sehr geringes Diskontinuitätsrisiko stehen. Dagegen zeigt der Wert "0" an, wenn ein Ausfall des Emittenten unmittelbar auch den Ausfall der von ihm aufgelegten Covered Bonds zur Folge hat. Fitch hat bereits angekündigt, Covered-Bond-Programme, die mit Hypotheken besichert sind, mit einem D-Cap von "4" zu versehen. Folglich muss ein Emittent mindestens ein Ausfallrating von "A minus" vorweisen, um für seine Covered Bonds die bestmögliche Bonitätseinschätzung von "AAA" erhalten zu können.

Die Neuerungen in der Fitch-Methodologie sind nicht unumstritten. Vor allem Analysten und Investoren beklagen, dass durch die neue Skalierung ein Vergleich zwischen den Covered-Bond-Programmen eher erschwert als erleichtert wird. Bemängelt wird die Aggregation auf eine nur noch achtstufige Skala. Kritisch wird auch gesehen, dass das Rating des Landes, in dem der Emittent beheimatet ist, künftig eine größere Rolle spielen wird. Red.

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