Unternehmen und Märkte

Hypo Real Estate Neue Bank, neuer Name?

Abseits von den Geschäftszahlen des zurückliegenden Jahres 2006 bringt die laufende Umstrukturierung (siehe I&F 04-2007) für die Hypo Real Estate ein Imageproblem der besonderen Art mit sich: Der Firmenname passt nicht mehr richtig zur neuen Aufstellung als "Asset Finance"-Haus. Denn eine Hypothekenbank ist die HRE zum einen längst nicht mehr. Und zum anderen rutscht der Fokus immer mehr weg vom reinen Immobiliengeschäft (neudeutsch: Real Estate) in die Diversifizierung. Neben Gewerbeimmobilien sollen künftig schließlich auch Straßen oder Flugzeuge finanziert werden - solange dies eine dem Kerngeschäft entsprechende Rendite bringt.

Die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten liegt dabei nicht so fern, wie es zunächst klingen mag. Das notwendige Know-how hat man nämlich im Hypo-Bereich längst angesammelt. In der Infrastrukturfinanzierung ("Public Finance") werden bekanntlich heute schon durch Vermögenswerte gedeckte Finanzierungen strukturiert, über die Bilanz finanziert beziehungsweise eventuell im Markt platziert. Künftig sollen darüber hinaus unter dem Schlagwort "Asset Management" für Dritte Finanzrisiken verwaltet werden, denen überwiegend Immobilien zugrunde liegen - beispielsweise also das Management eines börsennotierten REIT (etwa in den USA über die Tochter HRE Capital).

Dieses neue Image der "versierten Investmentbank", wie sie der Vorstand so schön umschreibt, geht in der Tat weit über das originäre Immobiliengeschäft hinaus. Da darf es nicht verwundern, dass in München, auch als Zeichen der zunehmend internationalen Aufstellung, selbst über die Wandlung der Rechtsform in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) á la Allianz nachgedacht wird. Eine eventuelle neue Namensgebung werde aber in jedem Fall "nicht mehr in diesem Jahr" geschehen, heißt es von der HRE Holding AG. So eilig hat man es, wohl auch angesichts des immer noch stabilen Kerngeschäfts, mit dem Wandel schließlich nicht.

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