Unternehmen und Märkte

Investoren streben in "sichere" Häfen

Die Fundamentaldaten im Gewerbeimmobilienbereich sind relativ stark geblieben, die Kreditfinanzierung gestaltet sich aber schwieriger als zu Jahresbeginn. Nach wie vor fokussieren sich die Investoren auf Core-Produkte mit hoher Vermietungsquote in spezifischen Märkten. Jedoch ist die erwartete Steigerung der Nachfrage nach Sekundär-Produkten ausgeblieben. Da der Markt stark stimmungsabhängig bleibt, führt die gegenwärtige Vorsicht zu Verzögerungen bei Dealabschlüssen und zu Schwankungen beim Transaktionsvolumen von Quartal zu Quartal.

Angesichts der Staatsschuldenkrise und den Sorgen um das Wirtschaftswachstum, geht Jones Lang Lasalle für das Gesamtjahr 2011 von einem globalen Transaktionsvolumen aus, das bis zu zehn Prozent unter der ursprünglichen Prognose von 440 Milliarden US-Dollar liegen könnte.

Betrachtet man die globalen Direktinvestitionen in Gewerbeimmobilien nach Regionen, so verzeichnete der asiatischpazifische Raum im 3. Quartal 2011 einen Zuwachs um drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. In Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) stieg das Transaktionsvolumen im 3. Quartal 2011 im Vergleich zum 3. Quartal 2010 sogar um 60 Prozent an. Der europäische Raum notiert im entsprechenden Quartalsvergleich einen Zuwachs um 38 Prozent.

Die Transaktionsvolumina der europäischen Gewerbeimmobilien-Investmentmärkte konnten sich trotz der Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung und um die Staatsverschuldung behaupten. Eigenkapital sucht nach Anlagemöglichkeiten im Immobiliensektor und gleichzeitig wächst das Produktangebot. Davon unberührt bleibt das Spitzensegment, wo weiterhin Produktknappheit besteht.

Als Folge der Verschuldungskrise und des restriktiven Kapitalmarktumfelds wächst jedoch die Unsicherheit und führt zu einer reduzierten Risikobereitschaft. Nachdem Anfang des Jahres die Prognose noch bei rund 130 Milliarden Euro lag, könnte es in Folge dieser Entwicklungen zu einem um etwa zehn Prozent niedrigeren Transaktionsvolumen für 2011 kommen.

Das Investoreninteresse bleibt hoch in Ländern, die den Status eines "safe haven" haben, wie Deutschland, Frankreich und Skandinavien. Hier gab es starke Zuwächse im Vergleich der jeweils 3.

Quartale 2010 und 2011. Insbesondere in Deutschland (ein Zuwachs von 79 Prozent auf 6,2 Millionen Euro) und Skandinavien (ein Anstieg um 60 Prozent auf 3,1 Millionen Euro). Dagegen notierte der britische, der größte europäische Markt einen leichten Rückgang um drei Prozent.

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