Unternehmensentwicklung

Meag macht mit Mundart Marketing

Allein schon weil Gebäude ihrem Wesen nach eine extrem hohe Standorttreue aufweisen, muss auch das Immobiliengeschäft ein "local business" sein. Umso mehr sollte eigentlich wundern, dass Kampagnen für gewerblich zu nutzende Räume oft jedes Lokal-Kolorit fehlt. Dass es auch anders geht, will seit Anfang September dieses Jahres sechs Wochen lang die Meag Munich Ergo Asset Management GmbH aus München beweisen. Doch nicht in Bayern wollen die Vermögensverwalter von Munich Re und Ergo, wie man vielleicht erwarten würde, auf ihre Liegenschaften mit lokaler Mundart aufmerksam machen, sondern in "Preußen", genauer in Köln. Hohenzollernring, Habsburgerring, Hohenstaufenring, Sachsenring: "Vier Objekte. Vier Ringe. Und eine Menge an Möglichkeiten", so werden vier an der Kölner Ringstraße gelegene Gewerbeimmobilien vorgestellt. Insgesamt haben die unter dem Begriff "Rheinlinie Köln" zusammengefassten Objekte rund 46 000 Quadratmeter Laden- und Büroflächen zu bieten.

Beworben werden sie jeweils mit einem typischen Kölner Spruch, den wohl auch die meisten Nicht-Kölner sofort mit der Rhein-Metropole in Verbindung bringen. "Nix bliev wie et wor" heißt es zum Beispiel auf den Plakaten. Und für alle, die nicht wissen, dass Artikel 5 des kölschen Grundgesetzes nichts anderes bedeutet, als offen zu bleiben für Neuerungen, erklären die Plakate: "Seien auch Sie offen für neue Ideen. Wir haben die Räumlichkeiten".

Ein anderer Artikel der urkölschen Seelenbeschreibung greift das fatalistische "Et kütt wie et kütt" auf. Denn der Kölner weiß mit Unabwendbarem umzugehen. Und doch gibt es immer Möglichkeiten, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen: "Bei Ihren neuen Büroräumen entscheiden Sie!" heißt es deshalb augenzwinkernd weiter. Zu sehen sind die großflächigen Außenwerbeplakate und die Floor Poster am Flughafen Köln/Bonn sowie am Bahnhof Köln Deutz. (Red.)

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