Rating kurz notiert

Politik drückt BKM-Rating

Moody's Investors Service hat das langfristige Rating (long-term bank deposit rating) der Bausparkasse Mainz AG (BKM), Mainz, von "A3" auf "Baa1" gesenkt. Gleichzeitig wurde das Rating der ungestützten Finanzstärke des Baufinanzierers (standalone bank financial strength rating - BFSR) auf "C minus" und das kurzfristige Rating auf "Prime-2" belassen. Auch der Ratingausblick ist weiterhin "stabil". Die Ratingagentur befürchtet, dass die Bausparkasse aufgrund ihrer geringen Größe im Falle einer Schieflage weniger systemische Unterstützung erfährt. Denn die neuen gesetzlichen Regelungen zur Rettung von Kreditinstituten sehen die zwangsweise Übertragung von Vermögenswerten respektive Verbindlichkeiten sowie die Beteiligung der Gläubiger an den Verlusten vor.

Gleichzeitig rechtfertigen jedoch die finanziellen Fundamentaldaten des Instituts nach Meinung der Agentur die Beibehaltung des Finanzstärkeratings. Hervorgehoben werden vor allem die Tier-1-Capital-Ratio von 8,6 Prozent und das niedrige Risikoprofil des Geschäfts mit privaten Baufinanzierungen, auf die rund 80 Prozent der Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Euro entfallen. Trotzdem sieht die Ratingagentur in dem relativ hoch bewerteten 440 Millionen Euro umfassenden Portfolio von Kapitalanlagen in Staatspapiere, Bankschuldverschreibungen und Unternehmensanleihen ein Risiko. Aber Moody's erkennt an, dass die BKM in den letzten Jahren ihre Abhängigkeit vom Interbankenmarkt durch den Ausbau der Kundeneinlagen zu reduzieren vermochte. Sorgen bereitet den Ratinganalysten jedoch das anhaltend niedrige Zinsumfeld.

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