CBRE-Umfrage: Unternehmen bereiten Büro-Rückkehr vor

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Zwar werden Experten wie WHO-Chef Tedros und Bundesgesundheitsminister Lauterbach nicht müde, vor der nächsten Corona-Welle (spätestens im Herbst) zu warnen. Für viele Menschen hat das Virus in den vergangenen Monaten aber schlicht seinen Schrecken verloren. Entsprechend steht vielerorts auch wieder die Rückkehr in die Büros an. Laut der heute veröffentlichten CBRE-Umfrage „EMEA Occupier Sentiment Surveys“ strebt mittlerweile eine deutliche Mehrheit der Unternehmen (68 Prozent) in der EMEA-Region bis Mitte des Jahres eine regelmäßigere Mitarbeiterpräsenz im Büro an.

Fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent) gab an, dass dieser Prozess bereits im Gange sei, wobei 45 Prozent schon das verbliebene erste Halbjahr als Rückkehrzeitraum anstreben. Die Umfrage wies auch auf einige sektorale Unterschiede hin: Fast 80 Prozent der Finanzunternehmen streben die Rückkehr zu einem regelmäßigeren Büroaufenthalt bis Mitte des Jahres an. Im Gegensatz dazu definiert mehr als ein Drittel der Technologieunternehmen keinen Zeitrahmen für den Prozess und lässt ihn seinen eigenen Lauf nehmen.

Dabei setzen die Unternehmen aber trotz Zeitplänen auf Freiwilligkeit statt auf eine verpflichtende Büro-Rückkehr. Nur sechs Prozent der befragten Unternehmen verlangen, dass ihre Mitarbeiter auf Vollzeitbasis ins Büro zurückkehren. 70 Prozent streben entweder eine freiwillige Rückkehr ins Büro nach dem Ermessen der Mitarbeiter an oder sehen nur eine Rückkehr auf Teilzeitbasis vor. Entsprechend gab eine deutliche Mehrheit (72 Prozent) der Unternehmen an, dass sie ein hybrides Arbeitsplatzmodell anstreben, bei dem die Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Vorgaben ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit haben. Das sind deutlich mehr als noch im vergangenen Jahr (55 Prozent).

„Unternehmen müssen jetzt entscheiden, wie viel persönliche Autonomie sie zulassen und wie sie das Gleichgewicht zwischen Homeoffice- und Büroarbeitszeit gestalten wollen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen strebt eine ausgewogene Mischung aus Büro- und Heimarbeit an“, erklärt Pawel Krolikowski, Head of Workplace Consulting bei CBRE.

Unabhängig vom Standort erwartet eine wachsende Zahl von Unternehmen auch eine Erweiterung ihrer Büroflächen. Noch vor einem Jahr ging nur ein Drittel der befragten Unternehmen davon aus, dass sie in den nächsten drei Jahren räumlich expandieren würden. Dieser Anteil ist inzwischen auf über 40 Prozent gestiegen. Im Technologiesektor sind es sogar 60 Prozent. Auch die Lage der Büroflächen selbst rückt stärker in den Fokus der Unternehmen: Mehr als ein Viertel der Befragten erwägt, einige Unternehmensfunktionen in kostengünstigere Regionen oder Städte zu verlagern. Zudem erfreuten sich flexible Büroflächen steigender Beliebtheit.

Fast 90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie als Folge der Pandemie Änderungen an ihrer Immobilienstrategie vornehmen würden. In diesem Zusammenhang zeigt die Umfrage auch die zunehmende Bedeutung der Arbeitsplatzstrategie im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Die Unternehmen bemühen sich zunehmend um die Schaffung von mehr Bereichen für die Zusammenarbeit (Anstieg von 36 auf 63 Prozent) und überarbeiten die Designstandards (Anstieg von 22 auf 50 Prozent). 

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