Facility Services in Österreich – Corona belastet das Geschäft

Die 20 größten Facility-Service-Unternehmen (FS) in Österreich sind im Geschäftsjahr 2019 so stark gewachsen wie seit 2014 nicht mehr. Aufgrund vermehrt externer Vergaben sowie einiger Unternehmenskäufe war das zurückliegende Geschäftsjahr auch von Sondereffekten geprägt. Im Mittel steigerten die 20 Unternehmen der aktuellen Lünendonk-Liste ihren Umsatz um 7,5 Prozent. Das Marktvolumen für den externen Facility-Service-Markt in Österreich stieg im Jahr 2019 auf etwa 6,1 Milliarden Euro an. Nicht enthalten sind die Leistungen, die Kundenunternehmen selbst erbringen.

Für das aktuelle Geschäftsjahr 2020 fallen die Umsatzprognosen sehr unsicher aus. Die befragten FS-Unternehmen erwarten im Durchschnitt einen Anstieg um lediglich 1 Prozent. Im Folgejahr 2021 sollen die Umsätze dann wieder deutlicher ansteigen, voraussichtlich um durchschnittlich 5,7 Prozent. Das sind ausgewählte Ergebnisse der dritten Lünendonk-Studie zum österreichischen Facility-Service-Markt des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder, Mindelheim (Bayern). Das korrespondierende Ranking der 20 führenden Dienstleister steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.

„Nachdem alle 30 in diese Marktanalyse einbezogenen Facility-Service-Dienstleister in 2017 im Durchschnitt um 4,6 und in 2018 um 5,2 Prozent zulegen konnten, steigerten sie im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz sogar um 6,3 Prozent“, so Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk. „Im aktuellen Geschäftsjahr wird diese erfolgreiche Entwicklung jedoch jäh unterbrochen. Der COVID-19-Einfluss sorgt für unsichere Prognosen für 2020 und entsprechend geringere Erwartungen.“ 

Die Inlandsumsätze der 20 führenden FS-Anbieter Österreichs lagen im Geschäftsjahr 2019 bei 1,38 Milliarden Euro. Rund 30.400 Mitarbeiter trugen zu diesem Ergebnis bei. Bei einem externen Marktvolumen von 6,1 Milliarden Euro liegt der Marktanteil der Top 20 bei 22,6 Prozent. Die Top 10 kommen mit 1,06 Milliarden Euro auf 17,4 Prozent. Deutlicher Marktführer ist ISS Facility Service, Wien. Das Tochterunternehmen des dänischen Dienstleistungskonzerns erzielte 2019 einen Inlandsumsatz von 290,3 Millionen Euro (im Vergleich zu 2018: +4,4 %). Strabag Property & Facility Services (PFS) nimmt mit 58,4 Millionen Euro Inlandsumsatz Platz neun ein. Damit legte das Unternehmen im Vorgleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent zu. Die Top 10 schließt Apleona mit 41,7 Millionen Euro ab (+6,9 %). Apleona gehört seit einigen Jahren zum Finanzinvestor EQT.

83 Prozent der fakturierten Services waren für das Geschäftsjahr 2019 fest geplant. Hier zeigt sich im Vergleich zu den zurückliegenden fünf Jahren ein Rückgang der ungeplanten Leistungen. Zudem müssen sich die FS-Anbieter weiterhin mit Preisdruck, Entscheidungsstrukturen im öffentlichen Sektor sowie dem Einfluss von FM-Beratern auseinandersetzen. Eine mangelnde Nachfrage stellen die Studienteilnehmer hingegen auch in 2020 nicht fest. Österreichische FS-Anbieter setzen mehrheitlich auf das Wachstum aus eigener Kraft. 75 Prozent der künftigen Umsatzgenerierung sollen organischer Natur sein. Eine Marktkonsolidierung wie im benachbarten Deutschland ist bislang nicht auszumachen.

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