Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 15/2015

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Die Nachricht, dass Griechenland Gelder von den europäischen Nachbarn und dem IWF kriegen soll, hat den europäischen Aktienkursen einen enormen Schub nach Oben verpasst. Der deutsche Leitindex Dax legte in der Spitze auf fast 11 800 Punkte zu. Viele Marktbeobachter trauen ihm kurzfristig, sollte nicht noch eine negative Überraschung aus Griechenland kommen, auch das Überschreiten der 12 000-er Marke locker zu. Zu den Optimisten gehört beispielsweise der Asset Manager GAM, der davon spricht, dass beim "Aufschwung europäischer Aktien erst Halbzeit" ist. Zukünftig, genauer in der zweiten Halbzeit, sollen vor allem die steigenden Unternehmensgewinne die Kurse treiben. In der ersten Halbzeit wurde das Geschehen an den europäischen Aktienmärkten aus Sicht von GAM überwiegend von der Neubewertung geprägt. Die Eurozone profitiert von dem deutlich gefallenen Ölpreis und den positiven Effekten des schwachen Euros für die Exportindustrie. Positiv vermerkt der Assetmanager, dass der wieder erstarkte Bankensektor die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone stützt.

Im Immobiliensektor setzt ADO Properties etwas überraschend wieder zum Sprung aufs Parkett an, nachdem das IPO vor kurzem verschoben wurde. Vom 20. bis 22. Juli 2015 wurden Aktien des Berliner Unternehmens im Volumen von rund 400 Millionen Euro, davon rund 200 Millionen Euro frisches Kapital für die Firma, angeboten (siehe auch Seite 30 Marktnotizen). Die Preisspanne betrug 20 bis 25 Euro, der Ausgabekurs 20 Euro, der erste Börsenkurs am 23. Juli lag bei 20,10 Euro. ber

Kaufen, Halten, Verkaufen

Hamborner hat die Milliarde vor Augen

Durch die Kapitalerhöhung um rund 100 Millionen Euro ist für die Hamborner REIT die Grenze von einer Milliarde Euro Unternehmenswert in Sicht. Obwohl die Kapitalerhöhung kurzfristig Verwässerungseffekte mit sich bringt, dürfte der Erlös aus der Kapitalerhöhung bald investiert werden und ab 2017 für verbesserte Funds from Operations sorgen. Die Portfolioexpansion wird aus Sicht der Lampe Bank in den Jahren 2015, 2016 und 2017 jeweils zu zweistellig steigenden operativen Ergebnissen führen. Die Bank empfiehlt die Aktie bei einem Kursziel von 11,50 Euro weiterhin zum "Kauf".

Höheres Kursziel für CA Immo

Aus Sicht der Deutschen Bank hat CA Immo gute Chancen, einen Teil des derzeit 30 Prozent betragenden Abschlags auf den Net Asset Value zu schließen. Die günstigere Refinanzierung der 2016 fälligen Verbindlichkeiten sowie der Verkauf von Nicht-Kernaktiva mit einem erheblichen Aufschlag zum Buchwert werden starke Treiber für die anhaltende Verbesserung der Funds from Operations und des NAV darstellen. Die Analysten haben das Kursziel von 20 auf 21,50 Euro angehoben, die Kaufempfehlung besteht fort.

Deutsche Wohnen senkt Refinanzierungskosten

Durch die Emission einer Anleihe über 500 Millionen Euro ist es der Deutsche Wohnen gelungen, die durchschnittlichen Refinanzierungskosten der fünf Milliarden Euro an Fremdfinanzierungsmitteln von 2,4 auf 1,9 Prozent zu senken. Die Durchschnittslaufzeit der Fremdfinanzierung beträgt 10 Jahre. Der Einfluss der gesenkten Zinskosten ist nicht so groß, dass sich an der "Halten"-Empfehlung und dem Kursziel von 23 Euro der Lampe Bank etwas ändern würde.

DIC Asset weiter zum Kauf empfohlen

An ihren Kaufempfehlungen für DIC Asset halten Baader Bank und Lampe Bank fest. Die Kursziele lauten auf 10,20 beziehungsweise 10,50 Euro. DIC Asset macht bei Verkäufen Fortschritte, so dürfte aus dem Main Tower Projekt ein Gewinn von 49 bis 51 Millionen Euro für die Gesellschaft erzielbar sein. Die Baader Bank hat eine Kaufempfehlung, die aber Moll-Töne enthält. Sogar beim Kursziel von 10,20 Euro würde die Aktie mit einem Abschlag von 22 Prozent gegenüber dem Net Asset Value handeln. Ein Abbau von Beständen ist notwendig, um den Loan to Value auf die versprochenen 60 Prozent zu senken.

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